Saudi Tour: Italiener gewinnt 2. Etappe, Kanter Fünfter

Milan beginnt die neue Saison, wie er die alte beendete

Foto zu dem Text "Milan beginnt die neue Saison, wie er die alte beendete"
Jonathan Milan (Bahrain Victorious, li.) sprintet zum Sieg auf der 2. Etappe der Saudi Tour. | Foto: Cor Vos

31.01.2023  |  (rsn) – Nach dem Sieg zum Auftakt der Saudi Tour (2.1) hat sich Dylan Groenewegen (Jayco AlUla) auf der 2. Etappe in einem packenden Finale Jonathan Milan (Bahrain Victorious) geschlagen geben müssen. Der 22-jährige Italiener setzte sich über 184 Kilometer vom Winter Park zu den Shalal Sijlyat Rocks im Massensprint knapp vor dem sieben Jahre älteren Niederländer durch und feierte seinen dritten Sieg als Profi.

"Ich habe im letzten Jahr die Saison mit zwei Siegen in Kroatien beendet und mein Ziel war es, die Saison bei der Saudi Tour auch mit einem Erfolg zu eröffnen. Mit dem Seitenwind war es heute richtig hart. Wir wollten den Etappensieg holen und das haben wir geschafft. Ich wusste, dass Groenewegen auf den letzten 100 bis 150 Metern sehr stark sein würde. Deshalb habe ich schon früher meinen Sprint eröffnet“, sagte Milan im Ziel-Interview.

Selbstkritisch beurteilte der geschlagene Groenewegen das Finale. “Ich habe meinen Sprint zu spät begonnen. Das ist ein großer Fehler, kann aber passieren. Wir wollten eine weitere Etappe hier gewinnen und dann ist das enttäuschend. Die Jungs sind heute wieder sehr stark gefahren und es war ein guter Leadout“, sagte der Jayco-Kapitän und kündigte Wiedergutmachung an: “Wir werden jetzt den Sprint analysieren, aber es ist klar, dass wir gut in Form sind. Wir peilen in den kommenden Tagen einen weiteren Sieg an.“

Hinter Groenewegen, der sich auf den letzten Metern überraschen ließ, belegte dessen Landsmann Cees Bol (Astana Qazaqstan) den dritten Platz vor dem Norweger Erlend Blikra (Uno-X) sowie den beiden Deutschen Max Kanter (Movistar) und Max Walscheid (Cofidis). Pascal Ackermann (UAE Team Emirates), die dritte deutsche Sprinthoffnung, verlor im Finale der von böigem, aus unterschiedlichen Richtungen wehenden Wind geprägten Etappe ebenso wie der Auftaktzweite Dusan Rajovic (Bahrain Victorios) den Anschluss an das Feld.

Groenewegen verteidigte trotz der Niederlage das Grüne Trikot des Gesamtführenden und liegt im Klassement nun sechs Sekunden vor Milan, der sich auf Rang zwei verbesserte und an die Spitze der Nachwuchswertung vorrückte. Walscheid behauptete nach dem längsten Tag der Rundfahrt Rang drei, hat nun aber zwölf Sekunden Rückstand auf den Klassementbesten, Kanter (+0;16) machte eine Position gut und ist hinter Bol (+0:12) Gesamtfünfter.

 

So lief das Rennen:

Am zweiten Tag der Saudi Tour führte die Strecke in einem großen Bogen vom Startort aus durch die Wüste nach Nordosten und von dort bei starkem Gegenwind wieder zurück nach Westen, ehe nach einer weiteren Richtungsänderung auf den letzten 30 Kilometern Seitenwind wartete. Xabier Mikel Azparren (Euskaltel) und Manabu Ishibashi (JCL Team UKYO) wagten sich als einzige aus dem Feld in den Wind, wurden aber trotz eines Vorsprungs von rund sieben Minuten frühzeitig wieder gestellt. Danach war das Feld geschlossen unterwegs, wobei sich auf den vordersten Positionen Jayco AlUla, Cofidis, Bahrain Victorious und Uno-X zeigten.

