Stimmen zum 17. Strade Bianche

Mohoric: “Jumbo hat das Rennen verloren“

Foto zu dem Text "Mohoric: “Jumbo hat das Rennen verloren“"
Matej Mohoric (Bahrain Victorious) | Foto: Cor Vos

04.03.2023  |  (rsn) – Mit einem imponierenden Soloritt hat Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) die 17. Strade Bianche für sich entschieden. Den Konkurrenten blieb nach 184 schweren Kilometern durch die Toskana in Siena nur noch der Kampf um die Plätze. Wir haben nach dem Rennen Stimmen zusammengetragen.

Tom Pidcock (Ineos Grenadiers / Sieger): “Strade Bianche ist ehrlich gesagt mein Lieblingsrennen. Die Landschaft, die Straßen, die Fans…es ist einfach unglaublich, hier tatsächlich zu gewinnen. Der Kurs liegt mir. Erst auf den letzten 20 Kilometer taten meine Beine weh, aber sonst habe ich jede Minute genossen. Am Ende musste ich Vollgas fahren als die Beine nichts mehr hergeben, aber durch den Sieg wurde das mehr als entschädigt. Als ich alleine vorne war, dachte ich schon, ich hätte etwas Dummes getan, vor allem als die Verfolger näher kamen. Deshalb dachte ich, ich hätte zu früh losgelegt, aber am Ende hat es gereicht. Auch ohne weiteren Sieg wäre mein Frühjahr schon ein Erfolg.“

Valentin Madouas (Groupama – FDJ / Zweiter): “Ich bin absolut glücklich mit der Podiumsplatzierung. Das zeigt, dass ich im Winter gut gearbeitet habe. Ich denke aber, dass ich hätte noch besser abschneiden können. Leider bin ich 70 Kilometer vor dem Ziel gestürzt und befand mich ziemlich weit hinten im Rennen. Ich musste mein Rad wechseln und habe mindestens eine Minute lang auf das Begleitfahrzeug gewartet. Ich musste schon richtig viele Körner lassen, um wieder nach vorne zu kommen. Als Pidcock attackierte, musste ich mich erst einmal erholen. Er ist da vorne dann unglaublich gut gefahren. Aber ich bin auch nahe dran an einem großen Sieg. Strade Bianche ist ein unglaublich hartes Rennen. Am TV sieht es schon schwer aus, aber es ist noch zehn Mal härter.“

Tiesj Benoot (Jumbo – Visma / Dritter / zu Eurosport): “Das Podium war unser Ziel, ob mit mir oder Attila Valter. Wir haben jetzt mich auf dem Podium, was nicht schlecht ist. Aber wir haben einen Fehler gemacht, dass wir nicht bei Pidcock waren. Er war einer der großen Favoriten und startete schon 60 (sic!) Kilometer vor dem Ziel. Am Ende war er stärker, als ich erwartet hatte, also hat er verdient gewonnen. Wenn du 60 Kilometer alleine schaffst, herzlichen Glückwunsch …“

Matej Mohoric (Bahrain Victorious / Vierter/ zu Eurosport): "Ich bin happy. Das war das Maximum, was ich aus meinen Beinen rausholen konnte. Am Ende war ich komplett leer und mehr war daher nicht drin. Ich denke, Jumbo hat das Rennen verloren. Sie haben Attila nicht geopfert, um Pidcock zurückzuholen, was – denke ich – sehr gut möglich gewesen wäre. Aber für mich hätte es nichts geändert, denn ich wäre trotzdem nur Vierter geworden: Selbst wenn ich Attila und Pidcock geschlagen hätte, wären trotzdem noch drei Fahrer vor mir gewesen, die stärker waren. Pidcock war sehr stark, aber hatte auch Glück, dass wir dahinter das Tempo nicht konstant hochgehalten haben, sondern uns immer wieder attackierten."

Attila Valter (Jumbo – Visma / Fünfter / zu Het Nieuwsblad): “Das war mein Fehler. Ich hätte besser mit Tiesj kommunizieren sollen. Wenn ich mich zum Beispiel mit (Teamkollege) Nathan Van Hooydonck vergleiche, kann ich mich noch verbessern. Er kennt Tiesj schon länger und versteht ihn besser. Tiesj ist ein guter Leader, gib uns noch ein paar Rennen und es wird viel besser laufen. Es war ja schließlich mein erstes Rennen mit ihm. Natürlich müssen wir für Jumbo-Visma-Verhältnisse besser abschneiden, aber ich kann mit meiner Leistung heute zufrieden sein. Bei meiner zweiten Strade Bianche werde ich Fünfter.“

Julian Alaphilippe (Soudal Quick-Step / Sieger von 2019 / Platz 42): "Es ist immer schön, hier zu fahren. Leider hatte ich heute keinen supertollen Tag. Ich habe immer versucht, vorne zu sein. Aber in Sainte Marie muss man supergute Beine haben, und die hatte ich nicht."

