RSN-Rangliste, Platz 31: Jonas Rutsch

Eine große Zukunft nicht nur bei Paris - Roubaix

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Eine große Zukunft nicht nur bei Paris - Roubaix"
Jonas Rutsch (EF Education - Nippo) bei Paris-Roubaix | Foto: Cor Vos

26.11.2021  |  (rsn) – In seiner ersten Profisaison wurde Jonas Rutsch (EF Education – Nippo) noch durch die Corona-Pandemie und einen Infekt ausgebremst. Doch im zurückliegenden Jahr kam der Wiesbadener so richtig auf Touren und überzeugte nicht nur bei seinem Tour-de-France-Debüt.

“Meine Bilanz fällt durchweg positiv aus, ich bin echt zufrieden“, sagte Rutsch gegenüber radsport-news.com. Einzig die ersten Wochen liefen nicht nach Wunsch. Seinen ersten Saisoneinsatz beim GP la Marseillaise musste Rutsch nach einem positiven Corona-Test absagen. Und während der Klassikerkampagne im Frühjahr wurde er noch zwei Mal krank – einmal im Anschluss an Paris-Nizza und dann vor Dwars door Vlaanderen, als ihn ein Magen-Darm-Infekt aus dem Tritt brachte. “Von der Klassikersaison hatte ich mir etwas mehr erwartet. Ich hatte gut trainiert, wurde aber durch Krankheit ausgebremst“, erklärte er.

Dafür lief es danach umso besser. Bei der Tour de Suisse wurde Rutsch im Auftaktzeitfahren Sechster, zeigte danach auch gute Leistungen und belegte im Bergzeitfahren einen mehr als nur ordentlichen 15. Rang. Keine Selbstverständlichkeit bei einer Größe von knapp zwei Metern und 80 Kilogramm Körpergewicht.

Mit dieser Leistung empfahl sich Rutsch auch für die Tour de France. Bevor es nach Frankreich ging, standen noch die Deutschen Straßenmeisterschaften an. Nach Platz sechs im Einzelzeitfahren reichte es im Straßenrennen von Stuttgart beim Sieg von Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) zu Platz acht. “Ich hätte da gerne ein besseres Ergebnis erzielt. Die Beine waren gut, aber die Bora-Übermacht zu groß“, kommentierte er seine Vorstellung.

Bei seinem Grand-Tour-Debüt zeigte Rutsch über drei Wochen hinweg starke Leistungen und war vor allem am Berg ein wichtiger Helfer von Rigoberto Uran. In der letzten Woche erhielt der 23-Jährige zudem seine Freiheiten und belegte auf der 19. Etappe aus einer Ausreißergruppe heraus in Libourne einen respektablen 15. Platz. “Die Tour de France war natürlich ein Highlight. Ich hatte viel Respekt vor dem Rennen. Rückblickend lässt sich aber sagen, dass ich mich ganz gut verkauft und gezeigt habe, dass ich gut aufgestellt bin“, so Rutsch über seine erste Frankreich-Rundfahrt, die er auf Rang 55 beendete.

Trotz zweier Defekte Elfter im Velodrom von Roubaix

In der zweiten Saisonhälfte ließ es der junge Hesse zunächst etwas ruhiger gehen. Als Höhepunkt der zweiten Jahreshälfte war die Straßen-WM in Flandern vorgesehen, doch Rutsch wurde trotz überzeugender Vorstellungen vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nicht für das sechsköpfige Aufgebot berücksichtigt. “Dass ich nicht nominiert wurde, war für mich nicht ganz nachvollziehbar, aber ich musste die Entscheidung natürlich akzeptieren“, sagte Rutsch, der sich dennoch mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause verabschieden konnte.

