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17.06.2020 | (rsn) - Achtung, jetzt wird es chaotisch! Seit GreenEDGE Cycling am vergangenen Freitag die spanische Non-Profit-Organisation Manuela Fundación des andalusischen Multi-Millionärs Francisco Huertas als neuen Titelsponsor vorgestellt hat, ist große Verwirrung um die Zukunft des australischen WorldTour-Rennstalls entstanden. Denn während die PR-Abteilung des Teams es verpasste, klar zu formulieren, was der Einstieg des neuen großen Partners konkret bedeute, äußerte sich einer von dessen Mitarbeitern gegenüber cyclingnews.com am Wochenende derartig, dass davon auszugehen war, es handele sich bei Manuela Fundación um mehr als nur den neuen Geldgeber.
"Es wird ein spanisches Team werden, und darauf müssen wir stolz sein", erklärte der die Sport-Engagements der Manuela Fundación verantwortende Emilio Rodriguez da und bestätigte, dass der Teamsitz mittelfristig nach Granada in Südspanien verlegt werde. Nun aber hat sich der bisherige Eigentümer Gerry Ryan gegenüber Ride Media zu Wort gemeldet und klargestellt: "Ich besitze das Team."
Der australische Multi-Unternehmer Ryan, dessen Mitchelton-Weingut bisher als Titelsponsor fungierte und auf den die Lizenz des Teams bei der UCI angemeldet ist, erklärte, dass auch an einer Umquartierung der Teamzentrale nach Spanien nichts dran sei.
"Ich denke einer seiner (Huertas, Anm. d. Red.) Mitarbeiter hat mit den Medien über potentielle Möglichkeiten gesprochen, die sie gerne sehen würden: eine Training-Basis in Spanien zum Beispiel. Aber es gibt definitiv momentan keine Änderungen in Sachen Eigentümerschaft. Es ist ein in Australien lizenziertes Team. Und man ändert Lizenzen nicht so einfach", so Ryan, der durch die Corona-Krise mit seinen hauptsächlich im Unterhaltungs- und Tourismus-Sektor ansässigen Unternehmen viel Geld verloren hat. Sollte die Lizenz den Besitzer wechseln, müsste das auch die UCI zunächst prüfen und abnicken.
Vertrag mit Manuela Fundación noch gar nicht unterschrieben?
Ryan suchte schon seit Jahren nach neuen Sponsoring-Partnern in Unternehmen, die nicht ihm gehören, um den Rennstall nicht mehr selbst finanzieren zu müssen. Am Freitag klang es, als sei er nun fündig geworden. Jetzt aber erklärte er, dass auch noch Verhandlungen mit anderen möglichen Sponsoren laufen würden. Team-Manager Shayne Bannan habe den Deal mit Manuela Fundación noch gar nicht abgeschlossen und die Pressemitteilung sei voreilig veröffentlicht worden, gab Ryan zu:
"Die Veröffentlichung kam wahrscheinlich etwas zu früh, denn Shayne ist nächste Woche in Spanien, um zu versuchen, das Sponsoring und andere Möglichkeiten zu finalisieren. Nächste Woche könnte ich also mehr dazu zu sagen haben, aber in der Zwischenzeit verhandeln wir auch noch mit ein paar anderen Sponsoren für nächstes Jahr", erklärte der Australier.
Neuer Name ab 1. Juli, Geld aber erst 2021?
Mitchelton - Scott kam im Jahr 2012 als Orica - GreenEDGE in die WorldTour und firmiert seit 2018 unter dem aktuellen Name. Wegen der finanziellen Probleme, die die Corona-Krise mit sich brachte, sollen die Gehälter von Mitarbeitern und Fahrern um 70 Prozent eingekürzt worden sein, heißt es in der Szene. Und es kommt noch besser: Daran solle sich bis zum Jahresende auch nichts ändern, obwohl laut Pressemitteilung vom vergangenen Freitag schon am 1. Juli der neue Teamname und der neue Look des Teams in den Farben Dunkelblau und Pink greifen sollen. Die Non-Profit-Organisation Manuela Fundación selbst wiederum soll übrigens erst im Oktober ihre Geschäfte so richtig aufnehmen.
Momentan scheint wenig klar um die Zukunft des Teams, das momentan noch Mitchelton - Scott heißt und die Heimat der Yates-Brüder sowie von Weltmeisterin Annemiek van Vleuten ist. Denn die Aussagen zur Zukunft unterschieden sich stark, je nachdem, wen man fragt.
Die Ungereimtheiten perfekt macht der Fakt, dass über den neuen Geldgeber Huertas selbst, wenig handfeste Informationen zu finden sind - abgesehen davon, dass der ehemalige Bau-Unternehmer mit dem Granada CF und Real Jaén schon zweimal bei spanischen Fußball-Clubs einsteigen wollte, woraus jeweils aber letztendlich nichts wurde.
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