In Mailand auf den Plätzen zwei und drei

Sunweb-Duo Hindley und Kelderman beim Giro 2021 Gegner?

Foto zu dem Text "Sunweb-Duo Hindley und Kelderman beim Giro 2021 Gegner?"
Jay Hindley (li.) und Wilco Kelderman belegten beim Giro für Team Sunweb die Plätze zwei und drei. | Foto: Cor Vos

26.10.2020  |  (rsn) - Am Ende kam es für Team Sunweb so, wie es sich bereits nach der letzten Giro-Bergetappe angedeutet hatte: Jai Hindley konnte sein in Sestriere erobertes Rosa Trikot nicht verteidigen und wurde im abschließenden Zeitfahren in Mailand von Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers) noch vom Thron gestoßen. Die letzten 15,7 Kilometer dieser Italien-Rundfahrt entwickelten sich zudem zu einer deutlichen Angelegenheit, nachdem der Australier und der Brite am Start nur durch 86 Hundertstel getrennt waren.

39 Sekunden nahm Geoghegan Hart dem als Letzten der noch 133 Fahrer ins Rennen gegangenen Hindley auf dem Flachkurs ab. Dazu büßte er gegenüber Kelderman, dem stärksten Zeitfahrer des Spitzentrios, ganze drei Sekunden ein. Da der Niederländer auf Rang drei der Gesamtwertung vor der Etappe bereits 1:32 Minuten zurücklag, konnte sich der nominelle Sunweb-Kapitän im Schlussklassement auch nicht mehr verbessern.

Nach der ersten Enttäuschung, die im Zielinterview durchdrang, zeigte sich der 29-Jährige nach seinem letzten Einsatz im Sunweb-Trikot mit etwas Abstand aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis der zweiten Grand Tour des Jahres. "Ich denke, wir können als Team sehr glücklich sein, dass wir beide auf dem Podium sind. Wenn wir vorher gesagt hätten, dass wir beide auf dem Podium stehen würden, hätten die Leute gesagt, wir wären verrückt“, sagte Kelderman, der sich fast drei Wochen auf Top-Niveau präsentierte, dann aber auf den letzten beiden Bergetappen die Tempoverschärfungen durch Ineos Grenadiers nicht parieren konnte und am Samstag in Sestriere nach zwei Tagen das Maglia Rosa an Hindley abtreten musste.

Kelderman sagt Hindley große Zukuft voraus

Hindley konnte sich nur 24 Stunden über die Führung freuen und musste sich letztlich deutlich gegen den auch im letzten Zeitfahren starken Geoghegan Hart geschlagen geben. “Natürlich ist es super enttäuschend, das Trikot am letzten Tag so zu verlieren, und im Moment ist es ziemlich schwer zu ertragen“, sagte der 24-Jährige, der wie Geoghegan Hart bei Ineos auch bei Sunweb zunächst als Helfer gesetzt war, sich aber dann auf der Königsetappe über das Stilfser Joch als stärker als Kelderman erwies.

Zudem kam noch der Sieg auf der 18. Etappe vor Geoghegan Hart, für den sich der Brite dann allerdings zwei Tage später in Sestriere revanchierte. Damit brachte er sich in die Favoritenposition für das Zeitfahren. “Wenn ich zurückblicke, bin ich sehr stolz darauf, wie das Team und ich die letzten drei Wochen gefahren sind. Es ist ein großer Fortschritt in meiner Karriere und es sind drei Wochen, die ich nie vergessen werde“, zog Hindley angesichts dieser Konstellation dann ähnlich wie Kelderman ein positives Fazit von der Italien-Rundfahrt, der das Team Sunweb nach verhaltenem Beginn den Stempel aufgedrückt hatte.

“Was wir mit dem Team erreicht haben, ist großartig. Wir waren super stark, vielleicht das stärkste Team im Giro, und darauf können wir sehr stolz sein“, sagte Kelderman, der mit Rang drei sein bestes GrandTour-Ergebnis einfuhr und danach seinem fünf Jahre jüngeren Teamkollegen eine große Zukunft prophezeite.