Denn beim in den Oktober verschobenen Frühjahrsklassiker Paris – Roubaix präsentierte sich der gebürtige Odenwälder von seiner besten Seite und war eam Ende einer denkwürdigen Schlammschlacht im Velodrom von Roubaix als Elfter bester deutscher Profi. “Ich hatte mich gezielt darauf vorbereitet und dementsprechend gut ist es ausgefallen. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, vor allem wenn man bedenkt, dass ich zwei Defekte hatte und eigentlich vom ersten Pavé an erst mal hinterherfahren musste“, sagte der Debütant, der sich aber wieder nach vorne kämpfte und im Finale zwischenzeitlich sogar auf Rang fünf lag, ehe er durch einen erneuten Defekt zurückgeworfen wurde. “Das hat entscheidende Körner gekostet. Aber ich habe gezeigt, dass ich in dem Rennen eine Zukunft haben kann und freue mich schon auf das nächste Jahr.“

Mit seinem Rennkalender 2021 war er sehr zufrieden, genauso wie mit den Freiheiten, die er in seiner zweiten Profisaison erhielt. So kann es nun weitergehen. "Im Frühjahr hoffe ich dann, weniger ausgebremst zu werden, so dass ich bei den Klassikern mein volles Potenzial zeigen kann“, so Rutsch, der optimistisch anfügte: “Ich bin mir sicher, dass 2022 eine gute Saison wird.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

13.11.2025Leadout-Lienhard erfüllte sich 2025 zwei Träume auf einmal

(rsn) – Nach fünf Jahren beim französischen Team Groupama – FDJ hat sich Fabian Lienhard in der Saison 2025 gleich zwei Träume auf einmal erfüllt: Der Schweizer wechselte zu Tudor und fuhr dam

12.11.2025Arensman: “Letztendlich ist Radsport nur eine Nebensache“

(rsn) – Bei der vergangenen Tour de France feierte Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) die bisher größten Erfolge seiner Karriere. Aber nicht die auf der 14. Und 19. Etappe eindrucksvoll herausgef

12.11.2025“Pure Magie“: Red Bull absolviert Windkanaltests im Laserlicht

(rsn) – Red Bull – Bora – hansgrohe nutzt im Kampf um jede Sekunde modernste Technik. Wie der Rennstall berichtete, wurden in der Catesby Aero Research Facility, einem stillgelegten Eisenbahntu

12.11.2025Steigt van Aert in Kortrijk in die Cross-Saison 2025/26 ein?

(rsn) – Noch immer haben weder der siebenmalige Weltmeister Mathieu van der Poel noch der dreimalige Titelträger Wout van Aert ihre Pläne für die Cross-Saison 2025/26 offengelegt. Doch zumindest

12.11.2025Gravel-WM-Zweiter Biesterbos und de Jong zu Picnic

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.11.2025Tour du Rwanda ab 2027 mit WorldTour-Status?

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat trotz der Kritik an der WM-Vergabe an ein autokratisch regiertes Land die vergangene Straßen-Weltmeisterschaften sowohl aus sportlicher als auch aus organisa

12.11.2025Wiebes will mehr sein als die beste Sprinterin der Welt

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) blickt auf eine erneut überragende Saison zurück, in der ihr nicht weniger als 25 Siege gelangen, so viele wie noch nie in ihrer Karriere, die 2018 bei

12.11.2025Club-Fahrer, deutsche Talente und ein österreichischer Routinier

(rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komp

12.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt

11.11.2025Sweeck im Sprintduell gegen Vandeputte zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Nach einem packenden Finale hat Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) den dritten von acht Läufen der Superprestige-Serie beim Jaarmarktcross in Niel für sich entscheiden können. In einer

11.11.2025Brand dreht in Niel den Spieß gegen van der Heijden um

(rsn) – Nur drei Tage nach dem verpassten Europameistertitel hat Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions) bei der Superprestige in Niel Revanche genommen. Ähnlich wie die Europameisterin Inge van der

11.11.2025Wettskandale in anderen Sportarten: UCI will Kontrollen verschärfen

(rsn) – Angesichts zahlreicher Wettskandale in anderen Sportarten will der Radsportweltverband UCI seine Kontrollen verschärfen, um zu verhindern, dass es auch im Radsport zu Manipulationen kommt.

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)