Vier Sekunden fehlten im U23-Zeitfahren von Trento

Bitteres Deja-vu für Heßmann: Wieder knapp an Bronze vorbei

Von Felix Mattis

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Michel Heßmann auf dem Weg zu Platz 4 im EM-Zeitfahren von Trento. | Foto: Cor Vos

09.09.2021  |  (rsn) – Michel Heßmann und die knapp verpassten Medaillen: Es scheint eine unendliche Geschichte zu werden. Nach zwei vierten Plätzen bei der EM und WM der Junioren 2018, Rang fünf bei der Junioren-WM 2019 und Platz sechs bei der U23-WM 2020 fuhr der 20-Jährige nun auch in Trento im Europameisterschafts-Zeitfahren wieder hauchdünn am Edelmetall vorbei und wurde Vierter.

"Es ist schon scheiße, ja. Jede EM und WM immer so knapp am Podium vorbei – ärgerlich", sagte er radsport-news.com nach dem Rennen frustriert. Vier Sekunden fehlten nach 22,4 Kilometern auf dem flachen, superschnellen Kurs von Trentino.

"Die Zeit war schön – auf den zweiten Platz fehlt fast nichts. Aber dann schmerzt es natürlich total, wenn man die Platzierung sieht", so der deutsche U23-Zeitfahrmeister, der im kommenden Jahr bei Jumbo – Visma WorldTour-Profi wird. Sein Landsmann und Teamkollege Maurice Ballerstedt wurde 25 Sekunden hinter ihm Zehnter und sorgte so für ein insgesamt gutes deutsches Ergebnis – vor allem, weil es ab Rang zwei sehr eng zuging.

Einzig der neue Europameister Johan Price-Pejtersen war auf einem anderen Level unterwegs. Der Däne startete früh und saß dann lange auf dem Hot Seat, bis er sich schließlich über einen EM-Titel mit ganzen 33 Sekunden Vorsprung freuen durfte. "Auf so einem gleichmäßigen Kurs, so einen großen Abstand rauszufahren, das ist doch sehr beeindruckend", sagte Heßmann über den Sieger und kam dann ins Nachdenken:

"Wenn ich mir das Podium anschaue, ist das schon 'ne andere Gewichtsklasse. Ich glaube die sind alle acht bis zehn Kilo schwerer als ich, der Sören (Waerenskjold, Silber-Medaille, Anm. d. Red.) ist glaube ich sogar bei 90 Kilo. Da wäre der eine oder andere Hügel für mich sicher besser gewesen", meinte der Viertplatzierte und hoffte: "Wenn es bei der WM dann 30 Kilometer sind, kommt mir das vielleicht auch nochmal etwas entgegen."

In Trento wurden diese Woche alle Zeitfahr-Wettbewerbe - von den Juniorinnen bis hin zu den männlichen Profis – auf demselben 22,4 Kilometer langen, flachen Kurs ausgetragen. Und auch alle Kategorien absolvierten nur eine Runde. "Ich finde, für eine Meisterschaft war das etwas zu wenig", meinte Heßmann. "Eine Meisterschaft sollte schon über 30 Minuten sein. Gerade bei der Elite ist das am Ende gar nicht so aussagekräftig, wenn es so eng wird."

Den Grund dafür, dass er die ersehnte Medaille wieder knapp verpasste, suchte Heßmann aber woanders. "Ich denke wenn ich etwas besser gepaced hätte, wäre es möglich gewesen. Aber ich denke so ging es jedem und jeder hat Temperatur und Strecke etwas unterschätzt", meinte er. "Nach der Wende war es für mich schwer, wieder richtig loszufahren. Und wenn man dann am Limit ist, fehlt auch der letzte Biss, jede Kurve bis zum Ende auszufahren und spät zu bremsen. Da nimmt man leichter 50 Meter früher etwas raus, und das kostet dann die Sekunden", meinte er.

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