El Americano holt EM-Bronze für Spanien

Ayuso: “Ich bin ein Bergfahrer mit schnellen Beinen“

Von Peter Maurer aus Trento

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Juan Ayuso bei der Straßen-EM in Trento | Foto: Cor Vos

11.09.2021  |  (rsn) – Er ist gerade 18 Jahre alt aber schon der kommende Star des spanischen Radsports. Eines Tages soll Juan Ayuso (UAE Team Emirates) in die Fußstapfen der großen Rundfahrer wie Miguel Indurain oder Alberto Contador treten. Mit seinem dritten Platz bei den Europameisterschaften in Trento unterstrich er sein großes Talent auf einem Kurs, der dem Bergfahrer gar nicht so entgegenkam.

Schlussendlich unterlag er im Sprint dem Belgier Thibau Nys sowie dem Italiener Filippo Baroncini, die beide bessere Spurterqualitäten aufweisen konnten als der Iberer. "Ich bin ein Bergfahrer mit schnellen Beinen, aber die beiden Jungs waren besser und das muss ich akzeptieren", erklärte er gegenüber radsport-news.com.

Von Beginn an sorgte die Auswahl seines Landes für die Tempoarbeit und Kontrolle im Feld. "Es war ein harter Tag, aber genau das wollte ich haben. Das Team hat von Beginn an die Verantwortung übernommen. Das Tempo war hoch und wir haben die Gruppe verkleinert. Das war eine großartige Arbeit, die ich leider nicht abschließen konnte", gab er sich selbstkritisch.

Natürlich hätte dem großgewachsenen Klettertalent eine härtere Runde, wie es eben die Elitefahrer am Sonntag mit der bergigen Anfahrt am Monte Bondone - dem Hausberg von Trento - haben, besser gelegen. "Ich versuche es überall, auch wenn ich lange Berge natürlich bevorzuge. Aber du musst vielseitig sein und dich anpassen", erzählte der Iberer und zeigte auf, dass er nicht nur auf seinem Lieblingsterrain für Rennsiege sorgen soll.

Geboren ist Ayuso in Barcelona in Katalonien, aber seine ersten Lebensjahre verbrachte der Spanier in den Vereinigten Staaten: "Da war ich, bis ich sechs Jahre alt war. Mein Vater hat dort gearbeitet und die ganze Familie ist mit in die USA gezogen. Darum spreche ich so gut Englisch", grinste er im Interview. 'El Americano', der Amerikaner, lebt aber mittlerweile wieder in Spanien, kam dort auch erst zum Radsport. Seine Heimat in Xabia ist im Radsport sehr bekannt, da es Nahe an den Winterradsportdestinationen Calpe und Benidorm liegt.

Der kommende Star im Team von Toursieger Pogacar?

 "Hier kommen viele Teams im Dezember zu ihren ersten Trainingslagern. Und ich wohne das ganze Jahr dort und habe immer schönes Wetter zum Radfahren", scherzte Ayuso weiter. Im Juni heuerte er in der WorldTour beim UAE Team Emirates an. Mit dem Wechsel vom italienischen Colpack-Team zur Mannschaft des aktuellen Toursiegers und der neuen Heimat vieler junger Radtalente wie Marc Hirschi, Mikkel Bjerg oder dem Deutschen Felix Groß, sorgte er für Aufsehen, da viele Spanier ihn wohl liebend gerne bei einer spanischen Mannschaft gesehen hätten.

"Ich bin sehr zufrieden, wie es bislang bei UAE verlaufen ist. Der Fortschritt ist super und auch das Team ist glücklich mit mir. Ich war in Ordizia schon knapp dran mit meinem ersten Sieg und auch in San Sebastian lief es bei meinem ersten WorldTour-Rennen sehr gut", zog er eine kurze Bilanz seiner Renneinsätze mit dem Team aus dem Emirat.

Ayuso will in Flandern seine Vielseitigkeit unter Beweis stellen

Für den Herbst hat er noch ein intensives Programm. Direkt nach der EM geht es für ihn zur Luxemburg-Rundfahrt, bei den Weltmeisterschaften in Flandern will er das Straßenrennen der Kategorie U23 bestreiten, ehe dann noch die italienischen Eintagesklassiker bis zur Lombardei-Rundfahrt folgen. Vor allem seine WM-Teilnahme verspricht Spannung, da der Iberer noch kaum Erfahrung auf dem belgischen Pflaster hat.

"In meinem ersten Jahr bei den Junioren habe ich dort ein paar Rennen gefahren wie Gent-Wevelgem oder Paris-Roubaix. Richtig gut gelaufen ist es dort noch nicht", erinnerte sich Ayuso. Zwei Ausfälle hatte er dort zu Buche stehen. Wirklich beunruhigt wirkte er diesbezüglich aber nicht. "Es ist nicht mein Terrain, aber ich versuche, das Beste rauszuholen. Es wird mein erstes Pflasterrennen, wo ich auf ein gutes Resultat fahren werde", versprach er im Hinblick auf seine nächste Großveranstaltung.

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