“Interessanter als WorldTour Lizenz”

Alpecin-Fenix will die Europe Tour gewinnen

Foto zu dem Text "Alpecin-Fenix will die Europe Tour gewinnen"
Erfolgsgarant: Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) im Ziel von Lüttich-Bastogne-Lüttich | Foto: Cor Vos

06.10.2020  |  (rsn) - Alpecin – Fenix steht nach dem vergangenen Wochenende ganz oben in der Gesamtwertung der Europe Tour. Der Sieger dieser Wertung erhält auch in der neuen Saison automatisch Startrecht bei allen WorldTour-Rennen. Wie Teammanager Philip Roodhooft im Interview mit Wielerflits ankündigte, sei die Europe Tour beziehungsweise der Rang als bestplatziertes ProTeam im World Ranking sogar wichtiger als eine WorldTour-Lizenz.

Die Saison begann für die Mannschaft von Mathieu van der Poel wenig vielversprechend. Bis zum Februar war der Fokus der Belgier vor allem auf Cross gerichtet, erst im Frühjahr wurde der Schwerpunkt auf Straßenrennen verschoben. Als am 14. März die Corona-Pause begann, hatte Alpecin – Fenix erst 22 Renntage auf der Straße absolviert. Damals führte Arkéa-Samsic nach starken Auftritten von Nairo Quintana die Europe Tour souverän an.

Doch nachdem van der Poel den Gesamtsieg bei der BinckBank Tour und Platz sechs bei Lüttich – Bastogne – Lüttich eingefahren hat, verdrängte sein Team die Franzosen von der Spitze der Europe Tour - und nun ist der Sieg in dieser Wertung zu einem echten Ziel geworden. “Absolut“, erklärte Roodhooft, der auch gleich ein Beispiel für die Motivation lieferte: “Es ist nicht so, dass Punkte jetzt wichtiger sind als gewinnen. Aber zum Beispiel Dwars door het Hageland, wo Jonas Rickaert gewann. Da haben die anderen Jungs nicht ausrollen lassen als der Sieg sicher war. Gianni Vermeersch wurde Dritter, Tim Merlier Fünfter.“

Auch Alexander Krieger, neben Marcel Meisen und Philipp Walsleben einer von drei Deutschen im Team, bekam ein Extralob für seine Vorstellung bei der von Gianni Vermeersch gewonnenen Antwerp Port Epic. “Da hätte Alexander genauso gut auf Platz 20 - mit den Händen in der Luft - ins Ziel kommen können“, so Roodhooft, “Aber er sprintete auf Rang vier. Das sind die Momente, in denen man mit dem Klassement im Hinterkopf fährt. So haben wir den Rückstand Punkt für Punkt weggearbeitet.“

Neoprofi Krieger ein wichtiger Punktelieferant

Neuzugang Krieger ist nicht nur einer der besten Neoprofis dieser Saison, sondern jetzt schon eine der großen Stützen des Teams. Der 28-jährige Stuttgarter ist der viertbeste Punktelieferant bei Alpecin - Fenix. “Mathieu ist natürlich der große Motor der Mannschaft, aber allein hätte er das niemals schaffen können. Schau dir an, wie viele Punkte Vermeersch, Krieger und Merlier holen. Wenn wir es schaffen, dann ist das eine Teamleistung, mit Mathieu als perfektem Kapitän“, befand Roodhooft, für den das WorldRanking auch deshalb so wichtig wäre, weil die erste Division des Radsports noch zu weit weg ist.

“Wenn wir ehrlich sind, sind wir nicht in der Lage, jetzt schon eine WorldTour-Mannschaft zu werden“, erzählte der Manager, dessen Team vor einigen Wochen noch als heißer Übernahmekandidat der CCC-Lizenz gehandelt wurde. “Wir haben kein Team, um die drei GrandTours und den gesamten WorldTour-Kalender zu absolvieren“, spielte er auf die Verpflichtungen von Erstdivisionären an. Deshalb sei der Sieg in der Europe Tour mit dem damit verbundenen automatischen Startrecht bei WorldTour-Rennen viel interessanter. “Aber wir sollten das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist. Ein paar Rennen haben wir noch“, sagte Roodhooft.