Lennard Kämna (Bora – hansgrohe / Platz 28 / zu radsport-news.com): "Ich glaube, es gab schon schnellere Ausgaben von Strade, aber am Ende ist es dann doch immer ziemlich hart. Wir mussten ein bisschen Nachführarbeit leisten, weil wir auf dem Gravel ziemlich ins Hintertreffen geraten sind. Deshalb war es am Ende ziemlich hart. Ich hatte einen Platten kurz vor Sektor 6. Danach musste ich ganz alleine ranfahren, war erst kurz vor dem entscheidenden 7. Sektor erst dran und war dort dann ganz hinten. Ich konnte mich dann nur noch in der zweiten Gruppe einordnen, oder sogar dritten. Ab da waren wir dann immer im Hintertreffen. Ich denke ich bin gut in Form und das Glück und die Ergebnisse werden wir schon noch kommen, da bin ich mir sicher."

Michael Gogl (Alpecin - Deceuninck / Helfer von Mathieu van der Poel zu radsport-news.com): “ "Es war wie jedes Jahr extrem hart. Wir hatten einen Leader, für den wir gefahren sind. Am Ende war das Ergebnis nicht das, was wir uns erwünscht hatten – aber das ist Radsport. Meine Form war gut, aber es war ein harter Tag am Ende. Wir waren gut im Rennen: Ich habe Mathieu für Sante Marie positioniert. Dort ist das Rennen wie jedes Jahr explodiert, und dann galt es eben Beine zu haben oder nicht."

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.03.2024Mohoric: “Irgendwie hatte keiner mehr den Glauben daran“

(rsn) – Nach einem Drittel der Distanz war Strade Bianche für einen Großteil des Feldes schon gelaufen, nach zwei Dritteln für das gesamte Peloton mit Ausnahme von einem Athleten: Denn über 80

17.03.2023Faulkner “extrem enttäuscht“ nach Strade-Disqualifikation

(rsn) – Kristen Faulkner hat "extrem enttäuscht" auf ihre nachträgliche Disqualifikation bei Strade Bianche (1.WWT) reagiert, während sich ihr Team Jayco - AlUla in einem Statement aber eher in D

14.03.2023Faulkner disqualifiziert: UCI greift wegen Glukose-Sensor durch

(rsn) – Kristen Faulkner (Jayco – AlUla) hat die letzten 30 Kilometer von Strade Bianche (1.WWT) vor zehn Tagen als Solistin absolviert und wurde erst auf dem Schlusskilometer vom SD-Worx-Duo Demi

10.03.2023Faulkner droht Aberkennung von Rang 3 bei Strade Bianche

(rsn) – Kristen Faulkner (Jayco – AlUla) droht die Aberkennung ihres dritten Platzes bei Strade Bianche (1.WWT). Die US-Amerikanerin, die am vergangenen Wochenende rund 30 Kilometer allein an der

05.03.2023Engelhardt: “Totgesagte leben länger“

(rsn) - Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), U23-Europameister und eines der zahlreichen jungen deutschen Talente, sammelte bei seinen Klassikerdebüts bei Strade Bianche (1.UWT), Omloop Het Nieuwsblad

05.03.2023Fünf Antworten zu Strade Bianche

(rsn) - Auch die 17. Ausgabe von Strade Bianche (1.UWT) bot spektakuläre Bilder und spannenden Radsport. Mit einem Solo von 23 Kilometern holte sich Tom Pidcock nach 184 Kilometern, von denen 63 übe

05.03.2023Biathlon-Star Jacquelin bei Strade Bianche AG2R-Wasserträger

(rsn) – Staub statt Schnee, Siena statt Nove Mesto: Während seine Biathlon-Kollegen in Tschechien Weltcup-Punkte jagten, half der viermalige Weltmeister Émilien Jacquelin in Italien beim Radsport

