--> -->
12.09.2022 | (rsn) – Schon in den Jugendjahren war ein rotes Trikot eines der großen Ziele von Remco Evenepoel (Quick-Step – Alpha Vinyl). Als Nachwuchsfußballer des RSC Anderlecht und vom PSV Eindhoven schaffte er es sogar, in ein solches zu schlüpfen.
Denn der Belgier spielte auch für die Junioren-Nationalmannschaft, deren Mitglieder wegen ihrer entsprechenden Trikots auch "Rote Teufel" genannt werden. Nachdem er vom Fußball zum Radsport gewechselt war, beendete Evenepoel nun bei der Vuelta a Espana eine lange Wartezeit für die Belgier und eroberte gleich bei seiner ersten Teilnahme das Rote Trikot, mit dem der Gesamtsieger der letzten Grand Tour des Jahres ausgezeichnet wird.
___STEADY_PAYWALL___ Seit 1978 bereits warteten die Fans bei einer der drei dreiwöchigen Landesrundfahrten auf einen Gesamtsieger aus Belgien. Nach seinem sechsten Platz auf der vorletzten Etappe der Vuelta a Espana 2022 war der 22-Jährige nicht mehr von der Spitzenposition zu verdrängen. Denn ähnlich wie bei der Tour de France ist der Abschluss der Spanien-Rundfahrt meist den Sprintern vorbehalten und dient dem Gesamtsieger als Tour d’Honneur, als Ehrenrunde durch die Hauptstadt - so war es auch am Sonntag wieder.
"Jetzt können wir es wirklich genießen", sagte Evenepoel in Madrid am Sonntagabend. "Während der Etappe hatte ich nicht viel Zeit zum Nachdenken, weil es eine technische Runde war und jede Runde nervöser wurde im Feld. Deshalb war es am Ende nicht mehr ganz so schön. Aber ich bin happy, dass wir es überstanden haben und jetzt hier stehen."
Als er die Ziellinie überquerte, wurde Evenepoel von seinen Gefühlen übermannt. | Foto: Cor Vos
Die Entscheidung war am Samstag am Puerto de Navacerrada gefallen, als er auch die letzte Bergankunft mit den Allerbesten erreichte. "Es ist unglaublich. Ich weiß gerade nicht was durch meinen Körper und meinen Kopf im Moment geht", schnaufte das Wunderkind aus Scheepdal dort. Auf den 181 Kilometern von Moralzarzal zum Puerto de Navarcerrada warteten noch einmal fünf Bergwertungen, knapp 4.000 Höhenmeter und ein Finale auf fast 2.000 Metern Höhe. Und der zusätzliche Druck, seine erste Grand Tour unter Dach und Fach bringen zu können, bereitete dem 22-Jährigen eine schlaflose Nacht.
"Ich war sehr gestresst am Morgen, hatte fast nicht geschlafen", erinnerte Evenepoel sich - doch während der Etappe war der Belgier, der vor allem im Hochgebirge einige nicht ganz so souveräne Tage hatte, hellwach. "Ich habe voll auf meine Beine vertraut, hatte die Gesamtwertung im Fokus und musste nur folgen oder kontrollieren", schilderte er die Ausgangslage für die 20. Etappe, die er gleichauf mit seinen schärfsten Kontrahenten beenden konnte, um seinen Vorsprung von knapp über zwei Minuten auf Enric Mas (Movistar) zu behaupten.
Im Ziel übermannten Evenepoel dann aber die Emotionen. Freudentränen liefen über das Gesicht des Jungstars, der den Junioren-Bereich dominierte, dann die Klasse U23 übersprang und 2019 direkt in die WorldTour wechselte. Nun, fast am Ende seines letzten nominellen U23-Jahres, gelang ihm der größte Erfolg seiner bisherigen Karriere. Statt unbändiger Freude brach sich die Erleichterung über seinen Vuelta-Gesamtsieg in Tränen Bahn. | Foto: Cor Vos
Kritik als Ansporn für ein unglaubliches Jahr
"Ich denke, ich habe jene Kritik, die ich im letzten Jahr bekommen habe, nun mit meinen Beinen beantwortet. Ich habe geliefert", so Evenepoel zufrieden. Denn nach seinem Doppelweltmeistertitel bei den Junioren in Innsbruck 2018 erlebte er nicht nur Sonnentage. Ein schwerer Sturz bei der Lombardei-Rundfahrt 2020 sorgte für eine mehrmonatige Pause. Beim Comeback musste er dann den Giro d’Italia 2021 vorzeitig beenden. Bei den Olympischen Spielen in Tokio im Sommer blieb er ohne Medaille und obwohl er bei der Heim-WM in Leuven Bronze im Einzelzeitfahren gewann, überwog die Kritik an seiner offensiven Fahrweise im Straßenrennen, mit der er gegen den Plan der belgischen Teamleitung verstieß.
