--> -->
28.08.2022 | (rsn) – Ein Etappensieg und eine Platzierung unter den besten Zehn in Gesamtklassement, so lautete die offizielle Zielsetzung des Debütanten Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) vor Beginn der Vuelta a Espana. Nach acht Etappen ist der 22-Jährige im Roten Trikot des Spitzenreiters unterwegs und im Radsportland Belgien, das seit 1978 auf einen Gesamtsieg bei einer Grand Tour wartet, wächst die Euphorie.
Für Evenepoel ist die Spanien-Rundfahrt übrigens seine “erste Grand Tour“. Er nahm zwar auch am Giro d’Italia 2021 teil, damals war er eigenen Angaben zufolge aber so schlecht vorbereitet, dass für ihn diese Teilnahme nicht zählt.
___STEADY_PAYWALL___So oder so betritt er in Spanien Neuland. Mit 28 Sekunden Vorsprung auf Enric Mas (Movistar) führt Evenepoel das Klassement an und ist plötzlich der Gejagte. Auf den ersten beiden Bergankünften verhielt er sich – um Jargon zu bleiben – wie der aus der Leichtathletik bekannte Hase. Evenepoel setzte sich an die Spitze der Favoriten und fuhr ein hohes, gleichmäßiges Tempo. Kräftesparend ist eine solche Fahrweise nicht, aber “das Wichtigste ist, dass einige Konkurrenten wieder viel Zeit verloren haben“, wie der Belgier betonte.
Der Spanier Enric Mas (Movistar, re.) ist der bisher schärfste Konkurrent des souverän auftretenden Evenepoel | Foto: Cor Vos
Wie schon am Pico Jano konnte Movistar-Kapitän Mas auch am Colláu Fancuaya das Hinterrad des Spitzenreiters halten. Im Gegensatz zur ersten Bergankunft konnte diesmal Titelverteidiger Primoz Roglic (Jumbo – Visma) mithalten. “Die in meinen Augen beiden größten Konkurrenten haben nichts verloren. Aber das ist okay", meinte Evenepoel, der erneut als Erster der Favoriten ins Ziel kam. “Es war schön, dass ich diesen Sprint gegen Mas und Roglic gewinnen konnte. Vor allem, weil ich an diesem harten Schlussanstieg bei den Favoriten alles alleine machen musste“, erzählte der Youngster im Ziel den zahlreich vertretenen belgischen Journalisten.
Trotz Zweifeln der Konkurrenz starke Mannschaftsleistung
Die befragten auch gleich die belgischen Berghelfer bei Quick-Step Alpha Vinyl. Die Helferriege galt als Achillesferse und präsentierte sich auf den schweren Etappen dieser Spanien-Rundfahrt bisher auch nicht sehr stark. “Im Feld gab es Zweifel, ob wir gut genug sind, um diese Vuelta zu kontrollieren“, wusste auch Louis Vervaeke, der nach Weltmeister Julian Alaphilippe und vor Ilan Van Wilder der vorletzte Mann im Quick-Step-Bergzug war.
Die Helferriege bei Quick-Step Alpha Vinyl gilt als Evenepoels Achillesferse. Auf der 8. Etappe präsentierten sich die Teamkollegen des Belgiers allerdings ausgesprochen stark. | Foto: ASO
Die Zweifel konnte Quick-Step am Samstag ausräumen. “Wir hatten den ganzen Tag die Kontrolle, auch nach dem Start. Das war eine sehr schwere Phase, wir wurden aus allen Richtungen unter Beschuss genommen“, blickte Van Wilder zurück. “Wir sind aber ruhig geblieben. Wir haben die Gruppe immer auf vier Minuten gehalten“, fügte der Grand-Tour-Debütant an. Während Fausto Masnada und Dries Devenyns untergeordnete Rollen spielten, glänzten bis zum Schlussanstieg vor allem zwei Fahrer. “Remi hat superstarke Arbeit abgeliefert, Pieter auch“, lobte van Wilder seine Teamkollegen Remi Cavagna, der mit Abstand die meisten Kilometer im Wind gefahren war, und Pieter Serry.
Am Schlussanstieg hatte Evenepoel das Sagen
Auf den letzten zehn Kilometern hinauf zum Colláu Fancuaya übernahmen dann die Quick-Step-Kletterer das Kommando. ”Im Schlussanstieg bestimmt Remco das Tempo. Er sagt, wie schnell es gehen soll und wir müssen es dann ausführen. Davor müssen wir mehr auf die Teamleitung hören“, erklärte Vervaeke. ”Für jemanden wie mich bedeutete das Vollgas, solange ich kann“, so der 28-Jährige. “Und dann sitzt der Kapitän dahinter und ruft ’Schneller, schneller!’ – das ist manchmal frustrierend, aber er ist einfach unheimlich stark zurzeit“, lachte der Belgier.