“Jai hat hier sein Potenzial gezeigt und hat ein neues Level erreicht, das für die kommenden Jahre großartig sein wird. Er wird ein bisschen enttäuscht sein, aber er kann wirklich stolz sein und er wird mehr Chancen bekommen zu zeigen, was er kann“, sagte Kelderman, der ab 2021 das Trikot von Bora - hansgrohe tragen und dann vielleicht beim Giro auf Hindley als Konkurrenten treffen wird.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.01.2021Die Highlights des Giro d´Italia 2020

(rsn) - Der Giro d’Italia 2020 stand ganz im Zeichen der Youngster: Tao Geoghegan Hart (Ineos) sicherte sich den Gesamtsieg vor Jai Hindley (Sunweb), der Portugiese Joao Almeida (Deceuninck - Quick-

02.01.2021Spekenbrink verteidigt Giro-Taktik mit Kelderman und Hindley

(rsn) - Im Oktober 2020 musste Sunweb beim Giro d’Italia eine Entscheidung treffen, vor der sich jede Teamleitung fürchtet: Als der nominelle Kapitän Wilco Kelderman auf der 16. Etappe am berücht

18.12.2020Kelderman: “Bei Bora – hansgrohe spüre ich Vertrauen“

(rsn) - Wilco Kelderman (Sunweb) hat eine bewegte Saison hinter sich. Der Niederländer stand kurz vor dem Gesamtsieg beim Giro d’ Italia, ehe er am vorletzten Tag in Sestriere das Rosa Trikot an se

26.11.2020Sagan würde gerne zum Giro zurückkehren

(rsn) - Nach seinem erfolgreichen Giro-Debüt, bei dem er einen Etappensieg feiern und vier weiteren zweiten Plätzen würde Peter Sagan (Bora - hansgrohe) im kommenden Jahr gerne zur Italien-Rundfahr

30.10.2020Sagan: “Ich bin immer noch da und definitiv noch nicht fertig“

(rsn) - Peter Sagan (Bora - hansgrohe) hat an seinen 64 Renntagen dieser Saison nur einmal als Erster die Ziellinie überquert. Den Spaß am Radsport hat der dreimalige Weltmeister, der im Januar sein

28.10.2020Vegni fordert Bestrafung von EF und Jumbo - Visma

(rsn) - Giro-Renndirektor Mauro Vegni fordert Sanktionen gegen die Teams EF und Jumbo - Visma wegen deren Verhalten im Zusammenhang mit der Corona-Politik der Italien-Rundfahrt. Jumbo - Visma hatte da

27.10.2020Giro-Sieger Geoghegan Hart erhält 314.781 Euro Preisgeld

(rsn) - Tao Geoghegan Hart und sein Team Ineos Grenadiers haben beim 103. Giro d’Italia mit sieben Etappenerfolgen und dem Gesamtsieg nicht nur in sportlicher Hinsicht groß abgeräumt, sondern füh

27.10.2020Brailsford begeistert die neue Ineos-Fahrweise

(rsn) - Die bisherigen Grand-Tour-Siege von Ineos Grenadiers kamen alle nach dem gleichen Schema zustande. Zunächst hiel die Mannschaft das Feld zusammen, erhöhte dann im Schlussanstieg das Tempo, e

27.10.2020Trek-Segafredo-Chef Guercilena zweifelt nicht an Nibali

(rsn) - Vincenzo Nibali (Trek - Segafredo) war beim 103. Giro d’Italia erwartungsgemäß bester Italiener. Das kann den zweimaligen Gesamtsieger aber kaum darüber hinwegtrösten, dass er im Kampf u

26.10.2020Campenaerts: “Vielleicht war Giro-Zeitfahren mein letztes Rennen“

(rsn) - Mit seinem zweiten Platz im Zeitfahren von Mailand beendete Victor Campenaerts (NTT) den Giro d’Italia zwar mit einem Erfolgserlebnis. Doch der Stundenweltrekordler weiß immer noch nicht, w

26.10.2020Geoghegan Hart: Schulschwänzer, Kanalschwimmer, Giro-Sieger

(rsn) - Vor eineinhalb Jahren sorgte Tao Geoghegan Hart (Ineos – Grenadiers) mit seinem Teamkollegen Pavel Sivakov bei der Tour of the Alps für Furore, als die beiden ihre jeweils ersten Siege im P

