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26.11.2021 | (rsn) – In seiner ersten Profisaison wurde Jonas Rutsch (EF Education – Nippo) noch durch die Corona-Pandemie und einen Infekt ausgebremst. Doch im zurückliegenden Jahr kam der Wiesbadener so richtig auf Touren und überzeugte nicht nur bei seinem Tour-de-France-Debüt.
“Meine Bilanz fällt durchweg positiv aus, ich bin echt zufrieden“, sagte Rutsch gegenüber radsport-news.com. Einzig die ersten Wochen liefen nicht nach Wunsch. Seinen ersten Saisoneinsatz beim GP la Marseillaise musste Rutsch nach einem positiven Corona-Test absagen. Und während der Klassikerkampagne im Frühjahr wurde er noch zwei Mal krank – einmal im Anschluss an Paris-Nizza und dann vor Dwars door Vlaanderen, als ihn ein Magen-Darm-Infekt aus dem Tritt brachte. “Von der Klassikersaison hatte ich mir etwas mehr erwartet. Ich hatte gut trainiert, wurde aber durch Krankheit ausgebremst“, erklärte er.
Dafür lief es danach umso besser. Bei der Tour de Suisse wurde Rutsch im Auftaktzeitfahren Sechster, zeigte danach auch gute Leistungen und belegte im Bergzeitfahren einen mehr als nur ordentlichen 15. Rang. Keine Selbstverständlichkeit bei einer Größe von knapp zwei Metern und 80 Kilogramm Körpergewicht.
Mit dieser Leistung empfahl sich Rutsch auch für die Tour de France. Bevor es nach Frankreich ging, standen noch die Deutschen Straßenmeisterschaften an. Nach Platz sechs im Einzelzeitfahren reichte es im Straßenrennen von Stuttgart beim Sieg von Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) zu Platz acht. “Ich hätte da gerne ein besseres Ergebnis erzielt. Die Beine waren gut, aber die Bora-Übermacht zu groß“, kommentierte er seine Vorstellung.
Bei seinem Grand-Tour-Debüt zeigte Rutsch über drei Wochen hinweg starke Leistungen und war vor allem am Berg ein wichtiger Helfer von Rigoberto Uran. In der letzten Woche erhielt der 23-Jährige zudem seine Freiheiten und belegte auf der 19. Etappe aus einer Ausreißergruppe heraus in Libourne einen respektablen 15. Platz. “Die Tour de France war natürlich ein Highlight. Ich hatte viel Respekt vor dem Rennen. Rückblickend lässt sich aber sagen, dass ich mich ganz gut verkauft und gezeigt habe, dass ich gut aufgestellt bin“, so Rutsch über seine erste Frankreich-Rundfahrt, die er auf Rang 55 beendete.
Trotz zweier Defekte Elfter im Velodrom von Roubaix
In der zweiten Saisonhälfte ließ es der junge Hesse zunächst etwas ruhiger gehen. Als Höhepunkt der zweiten Jahreshälfte war die Straßen-WM in Flandern vorgesehen, doch Rutsch wurde trotz überzeugender Vorstellungen vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nicht für das sechsköpfige Aufgebot berücksichtigt. “Dass ich nicht nominiert wurde, war für mich nicht ganz nachvollziehbar, aber ich musste die Entscheidung natürlich akzeptieren“, sagte Rutsch, der sich dennoch mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause verabschieden konnte.
Denn beim in den Oktober verschobenen Frühjahrsklassiker Paris – Roubaix präsentierte sich der gebürtige Odenwälder von seiner besten Seite und war eam Ende einer denkwürdigen Schlammschlacht im Velodrom von Roubaix als Elfter bester deutscher Profi. “Ich hatte mich gezielt darauf vorbereitet und dementsprechend gut ist es ausgefallen. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, vor allem wenn man bedenkt, dass ich zwei Defekte hatte und eigentlich vom ersten Pavé an erst mal hinterherfahren musste“, sagte der Debütant, der sich aber wieder nach vorne kämpfte und im Finale zwischenzeitlich sogar auf Rang fünf lag, ehe er durch einen erneuten Defekt zurückgeworfen wurde. “Das hat entscheidende Körner gekostet. Aber ich habe gezeigt, dass ich in dem Rennen eine Zukunft haben kann und freue mich schon auf das nächste Jahr.“
Mit seinem Rennkalender 2021 war er sehr zufrieden, genauso wie mit den Freiheiten, die er in seiner zweiten Profisaison erhielt. So kann es nun weitergehen. "Im Frühjahr hoffe ich dann, weniger ausgebremst zu werden, so dass ich bei den Klassikern mein volles Potenzial zeigen kann“, so Rutsch, der optimistisch anfügte: “Ich bin mir sicher, dass 2022 eine gute Saison wird.“
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