--> -->
08.10.2020 | (rsn) - Wilco Kelderman (Sunweb) konnte erstmals seit Jahren eine Vorbereitung ohne Verletzung durchziehen. Jetzt ist er beim 103. Giro d’Italia auf dem dritten Rang - und machte bisher den frischesten Eindruck unter den Favoriten. Mit ihm muss man bis Mailand rechnen.
Die Erleichterung ist dem Schlaks aus den Niederlanden anzumerken. Kelderman fühlt sich putzmunter im Kreis der Favoriten. Kein Wehwehchen plagt ihn. Und er ist so guter Dinge, dass er selbst auch Attacken probiert. Für Aufmerksamkeit sorgte sein Antritt auf dem Ätna. "Ich habe gemerkt, dass die Teams, die das Rennen eigentlich kontrollieren sollten, gar nicht mehr mit so vielen Leuten vorn waren. Ich bin erst ein paar Attacken mitgegangen und habe dann selbst attackiert", blickte er gegenüber radsport-news.com auf seine bisher wichtigste Aktion bei diesem Giro zurück. Mit der Attacke setzte er sich auch im Gesamtklassement etwas von der Gruppe der anderen Favoriten ab und rückte deshalb auf Rang drei vor.
In seinem Team verfolgt man seinen Auftritt mit Stolz. "Wir haben jetzt den Gesamtdritten des Giro in unseren Reihen. Am Ätna war er der Stärkste unter den Favoriten. Da ist es ganz klar, dass unsere Priorität ist, Wilco zu schützen", sagte Teamkollege Nico Denz zu radsport-news.com. Der Ausreißerspezialist, der in diesem Jahr zu Sunweb wechselte, wird daher in den nächsten Tagen auch sein eigenes Abenteurerblut zügeln. "Ich stelle mich ganz in den Dienst der Mannschaft und habe keine eigenen Ziele", sagte er.
Sunweb mit gegenteiliger Strategie zur Tour
Das ist die komplette Umkehr der Strategie, die Sunweb noch bei der Tour de France so erfolgreich probierte. Da hieß es noch: Alle Mann vereint für den Etappensieg. Das klappte gleich drei Mal. "Hier beim Giro haben wir aber einen Kapitän", begründete Denz den Wandel. Und der Kapitän heißt Wilco Kelderman.
Dass er diese Rolle ausfüllen kann, begründete der 29-Jährige selbst damit, dass er seit langer Zeit erstmals wieder eine Vorbereitung ohne Verletzungen absolvieren konnte. "Die letzten Jahre hatte ich immer wieder Rückschläge zu verkraften. Zwei Mal brach ich mir das Schlüsselbein, im letzten Jahr noch einen Halswirbel. Dieses Jahr konnte ich mich aber ohne Probleme vorbereiten", berichtete er.
Auch Luke Roberts, Sportlicher Leiter von Sunweb, hält das für die Hauptursache von Keldermans Leistungshoch. "Er hatte zwei Höhentrainingslager, war dann gut in Polen und auch beim Tirreno vorn mit dabei. Das Leistungsniveau stimmt einfach", sagte er. Von dieser Basis aus peilt Roberts für seinen Schützling ehrgeizige Ziele an. "Jetzt können wir das Podium in den Blick nehmen. Ich sage nicht, welche Stufe, aber das Podium ist drin", meinte er zu radsport-news.com.
Gar nicht mehr geheimer Podiumskandidat
Die wichtigsten Rivalen sieht Kelderman selbst - ganz entgegen dem aktuellen Jugendbewunderungstrend - eher in den Alten wie Nibali und Fuglsang. "Sie haben einfach die Erfahrung, sie wissen, wie man in der letzten Woche die Energien gut einteilt", schätzte er die Situation ein. Selbst gehört er zur mittleren Generation, weniger erfahren als die Ü30-Truppe, aber eben auch keine 22 mehr wie der Gesamtführende Joao Almeida (Deceuninck - Quick-Step). Eingekeilt zwischen den beiden Halbgenerationen fühlt er sich aber nicht.
Und bei diesem Giro kann er darauf hoffen, dass die Freiheiten für einen mutigen Angreifer wie ihn größer sind als gewohnt. "Viele Teams haben ihre stärksten Aufgebote zur Tour geschickt. Die Zahl der exzellenten Helfer ist jetzt beim Giro geringer als normal", beobachtete Roberts. Das Fehlen eines absoluten Dominanzteams könnte den ohnehin oft spannenden Giro noch abwechslungsreicher als gewohnt machen.
Einer wie Kelderman, der clever und stark genug ist, solche Situationen zu nutzen und der gegenüber den meisten Rivalen noch den Vorteil seiner Zeitfahrqualitäten hat, mausert sich zum gar nicht mehr so geheimen Podiumsaspiranten.