26.10.2020Im Radsport 4.0 ist Wandlungsfähigkeit gefragt

(rsn) - Große Rennställe können alles. Das ist eine der markantesten Erkenntnisse dieses 103. Giro d´Italia. Galt es viele Jahre als unumstößliche Radsportweisheit, dass ein Team sich vor allem

Weitere Radsportnachrichten

24.07.2025Wird am Col de la Loze schon der Toursieger gekrönt?

(rsn) – Die 18. gilt als die Königsetappe der 112. Tour de France. Auf den 171 Kilometern von Vif nach Courchevel müssen mehr als 5.400 Höhenmeter bewältigt werden, gleich drei Anstiege der Eh

24.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

24.07.2025Vollering-Team FDJ - Suez mit neuem Trikot zur Tour de France

(rsn) – Das französische Team FDJ – Suez um Top-Favoritin Demi Vollering tritt bei der Tour de France Femmes avec Zwift 2025 im neuen Look an – und zwar überwiegend schwarz. Der Rennstall werd

24.07.2025Provozierter Pogacar, All-In-Vingegaard und Red Bull im Höhenflug

(rsn) - Es wird heiß bei der Tour de France. Nicht unbedingt vom Wetter her. 8 Grad und Regenschauer sind für den Col de la Loze angesagt, dem finalen Anstieg der Königsetappe dieser Tour mit insge

23.07.2025Merlier ärgert sich nach Sturzchaos über Bruchpiloten der Tour

(rsn) - Wieder löste ein Sturz, der wohl vermeidbar gewesen wäre, bei der Tour de France ein Chaos aus. So sieht es jedenfalls Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), dem nach der Ziel-Durchfahrt der 1

23.07.2025Lidl - Trek hat den Giro-Spirit nun auch bei der Tour

(rsn) – Jonathan Milan war längst im Ziel und hatte seinen zweiten Sieg bei der diesjährigen Tour de France und einen Riesenschritt im Kampf um das Grüne Trikot bejubeln können, als sich kurz vo

23.07.2025Rabiat durchgegriffen: Polizist holt in Valence Flitzer vom Fahrrad

(rsn) – Um ein Haar hätte die 17. Etappe der Tour de France in Valence mit einem noch größeren Unfall enden können, als es durch den Sturz unter dem Teufelslappen ohnehin der Fall war. Denn wie

23.07.2025Ist für Girmay die Tour nach der 17. Etappe beendet?

(rsn) – Bei der 112. Tour de France läuft bei Intermarché – Wanty um Sprinter Biniam Girmay nichts zusammen. Der Eritreer wartet noch auf seinen ersten Etappenerfolg und lag vor dem Start des Te

23.07.2025Meeus: Perfektes Finale, aber am Ende enttäuscht

(rsn) – Ein achter Platz am Ende der 8. Etappe in Châteauroux war das bisher beste Ergebnis, das Jordi Meeus (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der 112. Tour de France bisher hatte einfahren kö

23.07.2025Nolde gewinnt in Polen Auftakt der Dookola Mazowsza

(rsn) - Tobias Nolde (Benotti - Berthold) hat die 1. Etappe der Dookola Mazowsza (UCI 2.2) für sich entschieden und damit den ersten Saisonsieg für sein Team eingefahren. Der 26-Jährige setzte sich

23.07.2025Verbalattacken gegen Gegner: Politt weist Vorwürfe zurück

(rsn) - Nils Politt (UAE – Emirates – XRG) hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe auf der 16. Etappe der Tour de France 2025 Profis, die versuchten, sich der Ausreißergruppe anzuschließen, verba

23.07.2025Abrahamsen: “Ich habe im Moment Superbeine“

(rsn) – Nachdem mit Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) gut vier Kilometer vor dem Ziel der letzte Ausreißer eingeholt wurde, kam es auf der 17. Etappe der Tour de France 2025 zum erwarteten Massensp

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Dookola Mazowsza (2.2, POL)