_____________________________________________________________________
Aktion bis 30. August 22:00: rsn+ Mitgliedschaft 30 Tage kostenlos testen
Mit rsn+ bieten wir Ihnen noch mehr Hintergrundartikel mit zahlreichen Fotos, damit Sie noch besser und umfangreicher informiert sind! Jetzt registrieren und rsn+ Mitgliedschaft 30 Tage kostenlos testen. Sollten Sie doch nicht dabei bleiben wollen, können Sie sich völlig unkompliziert innerhalb von 30 Tagen hier im Steady Benutzerkonto abmelden.
Wir freuen, uns wenn Sie mitmachen und sagen Danke!
______________________________________________________________________
Evenepoel bestätigte diesen für alle sichtbaren Eindruck. "Wie vorgestern hatte ich wieder gute Beine. Allerdings habe ich sie etwas mehr gespürt, weil die Anstiege etwas steiler waren und schnell aufeinander folgten“, erklärte er. Trotzdem war er mehr als zufrieden mit sich und seinem Team: "Was wir heute gezeigt haben, war vorbildlich für eine Rundfahrtmannschaft. Sowohl ich persönlich als auch wir gemeinsam sind das perfekte Rennen gefahren."
Am Ende musste es der Kapitän aber wieder alleine richten – da waren bis auf Mas und Primoz Roglic (Jumbo – Visma) allerdings auch alle Konkurrenten abgeschüttelt. | Foto: ASO
So blickte Evenepoel bereits mit Selbstvertrauen auf die 9. Etappe. "Morgen (Sonntag) kann noch viel passieren. Aber das sind Prozentzahlen und Zielankünfte, für die ich sehr hart gearbeitet habe. Wenn ich die gleichen Beine habe wie heute, sollte ich normalerweise keine Probleme haben", lautete sein Urteil über das Teilstück, das am 3,8 Kilometer langen und im Schnitt 13 Prozent (!) steilen Anstieg nach Les Praeres endet.
(rsn) – In den vergangenen Jahren war Enric Mas (Movistar) bei der Vuelta a Espana jeweils der beste heimische Fahrer. Doch zum Gesamtsieg reichte es für den 27-jährigen Spanier dabei nicht. 2018
(rsn) – Mit drei Podiumsplatzierungen, aber ohne den erhofften Etappensieg trat Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) die Heimreise von der Vuelta a Espana an und sprach deshalb gegenüber radsport-
(rsn) – Dass Remco Evenepoel (Quick-Step - Alpha Vinyl) am Sonntag in Madrid zum ersten belgischen Grand-Tour-Sieger seit 44 Jahren wurde, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Doch der 22-Jährige h
(rsn) - Mit Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) hat die Radsport-Nation Belgien nach sage und schreibe 44 Jahren Pause wieder einen Grand-Tour-Sieger. Zuletzt hatte Johan De Muynck 1978 den Giro
(rsn) – Die Reaktionen des Teams Jumbo – Visma auf den für Primoz Roglic die Vuelta beendenden Sturz am Ende der 16. Etappe in Tomares am vergangenen Dienstag haben rund um das Peloton für Unver
(rsn) - Viel war vom Movistar Team in dieser Saison nicht zu sehen. Nur 15 Siege fuhr der spanische Traditionsrennstall ein, keiner davon auf WorldTour-Niveau. Bei der Heimatrundfahrt band das Team ab
(rsn) – Schon in den Jugendjahren war ein rotes Trikot eines der großen Ziele von Remco Evenepoel (Quick-Step – Alpha Vinyl). Als Nachwuchsfußballer des RSC Anderlecht und vom PSV Eindhoven scha
(rsn) – Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) hat zum Abschluss der 77. Vuelta a Espana die 21. Etappe für sich entschieden. Der Kolumbianer setzte sich nach 96,7 Kilometern von Las Rozas nach
(rsn) - 183 Profis aus 23 Teams sind am 19. August im niederländischen Utrecht zur 77. Vuelta a Espana (2. UWT) angetreten. Hier listen wir auf, welche Fahrer wann und aus welchen Gründen die letzte
(rsn) – Mit einer Überraschung endete die 21. Etappe der Spanien-Rundfahrt in Madrid. Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) zog seinem Kapitän Pascal Ackermann den Sprint so stark an, dass nac
(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) wird im Oktober beim italienischen Monument Il Lombardia das letzte Rennen seiner langen und erfolgreichen Profikarriere bestreiten. Das kündigte der 42-jähri
(rsn) - Juan Ayuso (UAE Team Emirates) und Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) verblüfften bei dieser Vuelta a Espana. Beide Rundfahrtdebütanten kämpften lange um das Podium. Der 21-jährige Rodrig
(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e
(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit
(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge
(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt
(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung
(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-
(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech
(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi
(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah
(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das
(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter
(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der