Das Restprogramm von Alpecin - Fenix und Arkéa - Samsic sieht übrigens ganz ähnlich aus. Die beiden Teams starten beim Pfeil von Brabant (7.10.), Paris – Tours (11.10.), dem Scheldepreis (14.10.), den Drei Tage von De Panne (21.10.) und Paris – Roubaix (25.10.). Arkéa – Samsic hat zusätzlich die Prueba Villafranca (12.10) im Programm, Alpecin – Fenix hingegen kann noch bei Gent – Wevelgem (11.10) und der Flandern – Rundfahrt (18.10.) punkten. Sollte es sehr eng werden, könnten beide Mannschaften kurzfristig noch an weiteren Rennen teilnehmen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.04.2022Nur drei Profis schafften bisher das Ardennen-Triple

(rsn) - Es ist ein ganz besonderes Kunststück, das bislang nur drei Menschen gelungen ist, zwei Männern und einer Frau: Davide Rebellin (2004), Philippe Gilbert (2011) und Anna van der Breggen (2017

24.04.2021Video: Finale des 106. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) - In einem denkwürdigen Finale gewann Debütant Primoz Roglic (Jumbo - Visma) im vergangenen Herbst das 106. Lüttich-Bastogne-Lüttich. Der 30-jährige Slowene fing über 257 Kilometer mit Sta

05.10.2020Van Avermaet hofft trotz Knochenbrüchen noch auf Einsätze

(rsn) - Trotz seinen schweren Verletzungen, die er sich bei Lüttich - Bastogne - Lüttich zugezogen hat, will Greg Van Avermaet (CCC) die Saison noch nicht abschreiben. "Es wird sehr schwierig, aber

04.10.2020106. La Doyenne im Zeichen von Slowenen und Schweizern

(rsn) - Drei Slowenen unter den ersten vier bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, eine solche Bilanz hat beim ältesten Eintagesrennen der Welt schon lange keine Nation mehr geschafft. Dabei sicherte sich n

04.10.2020Roglic jubelt am Ende eines Chaossprints in Lüttich

(rsn) - Der Slowene Primoz Roglic ist der große Triumphator beim ältesten der fünf Radmonumente. Der Kapitän von Jumbo – Visma überholte auf den letzten Metern des 106. Lüttich-Bastogne-Lütti

04.10.2020Roglic holt sich “La Doyenne“ vor Hirschi, Alaphilippe distanziert

(rsn) - In einem denkwürdigen Finale hat Debütant Primoz Roglic (Jumbo - Visma) das 106. Lüttich-Bastogne-Lüttich für sich entschieden. Der 30-jährige Slowene fing über 257 Kilometer mit Start

04.10.2020Weltmeister Alaphilippe trifft auf Flèche-Sieger Hirschi

(rsn) – Statt Ende April findet der Abschluss der Ardennen-Klassiker diesmal Anfang Oktober statt. Bei der 106. Austragung von Lüttich – Bastogne – Lüttich wird auch der frischgebackene Weltme

04.10.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 4. Oktober

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

02.10.2020Valverde fehlt auch in Lüttich auf der Startliste

(rsn) - Alejandro Valverde wird am Sonntag nicht am Start von Lüttich-Bastogne-Lüttich stehen. Das geht aus dem Kader hervor, den das Team Movistar für ´La Doyenne´ benannt hat. Die Spanier wolle

28.04.2020Video-Rückblick: Schachmann stürmt in Lüttich aufs Podium

(rsn) - Nachdem er kurz zuvor beim Amstel Gold Race und dem Fleche Wallonne bereits jeweils Fünfter geworden war, landete Maximilian Schachmann am 28. April 2019 bei Lüttich-Bastogne-Lüttich sogar

26.04.2020Jungels: Im Herbst am Start von Lüttich-Bastogne-Lüttich?

