“Evenepoel scheint derzeit unbezwingbar“

Von wegen “mentale Blockade“: Mas imponiert bei der Vuelta

Foto zu dem Text "Von wegen “mentale Blockade“: Mas imponiert bei der Vuelta"
Bisher bester Spanier bei der Vuelta: Enric Mas (Movistar) | Foto: Cor Vos

29.08.2022  |  (rsn) – Nach der Pleite vom Vorjahr, als den Spaniern bei der Vuelta kein einziger Etappensieg gelungen war, läuft die aktuelle 77. Ausgabe ihrer Heimat-Rundfahrt für die Fahrer von der Iberischen Halbinsel ungleich besser. Am zweiten Ruhetag stehen bereits zwei Tageserfolge durch Marc Soler (UAE Team Emirates) und Jesus Herrada (Cofidis) zu Buche, zudem ist der Vorjahreszweite Enric Mas (Movistar) hinter dem bisher überragenden Vuelta-Debütanten Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) auf Gesamtrang zwei “best oft he rest“.

_____________________________________________________________________
Aktion bis 30. August 22:00: rsn+ Mitgliedschaft 30 Tage kostenlos testen
Mit rsn+ bieten wir Ihnen noch mehr Hintergrundartikel mit zahlreichen Fotos, damit Sie noch besser und umfangreicher informiert sind! Jetzt registrieren und rsn+ Mitgliedschaft 30 Tage kostenlos testen. Sollten Sie doch nicht dabei bleiben wollen, können Sie sich völlig unkompliziert innerhalb von 30 Tagen hier im Steady Benutzerkonto abmelden.
Wir freuen, uns wenn Sie mitmachen und sagen Danke!
______________________________________________________________________

Vor allem mit den starken Auftritten des Mallorquiners war nach dessen enttäuschender Tour de France nicht unbedingt zu rechnen. Movistar-Teamchef Eusebio, nicht bekannt dafür, öffentlich seine Fahrer zu kritisieren, hatte sich zuletzt noch skeptisch gezeigt, ob es eine gute Idee sei, dass Mas auch noch zur Spanien-Rundfahrt antreten wolle.

“Ich weiß nicht, ob es gut ist, jetzt zur Vuelta a Espana zu gehen, aber ich weiß auch, dass Enric niemals in Betracht ziehen wird, nicht zu starten“, meinte Unzue, der seinem Fahrer die Reife absprach, bei einer Grand Tour die Kapitänsrolle auszufüllen, im Gespräch gegenüber der spanischen Zeitung El Pais.

Mas im Vergleich zur Tour nicht wiederzuerkennen

Nach den ersten neun Etappen wird Unzue, der Mas eine “mentale Blockade“ attestierte, sein harsches Urteil gerne revidieren. Auch wenn der 27-Jährige vergleichsweise deutliche 1:12 Minuten Rückstand auf den belgischen Überflieger im Roten Trikot aufweist, ist die Leistungssteigerung des zweimaligen Vuelta-Zweiten gegenüber der Frankreich-Rundfahrt, die er vor der 19. Etappe als Gesamtelfter mit einem positiven Coronatest verlassen musste, unverkennbar.

Stand damals als bestes Tagsergebnis ein siebter Platz an der Planche des Belles Filles zu Buche, kommt Mas bereits jetzt auf zwei dritte Plätze und einen sechsten Rang, wobei er als einziger Fahrer am Berg zweimal mit dem überragenden Evenepoel mithalten konnte.

Auf der 9. Etappe allerdings musste auch der Movistar-Kapitän passen, als der souveräne Spitzenreiter im bis zu 24 Prozent steilen Schlussanstieg nach Les Praeres davonzog. Gegenüber cyclingnews bekannte er danach, dass es möglicherweise ein Fehler gewesen sei, zu versuchen, Evenepoels Hinterrad zu halten. “Ich bin zu hart gefahren, um Remco zu folgen und es wäre wohl besser gelaufen, wenn ich mein eigenes Tempo gefahren wäre“, sagte Mas und fügte mit einem Lächeln an: “Nächstes Mal werde ich dran denken.“

Drei Spanier unter in den Top 5 - Mas freut es für den spanischen Radsport

Ob das dann allerdings helfen wird, scheint zumindest nach aktuellem Stand ungewiss, wie er freimütig einräumte: “Derzeit scheint er unschlagbar“, so Mas, um am Sonntag aber hoffnungsvoll anzufügen: “Dieses Rennen geht über drei Wochen. Heute war er stärker als ich, aber ich sage das ja schon seit der ersten Etappe hier, dass ich von Tag zu Tag schaue.“ Als möglicherweise ausschlaggebenden Faktor gegenüber dem fünf Jahre jüngeren Vuelta-Novizen machte Mas zudem seine größere Erfahrung aus. “Die Vuelta ist sehr lang und das könnte dann ein Vorteil sein“, so der Rundfahrtspezialist, der seine neunte dreiwöchige Landesrundfahrt bestreitet, wogegen Evenepoel bisher erst eine - vorzeitig beendete – Giro-Teilnahme aufzuweisen hat.