Bei der Richtungsänderung nahmen die Profis abrupt an Fahrt auf, wobei sich auch Groenewegen und Walscheid an den vordersten Positionen zeigten. Nach rund fünf Kilometern bei höchstem Tempo brach das Feld schließlich auseinander, wobei sich der Auftaktzweite Rajovic, dessen Teamkollege Santiago Buitrago und auch der mit Magen-Darm-Problemen kämpfende Ackermann im zweiten Teil wiederfanden. Walscheid, der beim zweiten Zwischensprint Zweiter geworden war, sicherte am dritten und letzten Sprint 23 Kilometer vor dem Ziel noch drei Bonussekunden.

Groenewegen kommt auf den letzten Metern nicht mehr an Milan vorbei

Obwohl die rund 30-köpfige Spitzengruppe sich dank der Zusammenarbeit von Jayco AlUla, Cofidis und DSM einen Vorsprung von rund einer halben Minute herausfahren konnte, schaffte das zweite Feld sieben Kilometer vor dem Ziel doch noch den Anschluss. Mit vereinten Kräften machte die nun wieder große Gruppe Jagd auf Mathias Norsgaard (Movistar), der sich auf den letzten acht Kilometern aus der Spitze abgesetzt hatte. Zugleich fielen Rajovic und Ackermann, beide offensichtlich am Ende ihrer Kräfte, wieder aus dem Feld heraus.

Das wiederum fing den zweimaligen Dänischen Zeitfahrmeister Norsgaard knapp zwei Kilometer vor dem Ziel wieder ein. Auf dem Schlusskilometer spannten sich zwei Jayco-Helfer mit Groenewegen im Windschatten an die Spitze, doch Bol eröffnete 300 Meter vor dem Ziel das Finale und brachte damit den Plan des Auftaktsiegers durcheinander.

Der hinter dem Mann im Grünen Trikot fahrende Milan reagierte am schnellsten und zog in Fahrtrichtung links an Groenewegens Anfahrer Luka Mezgec vorbei. Groenewegen selber wählte den Weg an der Bande entlang, zog dann hinter Milan nach links, konnte diesen aber nicht mehr abfangen.

Results powered by FirstCycling.com

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.02.2023Saudi Tour: Consonni siegt und ist im Kopf schon bei der Bahn-EM

(rsn) – Für den Sieg hat es nicht gereicht, doch immerhin mit Rang drei verabschiedet sich Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) von der Saudi Tour. Der Deutsche, der zu Wochenbeginn mit einem Magen

02.02.2023Saudi Tour: UAE zieht sich selbst den Zahn und Guerreiro jubelt

(rsn) - Ruben Guerreiro (Movistar) hat sich am Aussichtspunkt namens Skyviews of Harrat Uwayrid den Sieg auf der topographisch schwersten Etappe der 3. Saudi Tour (2.1) gesichert. Der Portugiese setzt

01.02.2023Ackermann macht Finale schwer, Großschartner wird Sechster

(rsn) – Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) hat sich im Finale der 3. Etappe bei der Saudi Tour erstmals ins Rampenlicht befördert: Der ehemalige Deutsche Meister attackierte in die zwei Kilometer

01.02.2023Waerenskjold bezwingt Milan bei Mini-Bergankunft

(rsn) – Soeren Waerenskjold hat auf der 3. Etappe der Saudi Tour für den ersten Saisonsieg des Teams Uno-X gesorgt. Der 22-jährige Norweger setzte sich in Abu Rakah am Ende einer zwei Kilometer ku

30.01.2023Groenewegen dominiert im Sprint beim Saudi-Tour-Auftakt

(rsn) – Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) hat die 1. Etappe der Saudi Tour (2.1) in Khaybar überlegen im Massensprint gewonnen. Der Niederländer setzte sich nach 180,5 Kilometern vor dem Serbisc

30.01.2023Walscheid startet bei der Saudi Tour mit Ambitionen ins Jahr

(rsn) – Am Montag beginnt für Max Walscheid (Cofidis) die Saison 2023 in Saudi-Arabien. Und der 29-Jährige aus Heidelberg wird gleich an seinem ersten Renntag voll auf Ergebnis fahren. Das bestät

26.01.20233. Saudi Tour mit Ackermann, Degenkolb und Groenewegen

(rsn) – Auch die 3. Ausgabe der Saudi Tour (30. Januar - 3. Februar / 2.1) bietet den Sprintern früh in der Saison mehrere Chancen, sich zu testen. Wie aus der von den Organisatoren der Rundfahrt v

09.01.2023Saudi Tour wieder mit abwechslungsreichem Etappenplan

(rsn) - Die 3. Ausgabe der Saudi Tour (30. Januar - 3. Februar / 2.1) wird zu einer Angelegenheit für “Sprinter, explosive Fahrer und Kletterer“, wie die Organisatoren der Rundfahrt durch Saudi-A

Weitere Radsportnachrichten

11.03.2025Wird TotalEnergies neuer Co-Sponsor bei Ineos Grenadiers?

