RSN Rangliste, Platz 68: Maurice Ballerstedt

Trotz zwei verschenkter Monate zwei Meilensteine geschafft

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Trotz zwei verschenkter Monate zwei Meilensteine geschafft"
Maurice Ballerstedt (Jumbo - Visma Development) | Foto: Cor Vos

06.11.2021  |  (rsn) – Auch wenn in der zurückliegenden Saison für Maurice Ballerstedt (Jumbo – Visma Development) nicht alles nach Wunsch lief, so fällt seine Bilanz 2021 "unterm Strich positiv“ aus, wie der 20-Jährige gegenüber radsport-news.com verriet.

Vor allem mit "zwei sehr großen Meilensteinen“, wie Ballerstedt sie bezeichnete, war er zufrieden. Zum einen gewann er die U23-Rundfahrt Tour du Pays de Montbéliard (2.2u), nachdem er dort die Schlussetappe nach einem Solo für sich entschied – und sich dabei auch nicht von einem Defekt im Finale zurückwerfen ließ. 

Zum anderen schaffte es Ballerstedt, sich einen Profivertrag zu sichern. Bei Alpecin – Fenix unterschrieb er gleich für drei Jahre. "Das kann also keine schlechte Saison gewesen sein, auch wenn ich mit ein paar Dingen nicht so zufrieden war. Ich gehe jedenfalls mit einem guten Gefühl aus der Saison heraus“, so der Deutsche.

Enttäuschend war allerdings der Saisonauftakt für Ballerstedt verlaufen. Nachdem er im Oktober letzten Jahres noch Zweiter bei der Berg-DM in Ilsfeld-Auenstein geworden war, startete er "topmotiviert“ in die neue Saison. "Ich war richtig topfit, hatte sogar zwei, drei Kilo zu wenig drauf. Und das hat mir hintenraus im Training den Stecker gezogen. Ich konnte meine Leistung nicht ganz halten“, so das Jumbo-Talent, das dann im März und April "ziemlich oft und ziemlich heftig krank“ wurde und dadurch zwei Monate verschenkte.

Frühjahrsprobleme eine "wichtige Erfahrung"

So wurde er in der ersten Saisonhälfte zu einigen Rundfahrten, für die er ursprünglich vorgesehen war, nicht mitgenommen, weil er nicht richtig fit gewesen war. "Darunter war auch die Coppi e Bartali, die ich mit den Profis bestreiten sollte und was ein echtes Highlight gewesen wäre“, so Ballerstedt, der diese Phase aber auch als "wichtige Erfahrung" bezeichnete.

Denn aus diesem Tief galt es sich wieder herauszukämpfen, und das gelang ihm auch. Bei der U23-DM auf dem Sachsenring lieferte Ballerstedt Ende Mai mit Rang fünf sein erstes sportliches Lebenszeichen. Zwei Wochen später folgte bei der polnischen Tour of Malopolska (2.2) ein zweiter Etappenplatz und bei der Zeitfahr-DM der Klasse U23 musste er sich nur seinem Teamkollegen Michel Hessmann geschlagen geben. Beim Profirennen Egmont Race (1.1) in Belgien wurde er zudem Achter. 

"Mich aus dieser mental schwierigen Zeit herausgekämpft zu haben, war für mich auch eines der Highlights des Jahres“, so Ballerstedt, dessen "Favorit“ aus sportlicher Sicht die Tour du Pays de Montbéliard war, bei der er seine ersten beiden UCI-Siege im U23-Bereich errang. "Da bin ich super stolz drauf“, so der 20-Jährige.

Mit dem Profivertrag geht "ein Traum in Erfüllung"

Danach folgten schließlich noch die EM und die WM, wobei vor allem die Welttitelkämpfe in Flandern in Erinnerung geblieben sind, auch wenn er dort nach einem schweren Sturz nicht in die Entscheidung eingreifen konnte. Sein letztes Saisonrennen bestritt Ballerstedt beim Münsterland-Giro, wo auch Alpecin – Fenix, sein zukünftiger Arbeitgeber am Start stand.

"Dort konnte ich erste Kontakte knüpfen. Es ist eine coole Truppe, in der ich viel lernen kann“, so Ballerstedt, für den mit dem Profivertrag "ein Traum in Erfüllung" geht. Im ersten seiner drei Jahre bei Alpecin – Fenix werde es vor allem darum gehen, sich "körperlich und mental" weiterzuentwickeln. 

"Ich möchte mein Potential voll ausschöpfen. Ich bin schon ein paar Rennen bei den Profis gefahren und weiß, dass das Level sehr hoch ist. Ich möchte aber auch meinen Teil zum Teamerfolg beitragen“, so der Deutsche, der durch seinen langfristigen Vertrag eine "riesige Sicherheit" verspürt. "So habe ich Zeit, um herauszufinden, wo meine sportliche Reise hingeht", sagte er abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

03.06.2025Groves in Philipsens Leadout zur Tour de France?

(rsn) – Ein Etappensieg sowie zwei zweite und zwei fünfte Plätze: Die Ausbeute von Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) in den Massensprints des Giro d´Italia hätte natürlich noch besser sein

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Mercan Tour Classic (1.1, FRA)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)