Rückkehrer erhält auf ihn zugeschnittenen Sprintzug

Bora - hansgrohe und Bennett wollen wieder vereint siegen

Foto zu dem Text "Bora - hansgrohe und Bennett wollen wieder vereint siegen"
Will künftig wieder im Bora-hansgrohe-Trikot jubeln: Sam Bennett | Foto: Cor Vos

03.08.2021  |  (rsn) - Nach dem bevorstehenden Abschied von Pascal Ackermann und dessen etablierten Sprinthelfern Andreas Schillinger (Rücktritt), Michael Schwarzmann und Rüdiger Selig (Lotto Soudal) hat Bora - hansgrohe nicht nur für adäquaten Ersatz sorgen können.

Mit der Verpflichtung von Sam Bennett holte Manager Ralph Denk vielmehr einen altbekannten Namen zurück in seinen Rennstall und zeigte damit, dass er nicht nachtragend ist. Bennett hatte nämlich vor zwei Jahren nach einigen Querelen und trotz bindender mündlicher Absprache seinen Wechsel zu Deceuninck - Quick-Step forciert. Denk erteilte dem Iren schließlich die Freigabe und zeigte sich nun erfreut, dass er den Sprinter künftig wieder in seinem Team haben wird.

“Ich freue mich sehr, dass Sam zu uns zurückkommt. Wir haben ihn viele Jahre begleitet, er ist bei uns Profi geworden und wir haben ihn zu einem der besten Sprinter im Feld entwickelt. Es ist kein Geheimnis, dass uns sein Abgang damals sehr geschmerzt hat“, sagte Denk in einer Pressemitteilung von Bora - hansgrohe. “Aber ich kann verstehen, dass er den Eindruck hatte, dieser Schritt wäre für seine Karriere wichtig. Nun, ich würde sagen, das hat nur teilweise funktioniert“, fügte der Raublinger süffisant an und spielte damit auf den in den vergangenen Monaten sich verschärfenden Streit zwischen Bennett und Deceuninck-Team-Manager Patrick Lefevere an, in dem der Belgier zu waghalsigen und teilweise beleidigenden Vergleichen griff, mit denen er seinen Sprintkapitän diskreditierte.

Die von Lefevere über seine Kolumne in einer belgischen Zeitung öffentlich ausgetragene Auseinandersetzung, die sich zuspitzte, nachdem Bennett aufgrund von Knieproblemen seinen Start für die Tour de France abgesagt hatte, hatte Denk offenbar im Blick, als er betonte: “Wir sind ein Team, das viel Wert auf Zusammenhalt, Respekt und ein nachhaltiges Miteinander legt, denn nach unserer Auffassung ist dies das Fundament für langfristigen Erfolg. Da kann man auch mal unterschiedlicher Meinung sein. Solange man respektvoll miteinander umgeht, findet man immer wieder zusammen. Das war auch hier der Fall“, sagte der 47-Jährige.

Denk: "Mit unserer Unterstützung kann er viele Siege einfahren"

Denk hat auch keinerlei Zweifel an Bennetts Qualitäten an Bennetts Qualitäten, auch wenn der seit der Algarve-Rundfahrt bei Deceuninck - Quick-Step nicht mehr zum Einsatz gekommen ist. “Ich bin zuversichtlich, dass er mit unserer Unterstützung in den kommenden Jahren viele Siege einfahren kann. Er ist unbestritten einer der allerbesten Sprinter der Welt und hat dies mit dem Gewinn des Grünen Trikots bei der Tour 2020 eindeutig bewiesen.“

Zu den angepeilten Siegen soll auch der ebenfalls neu verpflichtete Sprintzug beitragen, der aus Danny van Poppel (Intermarché - Wanty-Gobert), Shane Archbold - wie Bennett Rückkehrer von Deceuninck - Quick-Step - sowie Ryan Mullen (Trek - Segafredo) bestehen wird. Das Trio hat wie sein Kapitän auch einen Zweijahresvertrag unterschrieben.

“Besonders Danny wird da eine zentrale Rolle spielen. Als Sprinter hat er sowohl die Erfahrung als auch den Speed, um sich in einem Finale entsprechend zu platzieren und durchzusetzen. Auch wenn die Rolle für ihn neu ist, bin ich da sehr zuversichtlich“, sagte Denk über den mittlerweile 28-jährigen Niederländer, der sich trotz seiner insgesamt 16 Profisiegen nie in der Weltspitze der Sprinter etablieren konnte. “Shane war ja ebenfalls schon viele Jahre bei uns, da wissen wir um seine Stärken. Und Ryan ist ein sehr tempoharter Mann, der die anderen Jungs entsprechend vor dem letzten Kilometer in Position halten soll“, charakterisierte Denk die beiden anderen Anfahrer des Bora-Sprintzugs, der damit ab 2022 ein ganz neues Gesicht erhalten wird.

“Auch wenn einige zweifeln mögen, für mich ist es die absolut richtige Entscheidung zu Bora – hansgrohe zurückzukehren. Ich hatte zwei schöne Jahre bei Deceuninck-Quick-Step, dem Team, zu dem ich als junger Fahrer aufgeschaut habe“, sagte Bennett und überging auch die Provokationen seines derzeitigen Teamchefs. Stattdessen richtete er seinen Blick nach vorn: “Ich bin überglücklich, zu Bora – hansgrohe zurückzukehren. Ich hatte dort sechs tolle Jahre, in denen ich als Profi herangereift bin.“

Bennett laboriert immer noch an Knieproblemen

Offenbar wurde seine Rückkehr schon seit Längerem vorbereitet, wie Bennett indirekt auch bestätigte: “Gemeinsam mit dem Bora – hansgrohe Performance Team haben wir Fahrer ausgesucht, die an meiner Seite sein werden. Wir vier haben unterschiedliche Stärken und ich bin überzeugt, dass wir zusammen sehr erfolgreich sein werden“, fügte er an.

Ob er in dieser Saison überhaupt noch zum Einsatz kommen wird, scheint durchaus ungewiss. “Leider kämpfe ich im Moment immer noch mit der Knieverletzung, die mich gezwungen hat, die Tour de France in diesem Jahr abzusagen“, sagte Bennett.

Vor allem jedoch bleibt abzuwarten, wie sich Lefevere entscheiden wird. In seiner jüngsten Kolumne klang der Deceuninck-Teamchef alles andere als versöhnlich, sondern stellte vielmehr eine Art Ultimatum. "Wenn er sich vernünftig verhält, dann wird er noch Rennen fahren. Wenn nicht, dann wird er drei weitere Monate keine Rennen bestreiten und bekommt 50 Prozent weniger Gehalt", kündigte Lefevere an.

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