(rsn) - Der Giro d’Italia 2020 stand ganz im Zeichen der Youngster: Tao Geoghegan Hart (Ineos) sicherte sich den Gesamtsieg vor Jai Hindley (Sunweb), der Portugiese Joao Almeida (Deceuninck - Quick-
(rsn) - Im Oktober 2020 musste Sunweb beim Giro d’Italia eine Entscheidung treffen, vor der sich jede Teamleitung fürchtet: Als der nominelle Kapitän Wilco Kelderman auf der 16. Etappe am berücht
(rsn) - Wilco Kelderman (Sunweb) hat eine bewegte Saison hinter sich. Der Niederländer stand kurz vor dem Gesamtsieg beim Giro d’ Italia, ehe er am vorletzten Tag in Sestriere das Rosa Trikot an se
(rsn) - Nach seinem erfolgreichen Giro-Debüt, bei dem er einen Etappensieg feiern und vier weiteren zweiten Plätzen würde Peter Sagan (Bora - hansgrohe) im kommenden Jahr gerne zur Italien-Rundfahr
(rsn) - Peter Sagan (Bora - hansgrohe) hat an seinen 64 Renntagen dieser Saison nur einmal als Erster die Ziellinie überquert. Den Spaß am Radsport hat der dreimalige Weltmeister, der im Januar sein
(rsn) - Giro-Renndirektor Mauro Vegni fordert Sanktionen gegen die Teams EF und Jumbo - Visma wegen deren Verhalten im Zusammenhang mit der Corona-Politik der Italien-Rundfahrt. Jumbo - Visma hatte da
(rsn) - Tao Geoghegan Hart und sein Team Ineos Grenadiers haben beim 103. Giro d’Italia mit sieben Etappenerfolgen und dem Gesamtsieg nicht nur in sportlicher Hinsicht groß abgeräumt, sondern füh
(rsn) - Die bisherigen Grand-Tour-Siege von Ineos Grenadiers kamen alle nach dem gleichen Schema zustande. Zunächst hiel die Mannschaft das Feld zusammen, erhöhte dann im Schlussanstieg das Tempo, e
(rsn) - Vincenzo Nibali (Trek - Segafredo) war beim 103. Giro d’Italia erwartungsgemäß bester Italiener. Das kann den zweimaligen Gesamtsieger aber kaum darüber hinwegtrösten, dass er im Kampf u
(rsn) - Mit seinem zweiten Platz im Zeitfahren von Mailand beendete Victor Campenaerts (NTT) den Giro d’Italia zwar mit einem Erfolgserlebnis. Doch der Stundenweltrekordler weiß immer noch nicht, w
(rsn) - Am Ende kam es für Team Sunweb so, wie es sich bereits nach der letzten Giro-Bergetappe angedeutet hatte: Jai Hindley konnte sein in Sestriere erobertes Rosa Trikot nicht verteidigen und wurd
(rsn) - Vor eineinhalb Jahren sorgte Tao Geoghegan Hart (Ineos – Grenadiers) mit seinem Teamkollegen Pavel Sivakov bei der Tour of the Alps für Furore, als die beiden ihre jeweils ersten Siege im P
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d
(rsn) – Milan Fretin (Cofidis) hat die 4. Etappe der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) für sich entschieden und damit seinen zweiten Saisonsieg nach der Clásica de AlmerÃa gefeiert. Der Belgier gewan
Das Team um Lars Wackernagel hat einen schwierigen Winter hinter sich. Nachdem Ende letzten Jahres die Firma P&S Metalltechnik ihren Rückzug als Sponsor verkündete, stand das Team kurzzeitig ohne Ha
(rsn) – Christian Scaroni (XDS – Astana) hat die 1. Etappe der Tour des Alpes-Maritimes (2.1) gewonnen und damit den zweiten Sieg in zwei Tagen eingefahren. Die 162 Kilometer von Contes nach Gour
(rsn) – “Ein ruhiger Tag im Büro“ ist die Übersetzung einer im englischen Sprachraum gängigen Phrase, wenn es darum, bemüht zu versuchen, Langeweile ein wenig positiver zu umschreiben. Abges
(rsn) – Vor wenigen Tagen hat Geraint Thomas sein Karriereende offiziell gemacht. Nach der laufenden Saison ist Schluss. 19 Jahre Profitum sind dann vorbei. In dieser Zeit hat sich der Waliser als Ã
(rsn) – Viel Unlust und wenig Ordnung sorgten auf der 4. Etappe der Andalusien-Rundfahrt (2.Pro) für einen Ausreißersieg. Diego Uriarte (Kern – Pharma) war der große Profiteur. Der 23-Jährige
(rsn) – Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hat die 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) über 165 Kilometer vom Abu Dhabi Cycling Club nach Breakwater im Massensprint gewonnen. Der Belgier holte seinen
(rsn) - Dylan Groenewegen (Jayco - AlUla) tritt nicht mehr zum Start der 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) an. Der Niederländer, der am Vortag in einen der Stürze im Finale verwickelt war, muss darauf
(rsn) – Jordi Meeus hat mit einem perfekten Auftritt im Sprintfinale die 3. Etappe der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) für sich entschieden und seinem Team Red Bull – Bora – hansgrohe den sechsten
(rsn) – Romain Bardet (Picnic – PostNL) hat die Volta ao Algarve (2.Pro) auf der 3. Etappe vorzeitig verlassen müssen. Der französische Kletterer kam gut 23 Kilometer vor dem Ziel in Tavira zu F
(rsn) – Christian Scaroni hat dem Team XDS – Astana den ersten Saisonsieg beschert und auch seinen furiosen eigenen Saisonauftakt endlich gekrönt. Der 27-jährige Italiener mit dem markanten Ober