Teamtraining in den Vogesen soll Früchte tragen

Bike Aid: Sibiu Tour mit Hoffnungen und Fragezeichen

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Das Team Bike Aid | Foto: Team Bike Aid / Andreas Schlichter

21.07.2020  |  (rsn) – Für das Team Bike Aid steht ab Donnerstag bei der Sibiu Tour (2.1) in Rumänien das erste Rennen nach dem Re-Start an. Die saarländische Equipe bereitete sich darauf in einem zehntägigen Trainingslager in den Vogesen vor.

Allerdings waren dort nur die europäischen Fahrer anwesend, da für die afrikanischen Sportler aufgrund der Corona-Pandemie noch ein Einreiseverbot in die EU besteht. “Es ist sehr schade für uns, dass unsere afrikanischen Teamfahrer wegen den Reisebeschränkungen derzeit komplett abgetrennt von den anstehenden Teamaktivitäten sind. Das ist sehr hart für die Jungs, die weiterhin versuchen, ihre Motivation hoch zu halten, die Aussicht auf Rennen in 2020 ist aber gering“, gestand Teamkoordinator Matthias Schnapka gegenüber radsport-news.com.

Die Europäer im Team konnten in den Anstiegen der Vogesen allerdings unter Beweis stellen, dass sie es in den Monaten ohne Rennen das Training nicht haben schleifen lassen. Der nur 52 Kilogramm schwere Niederländer Adne van Engelen zeigte etwa hinauf zum Grand Ballon, als er den dortigen Strava-Rekord knackte, seine gute Form.

Die will van Engelen nun auch bei der viertägigen Sibiu Tour unter Beweis stellen, wo es ebenfalls hügelig bis bergig zugehen wird. “In wie weit er das im Rennen umsetzen kann, kann er bei dem Bergzeitfahren in Sibiu unter Beweis stellen“, meinte Schnapka, für den in den letzten Tagen die Hauptaufgabe darin bestand, vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie administrative Angelegenheiten  zu regeln.

So etwa musste er sich um Corona-Tests für seine Fahrer kümmern, die Voraussetzung für die Teilnahme am Rennen sind. “Alleine das Organisieren der Tests war kein einfaches Unterfangen. Außerhalb von Bayern kann niemand in Deutschland einfach mal zum Arzt gehen und einen Test verlangen. Also mussten wir einen Arzt finden, der entsprechend mitspielt und unser Anliegen versteht. Dies ist uns zum Glück gelungen“, erklärte der Teamkoordinator, der zudem Grünes Licht geben konnte: Alle Tests fielen negativ aus.

Schnapka sieht Bike Aid bestens aufgestellt

Ein Teil des Teams ist bereits in Rumänien angekommen. “Der erste Zwischenerfolg“, meinte Schnapka . Ob das Rennen aber auch tatsächlich gestartet wird, da die Corona-Fallzahlen in Rumänien in den letzten Tagen wieder angestiegen sind? Da ist sich Schnapka noch nicht ganz sicher. “Ob wir Rennen fahren, steht für uns erst fest, wenn die Startnummer auf dem Rücken ist und es los geht.“

Falls das Rennen stattfinden kann, so ist man bei Bike Aid auch gespannt, wie sich Sprinter Lucas Carstensen im direkten Duell mit Pascal Ackermann (Bora -  hansgrohe), dem größten Namen auf der Startliste, schlagen wird. In den Bergen soll es das Trio van Engelen, Niko Holler und Talent Erik Bergström Frisk richten. “Für die Berge sehen wir uns gut gerüstet“, zeigte sich Schnapka optimistisch. Im Prolog ruhen die Hoffnungen auf Zeitfahrspezialist Justin Wolf. Komplettiert wird das sechsköpfige Aufgebot von Schnapka selbst, der sich vor allem auf Helferdienste einstellt.

Nach der Sibiu Tour geht es für den Bike Aid-Tross direkt weiter zur Route d`Occitanie in Frankreich, die am 1. August beginnt. Beziehungsweise sollte es besser heißen: wenn es denn weitergehen sollte. Denn noch ist die Weiterreise nicht ganz geklärt – wegen Corona. “Wie wir diesen Weg am sichersten gestalten, ohne die Gefahr an einer Grenze fest zu hängen, ist uns noch nicht ganz klar", sagte Schnapka und betonte: "Wir brauchen für alle Fahrer und Betreuer neue Corona-Tests, es gibt Checks an den Grenzen und kaum belastbare Meldungen in den deutschen Nachrichten."

Angesichts der Ungewissheiten fühlt sich Schnapka derzeit eher an afrikanische als an europäische Rennen erinnert. "Die Eltern der Fahrer machen sich Sorgen, keiner weiß richtig, wie was funktionieren kann und viele Teams sagen gleich aus Angst ab. Sicher gehen wir mit dem Thema nicht leichtfertig um. Aber dennoch sind es unsere Fahrer gewohnt, in Regionen der Welt unterwegs zu sein, wo viele eher von abraten würden. Das hilft uns hoffentlich“, fügte er an..

 

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