Ähnliches gilt übrigens für die beiden spanischen Youngster Oscar Rodriguez (Ineos Grenadiers) und Juan Ayuso (UAE Team Emirates), die im Gesamtklassement auf den Positionen vier und fünf ebenfalls aussichtsreich platziert sind. Sowohl der 21-jährige Rodriguez, der in diesem Jahr Spanischer Meister wurde, als auch der zwei Jahre jüngere Ayuso – der jüngste Vuelta-Starter übrigens – sind sogar Grand-Tour-Debütanten und zählen zu den großen Überraschungen der ersten Woche – was auch Mas ein Lächeln entlockte.

“Ich freue mich sehr für sie, es erinnert mich an meinen zweiten Platz im Jahr 2018“, lobte er seine jungen Landsleute, die derzeit eindrucksvoll andeuten, dass die Lücke, die der Rücktritt von Alejandro Valverde (Movistar) zum Saisonende hinterlassen wird, schnell geschlossen werden kann. “Es ist schön zu sehen, dass der spanische Radsport wieder wächst“, fügte Mas optimistisch an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.11.2022Mas will es bei der Vuelta künftig besser machen

(rsn) – In den vergangenen Jahren war Enric Mas (Movistar) bei der Vuelta a Espana jeweils der beste heimische Fahrer. Doch zum Gesamtsieg reichte es für den 27-jährigen Spanier dabei nicht. 2018

14.09.2022Ackermann: In Vuelta-Schlusswoche auf “extrem hohen Level“

(rsn) – Mit drei Podiumsplatzierungen, aber ohne den erhofften Etappensieg trat Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) die Heimreise von der Vuelta a Espana an und sprach deshalb gegenüber radsport-

13.09.2022“Leute haben ein Erinnerungsvermögen von 48 Stunden“

(rsn) – Dass Remco Evenepoel (Quick-Step - Alpha Vinyl) am Sonntag in Madrid zum ersten belgischen Grand-Tour-Sieger seit 44 Jahren wurde, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Doch der 22-Jährige h

12.09.2022Leitet Evenepoel die Grand-Tour-Trendwende ein?

(rsn) - Mit Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) hat die Radsport-Nation Belgien nach sage und schreibe 44 Jahren Pause wieder einen Grand-Tour-Sieger. Zuletzt hatte Johan De Muynck 1978 den Giro

12.09.2022Mohoric kritisiert Roglic: “Wir alle wissen, dass Primoz oft stürzt“

(rsn) – Die Reaktionen des Teams Jumbo – Visma auf den für Primoz Roglic die Vuelta beendenden Sturz am Ende der 16. Etappe in Tomares am vergangenen Dienstag haben rund um das Peloton für Unver

12.09.2022Mas rettet Movistar im Abstiegskampf

(rsn) - Viel war vom Movistar Team in dieser Saison nicht zu sehen. Nur 15 Siege fuhr der spanische Traditionsrennstall ein, keiner davon auf WorldTour-Niveau. Bei der Heimatrundfahrt band das Team ab

12.09.2022Evenepoel fast ohne Schlaf hellwach zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Schon in den Jugendjahren war ein rotes Trikot eines der großen Ziele von Remco Evenepoel (Quick-Step – Alpha Vinyl). Als Nachwuchsfußballer des RSC Anderlecht und vom PSV Eindhoven scha

12.09.2022Highlight-Video der Vuelta-Schlussetappe

(rsn) – Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) hat zum Abschluss der 77. Vuelta a Espana die 21. Etappe für sich entschieden. Der Kolumbianer setzte sich nach 96,7 Kilometern von Las Rozas nach

11.09.2022Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - 183 Profis aus 23 Teams sind am 19. August im niederländischen Utrecht zur 77. Vuelta a Espana (2. UWT) angetreten. Hier listen wir auf, welche Fahrer wann und aus welchen Gründen die letzte

11.09.2022Molano siegt in Madrid vor Pedersen und Ackermann

(rsn) – Mit einer Überraschung endete die 21. Etappe der Spanien-Rundfahrt in Madrid. Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) zog seinem Kapitän Pascal Ackermann den Sprint so stark an, dass nac

11.09.2022Il Lombardia wird Valverdes letztes Profirennen

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) wird im Oktober beim italienischen Monument Il Lombardia das letzte Rennen seiner langen und erfolgreichen Profikarriere bestreiten. Das kündigte der 42-jähri

11.09.2022Vuelta-Dritter Ayuso: Eine Siegermentalität wie Pogacar

(rsn) - Juan Ayuso (UAE Team Emirates) und Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) verblüfften bei dieser Vuelta a Espana. Beide Rundfahrtdebütanten kämpften lange um das Podium. Der 21-jährige Rodrig

Weitere Radsportnachrichten

12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung

(rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic

12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium

(rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs?

(rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we

12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor

(rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci

12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld

(rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al

12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison

(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

12.12.2025Uijtdebroeks: Als klarer Leader endlich zum Glück?

(rsn) – Auf der Bühne bei der Teampräsentation seines neuen Movistar-Teams im Kunstpalat der Königin Sofia, einem architektonisch beeindruckenden Opernhaus in Valencia, wurde er erst einmal gefop

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)