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08.06.2020 | (rsn) – Fast jeder Radprofi hat seinen Hausberg, den er zum trainieren nutzt. radsport-news.com stellt sie in einer Serie vor: Die Hausberge der Radprofis!
Heidelberg ist eine der Touristenattraktionen Deutschlands, aber die Stadt am Neckar zieht auch viele Radler von nah und fern an, was vor allem am angrenzenden Königstuhl liegt, der nicht zu verwechseln ist mit dem Kaiserstuhl im Schwarzwald. Der Königstuhl dient jährlich als Radstrecke beim Heidelberger Triathlon, im Profiradsport wurde er zuletzt 2008 bei der Deutschland Tour befahren, wo er 20 Kilometer vor dem Etappenziel in Wiesloch als Bergwertung der 2. Kategorie im Programm stand.
Für Max Walscheid (NTT) hat sich der Königstuhl in den letzten Jahren als Hausberg etabliert. Der gebürtige Neuwieder kam ursprünglich wegen eines Medizinstudiums nach Heidelberg und ist der Neckarstadt auch nach seiner Fokussierung auf den Profisport treu geblieben. Das liegt auch an den guten Trainingsmöglichkeiten, die ihm vor allem der Königstuhl bietet.
“Für mich zeichnet den Anstieg vor allem seine Flexibilität aus. Er ist einer der höchsten Erhebungen in der Region und für mich praktisch direkt vor Ort. Ich selbst wohne in der Weststadt und kann direkt ohne Ampel hochfahren. Und einen Berg zu haben, der bei voller Fahrt annähernd 20 Minuten dauert ist natürlich auch Luxus. Er ist perfekt für Intervalle und Ähnliches geeignet“, unterstrich Walscheid gegenüber radsport-news.com die Vorzüge des 566 Meter hohen Königstuhls.
Drei Varianten von Heidelberg aus
Allein in Heidelberg gibt es drei Auffahrtmöglichkeiten. Neben denen aus der Weststadt den Steigerweg hoch und aus Rohrbach über den Bierhelderhof kann man den Königstuhl aus der Altstadt vorbei am Heidelberger Schloss in Angriff zu nehmen. Diese Auffahrt über die Klingenteichstraße ist mit fünf Kilometern zwar relativ kurz, aber mit einer Durchschnittssteigung von knapp neun Prozent und Passagen von bis 14 Prozent auch die anspruchsvollste und steilste. (aufgrund einer Baustelle ist diese Strecke allerdings derzeit gesperrt d. Red).
Von der anderen Seite erklimmt man den Königstuhl entweder von Bammental oder Gauangelloch jeweils über Gaiberg oder fährt die Stoppomat-Steigung in Waldhilsbach hinauf. Die verschiedenen Anstiege sind bis zu neun Kilometer lang, mit 14 Prozent ist vor allem der Einstieg in Bammental recht steil (bei allerdings schlechtem Asphalt), die Durchschnittssteigungen betragen zwischen fünf und sieben Prozent. Der Anstieg über Waldhilsbach ist für Walscheid neben der Auffahrt über den Steigerweg der schönste. “Vor allem die Steigerwegabfahrt finde ich besonders gut“, meinte er.
Wenn man den Königstuhl in Angriff nimmt, sollte man vor allem die Uhr im Blick haben, denn je nach Tageszeit können die Straßen dort stark befahren sein. “Am ruhigsten ist es wahrscheinlich, wenn man die Stoppomatstrecke von Waldhilsbach hoch fährt. Den Anstieg vom Steigerweg aus würde ich nur bei ruhiger Verkehrslage empfehlen, also nicht zu den Stoßzeiten morgens und abends, weil es dann relativ viel Pendlerverkehr gibt“, so Walscheid.
Den Asphalt der Strecken bewertet der Sprinter als “gemischt, aber überwiegend gut.“ Auf der Stoppomatstrecke nach Waldhilsbach habe man zunächst noch etwas rauen Asphalt, “aber der zweite Teil ist sehr sehr gut“, so Walscheids Urteil. Am schlechtesten war der Zustand bisher für die Abfahrt hinab in die Stadt über die Klingenteichstraße, aber diese wird gerade renoviert. “Da wird einer der übelsten Streckenteile ausgebessert“, erklärte Walscheid. Auch die Abfahrt vom Steigerweg, auf der er en Abfahrtsrekord hält, bekam unlängst eine neue Straßendecke verpasst.
Ideales Terrain auch für Mountainbiker
In sein Training bindet Walscheid den Anstieg sehr flexibel ein. “Wenn ich jemanden abhole, aber vorher noch alleine trainiere, kann ich schon mal hoch und runter fahren oder gar zwei Anstiege kombinieren. Wenn ich sehe, dass meine Trainingseinheit zu kurz wird und ich das Trainingsprogramm noch nicht ganz erfülle, dann fahre ich auch noch mal hoch und durch die verschiedenen Möglichkeiten kann man auch jedes Zeitpensum prima erfüllen“, erklärte er.
Die schönsten Möglichkeiten zum Pausieren bieten der Schloss Wolfsbrunnenweg direkt hinter dem Schloss. “Da kann man in die Stadt hinunterschauen und auf der anderen Seite den Philosphenweg sehen.“ Aber auch der Klassiker, “der Aussichtspunkt ganz oben, von dem man über die ganze Rheinebene bis in den Pfälzerwald gucken kann, ist lohnenswert“, so Walscheid, der den Königstuhl aber nicht nur für Rennradbegeisterte als ideales Terrain ansieht. Auch Mountainbiker kommen hier vollends auf ihre Kosten.
“Der Königstuhl ist zum Radfahren und auch Spazierengehen super schön. Ein Großteil der Heidelberger Mountainbikeszene spielt sich auf dem Königstuhl ab. Wenn ich drei, vier Stunden Mountainbike fahre, befinde ich mich immer nur einen Steinwurf entfernt von meiner Wohnung in der Stadt. Ich kann direkt mit dem Mountainbike in den Königstuhl reinfahren und dann bewegt man sich auf einer Art Bierdeckel, aber man hat alle möglichen Schwierigkeitsgrade von Abfahrten, auch welche, die meine technischen Fähigkeiten weit überschreiten – entsprechend auch Anstiege. Es ist definitiv der MTB-Hotspot der Region“, so Walscheid, der auch Vorzüge für Wanderer Vorzüge aufzählte. “Es gibt den Rhododendronhain, der im Mai blüht, den Klingenteichwasserfall, den Aussichtspunkt, Mammutbäume und anderes, die definitiv eine Seltenheit und 'worth a visit' ohne Fahrrad sind“, meinte er abschließend.
Wer in der Nähe noch einen weiteren Anstieg sucht, der kann von den Heidelberger Stadtteilen Dossenheim oder Ziegelhausen auch den bis zu 16 Prozent steilen Weißen Stein im Odenwald in 550 Metern Höhe erklimmen.
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