04.03.2023Pidcock triumphiert nach unwiderstehlichem Solo in Siena

(rsn) – Mit einem 23 Kilometer langen Solo hat Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) die 17. Ausgabe von Strade Bianche gewonnen. Nach 184 Kilometern rund um Siena setzte sich der 23-jährige Brite 20 Seku

04.03.2023Van der Poel: “Die beste Version von mir kommt noch“

(rsn) – Als einer der Top-Favoriten gestartet, musste sich Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei der 17. Strade Bianche mit dem 15. Platz begnügen. Der Niederländer kam nach 184 schwer

04.03.2023Kämna von Plattfuß gestoppt: “Immer im Hintertreffen“

(rsn) – Für Lennard Kämna und das Team Bora – hansgrohe ist die 17. Auflage von Strade Bianche (1.UWT) alles andere als wunschgemäß verlaufen. Die deutsche WorldTour-Equipe brachte keinen Fahr

04.03.2023Pferd stürmt vor Vollering auf die Strecke

- 16 Kilometer hatte Demi Vollering (SD Worx) noch vor sich. Gerade war sie aus der Favoritinnengruppe im vorletzten Schottersektor namens Colle Pinzuto davongefahren, da erlebte die Niederländerin

04.03.2023Bauernfeind zeigt sich beim WorldTour-Debüt und wird 17.

(rsn) – Richarda Bauernfeind (Canyon – SRAM) ist bei Strade Bianche (1.WWT) ihr erstes WorldTour-Rennen gefahren und war dabei gleich mehrfach prominent im Bild zu sehen. Denn die 22-Jährige verr

Weitere Radsportnachrichten

16.12.2025Skjelmose verlängert seinen Vertrag bei Lidl - Trek vorzeitig

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

16.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

16.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

16.12.2025Im zweiten Jahr als Helferin die hohen Ziele nur teilweise erreicht

(rsn) – Nachdem sich ihr erstes Jahr in der WorldTour noch so angefühlt hatte, “als hätte man mich ins kalte Wasser geschmissen“, konnte sich Justyna Czapla in ihrer zweiten Profisaison – um

15.12.2025Schlauer Roubaix-Plan und am Saisonende Radsport-Detox

(rsn) - Jonas Rutsch (Intermarché – Wanty) hat eine recht gute Saison hingelegt, das meinte der Profi aus dem hessischen Erbach selbst. “Ich habe stark angefangen im Frühjahr, war da wirklich au

15.12.2025Pogacar mit bewährten Kräften zur Mission fünfter Toursieg?

(rsn) - Tadej Pogacar befindet sich in einer komfortablen Situation: Neben seiner überragenden Klasse kann der zweimalige Weltmeister auch auf ein herausragend stark besetztes Team UAE – Emirates â

15.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

15.12.2025Evenepoel zum fünften Mal Belgiens Sportler des Jahres

(rsn) – Red-Bull-Neuzugang Remco Evenepoel ist in seiner belgischen Heimat bereits zum fünften Mal als Sportler des Jahres ausgezeichnet worden. Der Doppel-Olympiasieger, der in einem Jahr mit Höh

15.12.2025Ferguson: Zwischen Übertraining, RED-S und Spitzenergebnissen

(rsn) – Besser als Cat Ferguson (Movistar) ist noch kaum eine Junioren-Weltmeisterin im Elite-Peloton angekommen. Die 19-jährige Britin gilt als riesiges Talent, fuhr gleich bei ihrem ersten WorldT

15.12.2025Auch nach Team-Aus: Reise auf der Straße wird weitergehen

(rsn) – Auch in ihrer siebten Saison beim Team Ceratizit fuhr Franziska Brauße zweigleisig auf Straße und Bahn - mit 41 Renntagen auf der Straße jedoch so intensiv wie nie zuvor in ihrer Karrier

15.12.2025Hansen: “Die Fahrer werden gehört – ein gutes Zeichen“

(rsn) - Beim alljährlichen WorldTour-Seminar des Radsportweltverbandes UCI nahm das Thema Fahrersicherheit wieder größeren Raum ein. Adam Hansen, Chef der Fahrergewerkschaft CPA, zeigte sich im Ges

14.12.2025Del Toros Tour-Ziel 2026: “So viel und schnell wie möglich lernen“

(rsn) – Nach der schmerzhaften Niederlage gegen Simon Yates (Visma – Lease a Bike) im Finale des Giro d´Italia 2025 und einem fulminanten Herbst, in dem er bei den italienischen Klassikern von Si

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)