Sauerland-Fahrer bester Deutscher in Sibiu

Im Bergzeitfahren soll Adamietz nochmals Vollgas geben

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Johannes Adamietz (SKS Sauerland) | Foto: Sebastian Marcovici

26.07.2020  |  (rsn) - Mit mehr als neun Minuten Rückstand auf Spitzenreiter Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) belegt Johannes Adamietz (SKS Sauerland) nach der 2. Etappe der Sibiu Tour Rang 25 des Gesamtklassements und ist damit bester deutscher Starter. Allerdings hatte sich sein Sportlicher Leiter Wolfgang Oschwald speziell auf der Königsetappe etwas mehr erwartet vom Kletterspezialisten, der erst seit dieser Saison im Team dabei ist.

“Bei der Bergetappe hatten wir gehofft, dass er unter den besten 15 sein kann. Aber er musste schon sehr tief gehen bei der Attacke von Bora - hansgrohe. Das hat er dann im Finale gespürt“, kommentierte Oschwald am Sonntagvormittag in Sibiu den Auftritt des 22-jährigen Adamietz. Als weiteren Grund für Rang 28 am Balea Lac nannte Oschwald die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen für WorldTour-Profis und Kontinental-Fahren: “Man sieht hier auch den Unterschied, dass manche Fahrer schon im Höhentrainingslager waren, wir aber nicht.“

Immerhin machte Adamietz auf der gestrigen Etappe rund um Sibiu fünf Positionen gut - und im heutigen, die Gesamtwertung entscheidenden Bergzeitfahren, das über 12,5 Kilometer bei einer durchschnittlichen Steigung von 5,3 Prozent von knapp 700 auf rund 1.300 Metern Höhe führt, wird der dreimalige Deutsche Bergmeister (U19 und U23) nochmals angreifen. “Johannes ist noch unter den Top 30. Er soll Vollgas fahren, denn der Massensprint auf der zweiten Halbetappe ist nichts für ihn. Er muss also keine Kräfte sparen“, gab Oschwald die Marschrichtung vor.

Der 52-Jährige äußerte sich auch zu den gestrigen Stürzen, als Rüdiger Selig (Bora - hansgrohe) und Pawel Szostka (Wibatech) im Finale gegen am Straßenrand stehende Autos prallten und sich dabei Prellungen zuzogen. “Von der Organisation her ist es okay. Die Autos waren am Straßenrand geparkt. Ich habe mich auch gewundert, dass in so einer kleinen Gruppe von etwa 35 Mann, wo eigentlich alles recht übersichtlich ist, ein Sturz passiert. Der zweite Sturz war hinten im Peloton. Das war wahrscheinlich Unaufmerksamkeit“, sagte Oschwald und bestätigte damit etwa auch die Einschätzung von Seligs Sportlichem Leiter Jens Zemke, der am Sonntag zu radsport-news.com sagte: “Es war Rudis Fehler. Die Organisation hier ist okay.“

Oschwald zeigte sich mit einer kleinen Ausnahme auch zufrieden mit der Streckenauswahl in Sibiu. “Am Samstag waren die Straßen teilweise sehr schlecht. Das war aber angekündigt“, sagte er, betonte aber, dass sein Team in Westeuropa zum Teil weitaus Schlimmeres gewohnt sei: “Im Vergleich zu den Rennen, die wir manchmal in Belgien oder den Niederlanden fahren, war das noch gar nichts hier.“

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