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16.10.2020 | (rsn) - Im Sprint der rund 20 Fahrer umfassenden Favoritengruppe hat Diego Ulissi (UAE - Team Emirates) die 13. Etappe des Giro gewonnen. Der Italiener sicherte sich nach 192 Kilometern den Sieg im Fotofinish vor Joao Almeida (Deceunick - Quick-Step) und Patrick Konrad (Bora - hansgrohe). Mit den sechs Bonussekunden für seinen zweiten Platz baute Almeida seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter aus. Arnaud Démare (Groupama - FDJ) und Peter Sagan (Bora - hansgrohe) wurden am letzten Anstieg abgehängt und konnten nicht mehr in die Entscheidung eingreifen.
Ulissis Mannschaft verfolgte genauso wie Deceunick - Quick - Step die Taktik, die Sprinter nach der letzten Bergwertung auf Abstand zu halten. “Am letzten Anstieg hat Valerio Conti großartige Arbeit verrichtet. Wir wollten in einer möglichst kleinen Gruppe ohne die Sprinter ankommen“, erläuterte der 31-jährige Puncheur sein Kalkül. Ulissi konnte sich dabei auf die Unterstützung seiner Teamkollegen verlassen: “Nachdem wir den Anstieg so schnell gefahren sind war ich müde, aber Brandon McNulty hat mir den Sprint fantastisch vorbereitet“, lobte er den US-Amerikaner.
Auf der Zielgeraden war es an Ulissi, dessen Vorarbeit zu vollenden. “Ich habe an niemanden gedacht außer an mich selbst. In der letzten Kurve wollte ich in einer guten Position sein und meinen Sprint eröffnen“, beschrieb er die letzten Meter. “Ich warf mein Rad nach vorne und sah, dass ich gewonnen hatte.“ Dies war Ulissis zweiter Etappensieg bei der Italien-Rundfahrt in diesem Jahr und sein achter insgesamt. “Das ist wunderschön“, gab der Italiener zu Protokoll.
Der zweitplatzierte Almeida haderte hingegen mit der verpassten Chance auf den Tagessieg. “Ich bin ein bisschen enttäuscht. Auf den letzten 13 Etappen war mein Team unglaublich und wir verdienen einen Etappensieg. Aber wir haben unser Bestes gegeben und es war sehr eng“, erklärte der Portugiese nach dem Rennen. Mit nunmehr 40 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Wilco Kelderman (Sunweb) spätestens jetzt auch für den Gesamtsieg auf dem Zettel haben - zumal er im Zeitfahren am Samstag seinen Vorsprung weiter wird ausbauen können. “Morgen wird ein hartes Zeitfahren, aber ich werde mein Bestes geben“, zeigte er sich kämpferisch.
Neben der Gesamtwertung führt Almeida weiterhin auch die Nachwuchswertung an. Konrad behauptete Rang sechs, sein Rückstand auf das Rosa Trikot beträgt nunmehr 1:17 Minuten. Ruben Guerreiro (EF) konnte am letzten Anstieg drei Punkte sammeln und erhöhte damit seine Chancen, das Bergtrikot bis Mailand zu verteidigen. Der Kampf um die Sprintwertung endete mit einer Nullrunde. Das dürfte den Führenden Démare mehr freuen als Sagan, der trotz großem Aufwand am Ende mit leeren Händen dastand. Am Wochenende startet mit dem zweiten Zeitfahren und der nächsten Bergankunft die entscheidende Phase dieser Italien-Rundfahrt.
So lief das Rennen:
Nach 28 Kilometern konnten sich Geoffrey Bouchard (AG2R La Mondiale), Simon Pellaud und Simone Ravanelli (beide Androni Giocattoli), Rodrigo Contreras (Astana), Alessandro Tonelli (Bardiani CSF), Harm Vanhoucke (Lotto Soudal), sowie Lorenzo Rota (Vini Zabu - KTM) vom Feld absetzen. Ihr maximaler Vorsprung im Verlaufe der Etappe betrug allerdings nie mehr als gut drei Minuten. Im Feld übernahm vor allem Bora - hansgrohe die Nachfrüharbeit und hielt die Ausreißer an der kurzen Leine. Der erneut starke Pellaud, der bereits gestern als Ausreißer imponiert hatte, sicherte sich beide Zwischensprints des Tages.
Mit dem Beginn der 4,1 Kilometer langen Steigung nach Roccolo fiel die Spitzengruppe auseinander. Zuerst attackierte Ravenelli. Der Italiener wurde allerdings kurz darauf von Bouchard und Tonelli überholt, die danach über lange Zeit einen Vorsprung von knapp 30 Sekunden auf das Feld hielten. Erst in der letzten Steigung des Tages, zwar nur zwei Kilometer lang, dafür aber knapp zehn Prozent steil, wurde das Duo knapp 17 Kilometer vor dem Ziel, vom bereits deutlich geschrumpften Feld eingeholt. Dort hatte Bora - hansgrohe das Tempo schon an der ersten Bergwertung erhöht, um Démare und die restlichen Sprinter abzuhängen.
Dies gelang zwar, doch nach einer kilometerlangen Jagd lief das Rennen zum Fuße der letzten Steigung wieder zusammen. Dort erhöhte dann UAE - Team Emirates das Tempo, holte die letzten Ausreißer ein und riss das Feld auseinander. Ein Angriff von Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) wurde von Guerreiro und Almeida vereitelt. An der Kuppe hatte sich ein kleines Favoritenfeld gebildet, dass die Abfahrt mit 15 Sekunden Vorsprung auf eine Verfolgergruppe um Sagan und 50 Sekunden Vorsprung auf eine weitere Gruppe mit Démare in Angriff nahm.
Auf den flachen zwölf Kilometern zum Ziel hielt Deceunick - Quick-Step das Tempo hoch, um die Sprinter zu distanzieren. Sagan setzte sich nach zunächst vergeblicher Nachführarbeit nochmals mit Ben Swift (Ineos Grenadiers), Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und Davide Ballerini (Deceunick - Quick-Step) ab, konnte aber die Lücke nach vorne genauso wenig schließen wie Démare.
Am Ende kam es zum Sprint der Favoritengruppe, der von Mikkel Honoré für das Rosa Trikot angezogen wurde. Ulissi, Almeida und Konrad eröffneten ihren Sprint fast gleichzeitig. Im Katzensprung konnte der routinierte Italiener sein Vorderrad knapp nach vorne schieben und sich so einen weiteren Giro-Etappensieg sichern.
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