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11.02.2023 | (rsn) – Auch die Abwesenheit von Titelverteidigerin Emma Hinze konnte die Vormachtstellung der deutschen Sprinterinnen nicht erschüttern. Mit Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch erreichten gleich zwei Deutsche bei der Bahn-EM in Grenchen das Finale des Frauensprints. Am Ende gewann Friedrich das teaminterne Duell und damit die Goldmedaille, doch auch Grabosch konnte sich über Silber freuen.
"Es ist so ein schönes Gefühl", sagte Friedrich und fügte an: "Ich habe noch keinen Sprinttitel in der Elite gewonnen und das nimmt mir so viel Last von den Schultern." Die Dassowerin blieb im Turnier ungeschlagen, warf im Viertelfinale die Französin Taky Marie Divine Kouame aus dem Rennen, ehe sie im Halbfinale die Britin Sophie Capewell bezwang.
___STEADY_PAYWALL___Allerdings hatte sie da einen Schreckmoment zu verarbeiten, denn ihre Gegnerin stürzte, so dass der erste Lauf wiederholt werden musste. "Wir haben das Duell echt gelebt", meinte Friedrich rückblickend auf den intensiven Kampf mit Capewell, die in der Qualifikation nur wenige Tausendstel langsamer war als die Deutsche.
Das Podium des Frauensprints bei der Bahn-EM in Grenchen, v.l.: Pauline Grabosch, Lea Sophie Friedrich, Sophie Capewell | Foto: Cor Vos
Die aber noch deutlich härtere Nuss knackte ihre Teamkollegin Grabosch im anderen Halbfinale. Sie traf auf niemand geringere als Weltmeisterin Mathilde Gros, die zuletzt auch die Champions League dominierte. "Ich bin eigentlich mit wenig Erwartungen in das Turnier reingegangen", so die Deutsche und fügte an: "Mein letztes Halbfinale war 2018, also schon ‘ne Weile her."
Großes Finale für Grabosch schon im Halbfinale
Im ersten Duell unterlag sie der Französin auch um drei Hundertstel. In Paris bei der WM und München bei der EM war es Gros, die mit ihren Psychospielchen gegen Hinze für große Aufmerksamkeit sorgte. Auf diese ging Grabosch in Grenchen aber nicht ein. "Ich musste mich auf mich fokussieren, mir ging es nicht um die Gegnerin, wenn auch ich im Halbfinale eigentlich schon mein großes Finale gefahren bin", sagte die 25-Jährige, die dann sowohl den zweiten als auch den entscheidenden dritten Lauf für sich entscheiden konnte. "Emma und Lea sind schon oft gegen sie gefahren. Vielleicht war das ein Vorteil für mich, dass sie mich weniger gut kannte", so Grabosch, die somit ihrer Teamkollegin Friedrich ins Finale folgte.
"Wir wussten gar nicht, ob wir überhaupt schon mal gegeneinander gefahren sind", grinste Friedrich, die schließlich beide Finalduelle für sich entschied. Bei der Siegerehrung stieg dann Grabosch beim Abspielen der Nationalhymne zu Friedrich auf das oberste Podium und demonstrierte so den besonderen Geist, der im deutschen Team herrscht.
"Ich darf stolz auf mich sein", erzählte die Silbermedaillengewinnerin und erklärte, dass sie aus dem EM-Turnier viel für sich mitnehmen konnte. "Jeder Lauf ist ein Lernprozess und selbst wenn man verliert, gewinnt man Erkenntnis. Alle hier können super Radfahren. Und dass ich nun an der Weltspitze mit Lea und Emma sein kann, ist keine Selbstverständlichkeit."
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— UEC_cycling (@UEC_cycling) February 11, 2023
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