Doch all diese Erlebnisse hatten keinen negativen Einfluss auf Evenepoel. Er nahm die Kritik wohl auch als Ansporn, gewann gleich zum Saisoneinstand in Spanien die Valencia-Rundfahrt, siegte mit einem Fabelzeitfahren bei der Algarve-Rundfahrt und holte sich mit Lüttich-Bastogne-Lüttich auch sein erstes Monument. Mit seinem zweiten Erfolg beim Klasikoa San Sebastian wärmte er sich Ende Juli perfekt für die Vuelta auf, wo er neben zwei Etappensiegen nun auch den Gesamterfolg feiern wird.
Im Winter wollen Remco Evenepoel und seine Partnerin Oumaima Oumi Rayane heiraten.| Foto: Cor Vos
"Es ist schon ein unglaubliches Jahr", meinte Evenepoel, der vor der finalen Etappe auch seinen Wegbegleitern dankte: "Ich freue mich, der erste Fahrer zu sein, der für Patrick (Lefevere, Teamchef) eine Grand Tour gewinnt. Und auch für meine Teamkollegen, meine Familie und meine Verlobte."
Dabei vergaß der junge Vuelta-Dominator kein einziges Mitglied seines “Wolfpack“ und blickte sogar noch auf ein weiteres Saison-Highlight voraus. Denn nach den Weltmeisterschaften in Australien steht noch ein wichtiger Termin an, nämlich seine eigene Hochzeit im Winter. Das Jahr 2022 wird Remco Evenepoel wohl nie vergessen.
(rsn) – In den vergangenen Jahren war Enric Mas (Movistar) bei der Vuelta a Espana jeweils der beste heimische Fahrer. Doch zum Gesamtsieg reichte es für den 27-jährigen Spanier dabei nicht. 2018
14.09.2022Ackermann: In Vuelta-Schlusswoche auf “extrem hohen Level“(rsn) – Mit drei Podiumsplatzierungen, aber ohne den erhofften Etappensieg trat Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) die Heimreise von der Vuelta a Espana an und sprach deshalb gegenüber radsport-
13.09.2022“Leute haben ein Erinnerungsvermögen von 48 Stunden“(rsn) – Dass Remco Evenepoel (Quick-Step - Alpha Vinyl) am Sonntag in Madrid zum ersten belgischen Grand-Tour-Sieger seit 44 Jahren wurde, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Doch der 22-Jährige h
12.09.2022Leitet Evenepoel die Grand-Tour-Trendwende ein?(rsn) - Mit Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) hat die Radsport-Nation Belgien nach sage und schreibe 44 Jahren Pause wieder einen Grand-Tour-Sieger. Zuletzt hatte Johan De Muynck 1978 den Giro
12.09.2022Mohoric kritisiert Roglic: “Wir alle wissen, dass Primoz oft stürzt“(rsn) – Die Reaktionen des Teams Jumbo – Visma auf den für Primoz Roglic die Vuelta beendenden Sturz am Ende der 16. Etappe in Tomares am vergangenen Dienstag haben rund um das Peloton für Unver
12.09.2022Mas rettet Movistar im Abstiegskampf(rsn) - Viel war vom Movistar Team in dieser Saison nicht zu sehen. Nur 15 Siege fuhr der spanische Traditionsrennstall ein, keiner davon auf WorldTour-Niveau. Bei der Heimatrundfahrt band das Team ab
12.09.2022Highlight-Video der Vuelta-Schlussetappe(rsn) – Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) hat zum Abschluss der 77. Vuelta a Espana die 21. Etappe für sich entschieden. Der Kolumbianer setzte sich nach 96,7 Kilometern von Las Rozas nach
11.09.2022Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe(rsn) - 183 Profis aus 23 Teams sind am 19. August im niederländischen Utrecht zur 77. Vuelta a Espana (2. UWT) angetreten. Hier listen wir auf, welche Fahrer wann und aus welchen Gründen die letzte
11.09.2022Molano siegt in Madrid vor Pedersen und Ackermann(rsn) – Mit einer Überraschung endete die 21. Etappe der Spanien-Rundfahrt in Madrid. Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) zog seinem Kapitän Pascal Ackermann den Sprint so stark an, dass nac
11.09.2022Il Lombardia wird Valverdes letztes Profirennen(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) wird im Oktober beim italienischen Monument Il Lombardia das letzte Rennen seiner langen und erfolgreichen Profikarriere bestreiten. Das kündigte der 42-jähri
11.09.2022Vuelta-Dritter Ayuso: Eine Siegermentalität wie Pogacar(rsn) - Juan Ayuso (UAE Team Emirates) und Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) verblüfften bei dieser Vuelta a Espana. Beide Rundfahrtdebütanten kämpften lange um das Podium. Der 21-jährige Rodrig
11.09.2022Großes (Sprint)-Finale in MadridNach einjähriger Unterbrechung endet die Vuelta a Espana wieder in der spanischen Hauptstadt. Die Strapazen liegen nun hinter den Fahrern, die letzten der insgesamt 3.280,5 Kilometer dieser 77. Ausga
(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad
21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2
21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.
21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be
20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy
20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b
20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme
20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an