Stimmen vor dem WM-Straßenrennen der Männer

Schmid: “Eine Medaille ist das Einzige, was zählt“

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Mauro Schmid | Foto: Cor Vos

24.09.2022  |  (rsn) - Am Sonntag steht zum Abschluss der Straßen-WM im australischen Wollongong das Elite-Rennen der Männer über 266,9 Kilometer an. Vor dem Start haben wir für Sie die Stimmen der Protagonisten zusammengetragen.

Wout Van Aert (Belgien): "Wir werden am Sonntag mit zwei Kapitänen ins Rennen gehen, mit Remco (Evenepoel, d. Red) und mir. Wir werden dann schauen, wer von uns im Finale die besseren Chancen hat. Remco muss im Finale angreifen, ich kann mehr abwarten und eventuell auf einen Sprint setzen. Wenn Remco vorne ist und andere Länder müssen hinterherfahren, dann kann mich das in eine gute Position bringen

Biniam Girmay (Eritrea): "Im Vergleich zu den älteren Fahrern habe ich nicht so viel Erfahrung, was so lange Rennen angeht. Aber ich bin in diesem Jahr schon mehrere Rennen gefahren, die weit über 200 Kilometer lang waren und da bin ich stets ganz vorne angekommen. Ich bin außerdem überzeugt, dass ich eine gute Vorbereitung auf die WM hatte, das ist für mich das Rennen des Jahres.

Thomas Voeckler (Nationaltrainer Frankreich): "Wir werden nicht bewusst gegen die Belgier fahren und uns zu sehr auf sie konzentrieren. Denn das würde bedeuten, dass wir andere Favoriten wie Girmay, van der Poel und Pogacar außer Acht lassen würden. Wir fahren nicht, um jemanden zum Verlieren zu bringen, sondern um zu gewinnen. Wir haben ein gutes Team, aber im Gegensatz zu den letzten Jahren wird nicht alles auf Julian Alaphilippe ausgerichtet sein. Ich selbst kann nicht abschätzen, ob Julian zu 100 Prozent in Topform ist, aber mental ist er bereit für die WM."

Mathieu van der Poel (Niederlande): "Ich hoffe, dass ich eines Tages Weltmeister werden kann. Es ist sehr schwer, diesen Wettbewerb zu gewinnen. Ich bin jetzt zwei Mal die WM gefahren und beide Starts endeten nicht in einem Fiasko. Aber ich will am Sonntag definitv näher dran sein am Sieg. Ich habe jedenfalls alles getan, um für die WM fit zu sein

Tadej Pogacar (Slowenien): “Es gibt mehrere kurze Anstiege, aber der Kurs ist aufgrund der vielen Kurven auch technisch. Das kommt Angreifern entgegen, so dass wir ein interessantes Rennen erwarten können. Vielleicht kann eine kleine Gruppe im Finale davonziehen. Das wäre zu meinem Vorteil. Bei einem Etappenrennen mit längeren Anstiegen komme ich besser zurecht. Aber ich mag die Klassiker. Ich bin wegen des Regenbogentrikots hier.“

Remco Evenepoel (Belgien): "Wir übernehmen all zu gerne die Verantwortung im Rennen. Der Kurs ähnelt dem eines flämischen Rennens und Wout van Aert hat sowieso große Siegchancen. Dann haben wir aber noch mich, Quinten Hermans und Jasper Stuyven, Wir haben ein fantastisches Team. Ich selbst merke so langsam die lange Saison und für ein siebenstündiges Rennen muss man frisch sein. Meine Werte aus dem Zeitfahren sind jedenfalls vielversprechend für Sonntag."

Michael Matthews (Australien): "Ich werde definitiv alles geben, um das Trikot zu holen, aber es wird ein Krieg und ich freue mich darauf, die Herausforderung anzugehen. Ich träume jede Nacht davon, um das Trikot zu kämpfen. Ich denke, dass es - mit diesem Team und der WM in Australien – etwas ganz Besonderes wird."

Mauro Schmid (Schweiz): "Ich zähle nicht zu den Topfavoriten. Aber vielleicht ist das genau meine Chance. Eine Medaille ist das Einzige, was zählt – ich möchte nicht 15. werden, ohne etwas versucht zu haben. Meine Formkurve ist ansteigend und der Parcours wie auf mich zugeschnitten. Was passieren wird, weiß ich nicht. Aber ich habe viel Selbstvertrauen."

Stefan Küng (Schweiz): "Bleiben lange alle Fahrer zusammen, dann wird es sehr schwierig. Aber ich traue mir durchaus zu, vorne mitzufahren."

Peter Sagan (Slowakei): "Der Kurs liegt vielen Fahrern und das Rennen könnte sich sehr unterschiedlich entwickeln. Wenn man auf der letzten Runde vorne dabei ist, dann ist alles möglich. Es war jetzt nicht meine beste Saison, aber auch nicht meine schlechteste. Ich muss hier also nichts retten."

Alberto Bettiol (Italien): "Ich bin Kapitän unserer Mannschaft, aber ich spüre keinen Druck. Ich fühle mich gut. Ich habe keine Angst, egal was passiert. Ich habe mich das ganze Jahr über schon auf die WM vorbereitet. Wenn das Rennen in die entscheidende Phase geht, müssen wir dafür sorgen, mit den richtigen Fahrern im richtigen Moment am richtigen Ort zu sehen. Wir sind nicht der große Favorit, das sollte uns im Rennen helfen."


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