(rsn) - Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) feierte 2018 bei Lüttich-Bastogne-Lüttich nicht nur seinen ersten Triumph bei einem Radsport-Monument, sondern sicherte seinem mit Klassikerspezialisten

26.04.2020Steiler Aufstieg, aber tiefer Fall nach Doyenne-Triumph

(rsn) - VBD = GOD. Diesen kryptischen Schriftzug malten viele begeisterte belgische Radfans in den 90er und 2000er Jahren auf jene Straßen, über die die größten Rennen des Landes führten. Frank V

Weitere Radsportnachrichten

12.03.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

11.03.2025Nimmt sich Milan für Mailand-Sanremo Ganna als Maßstab?

(rsn) – Bei der UAE Tour gelangen Jonathan Milan (Lidl – Trek) genau wie Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) gleich zwei Etappensiege. Nun legte der Belgier bei Paris-Nizza zwei weitere nach, ehe

11.03.2025Machen Jorgenson und Vingegaard den Sieg unter sich aus?

(rsn) – Einen starken Eindruck hinterließen Jonas Vingegaard und Matteo Jorgenson (beide Visma – Lease a Bike) im Teamzeitfahren des 83. Paris-Nizza. Mit einem Vorsprung von 14 Sekunden auf das a

11.03.2025Die Strecke der Vuelta Femenina 2025

(rsn) – Die 11. Vuelta Femenina, die Spanien-Rundfahrt der Frauen, wird vom 4. bis 10. Mai 2025 von Barcelona quer durch den Norden Spaniens nach Asturien führen und dort mit einer schweren Bergank

11.03.2025Highlight-Video der 2. Etappe von Tirreno-Adriatico

(rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat die 2. Etappe des 60. Tirreno-Adriatico gewonnen. Der 24-jährige Italiener setzte sich nach perfekter Vorbereitung seines Teams über 192 Kilometer von Ca

11.03.2025Visma setzt den Zeitfahrplan perfekt um, Red Bull Dritter

(rsn) – Deutlicher Favoritensieg im Mannschaftszeitfahren von Paris-Nizza: Visma – Lease a Bike hat die 3. Etappe der Fernfahrt über 28,4 Kilometer für sich entschieden. Für Matteo Jorgenson un

11.03.2025Aus dem Vorjahr gelernt: Milan holt sich in Follonica den Sieg

(rsn) – Am zweiten Tag von Tirreno-Adriatico waren die Sprinter am Zug. Auf den 192 Kilometern zwischen Camaiore nach Follonica gab es lediglich eine Bergwertung, so kam es zum Kräftemessen der sc

11.03.2025Vingegaard wehrt sich: “Wir sind keine Maschinen“

(rsn) – Mit einem weiteren denkwürdigen Auftritt bei der Strade Bianche hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) eindrucksvoll unterstrichen, nicht nur der beste, sondern auf der spektakulärs

11.03.2025Fünf Wochen nach Sturz: Kudus aus dem Krankenhaus entlassen

(rsn) – Rund fünf Wochen nach seinem schweren Sturz in der Anfangsphase des Grand Prix de La Marseillaise (1.1) hat Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) das Krankenhaus in Burgos verlassen könn

11.03.2025Trofeo Alfredo Binda im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Das erstmals 1974 ausgetragene italienische Eintagesrennen Trofeo Alfredo Binda - Comune di Cittiglio (1.WWT) zählt zu den prestigeträchtigsten Rennen im Rennkalender der Frauen. Das hügel

11.03.2025Startzeiten und Modus zum Teamzeitfahren bei Paris-Nizza

(rsn) – Das 28,4 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren von der Motorsport-Rennstrecke Magny-Cours in die nahegelegene Stadt Nevers wird das Gesamtklassement beim 83. Paris-Nizza (2.UWT) zweifelsfrei

10.03.2025Ayuso hält die Konkurrenz um den Gesamtsieg in Schach

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) war beim Auftaktzeitfahren von Tirreno-Adriatico (2.UWT) in seiner eigenen Liga unterwegs. Er schlug die Konkurrenz um 23 Sekunden. Der Abstand zwischen ihm

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Paris-Nice (2.UWT, FRA)
  • Tirreno-Adriatico (2.UWT, ITA)