(rsn) – Verlässt der französische Energiekonzern TotalEnergies am Saisonende das gleichnamige ProTeam und wird ab 2026 neuer Co-Sponsor bei Ineos Grenadiers? Laut einer Meldung des Radsportportals

11.03.2025Trofeo Alfredo Binda im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Das erstmals 1974 ausgetragene italienische Eintagesrennen Trofeo Alfredo Binda - Comune di Cittiglio (1.WWT) zählt zu den prestigeträchtigsten Rennen im Rennkalender der Frauen. Das hügel

11.03.2025Startzeiten und Modus zum Teamzeitfahren bei Paris-Nizza

(rsn) – Das 28,4 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren von der Motorsport-Rennstrecke Magny-Cours in die nahegelegene Stadt Nevers wird das Gesamtklassement beim 83. Paris-Nizza (2.UWT) zweifelsfrei

11.03.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

10.03.2025Ayuso hält die Konkurrenz um den Gesamtsieg in Schach

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) war beim Auftaktzeitfahren von Tirreno-Adriatico (2.UWT) in seiner eigenen Liga unterwegs. Er schlug die Konkurrenz um 23 Sekunden. Der Abstand zwischen ihm

10.03.2025Nächster Sieg: Merlier jubelt auch in Bellegarde

(rsn) – Mit 30 Sekunden Vorsprung fuhr Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) als Solist auf die Zielgerade. In der Regel reicht das für den Tagessieg. Nicht aber auf der 2. Etappe von Paris-Nizza (2.UW

10.03.2025Revanche geglückt: Ganna gewinnt Tirreno-Auftaktzeitfahren

(rsn) – Filippo Ganna hat sich für seine letztjährige "Niederlage“ beim Auftaktzeitfahren von Tirreno-Adriatico (2. UWT) gegen Juan Ayuso revanchiert und seinen ersten Saisonsieg eingefahren. W

10.03.2025Van der Poel nutzt Tirreno-Adriatico zum Formcheck

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) ist in Abwesenheit der "Big Four" der größte Name in der Startliste von Tirreno-Adriatico (2.UWT). Der Niederländer gibt beim "Rennen zwisch

10.03.2025Die Startzeiten aller Fahrer zum Tirreno-Einzelzeitfahren

(rsn) - Das 60. Tirreno-Adriatico beginnt am Montagmittag mit einem 11,5 Kilometer langen, topfebenen Wendepunkt-Einzelzeitfahren in Lido di Camaiore direkt an der Mittelmeerküste. Bis auf die 180-

10.03.2025Dicke Luft bei Lidl – Trek nach verpatztem Paris-Nizza-Auftakt

(rsn) – Vor der 1. Etappe von Paris-Nizza (2.UWT) sagte Mads Pedersen (Lidl – Trek) im Interview, dass er diesen Auftakt beim ´Rennen zur Sonne´ gerne gewinnen und erster Gesamtführender werde

10.03.2025Ohne “Big Four“ ein offenes Rennen zwischen den Meeren

(rsn) – Beim 60. Tirreno-Adriatico (2. UWT) wird der Nachfolger von Jonas Vingegaard gesucht (Visma – Lease a Bike). Der Däne gewann im vergangenen Jahr nach O Gran Camino auch die seine zweite R

10.03.2025Mehr als ein Test: Ayuso mit Siegambitionen bei Tirreno-Adriatico

(rsn) – Als Vorjahreszweiter geht Juan Ayuso (UAE Emirates – XRG) in Abwesenheit von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und seinem Kapitän Tadej Pogacar als Topfavorit in Lido di Camaiore

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Paris-Nice (2.UWT, FRA)
  • Tirreno-Adriatico (2.UWT, ITA)