Die Hausberge der Radprofis, Teil 5: Johannes Adamietz

Sonderbucher Steige: Auch auf kurzer Strecke hoher Spaßfaktor

Von Christoph Adamietz

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Der Ausblick von der Sonderbucher Steige | Foto: Johannes Adamietz

17.06.2020  |  (rsn) – Auch wenn sie in 666 Metern Höhe gelegen ist, ein teuflischer Anstieg ist die Sonderbucher Steige am Rand der Schwäbischen Alb allerdings nicht. Mit knapp 2,5 Kilometer Länge und einer Durchschnittssteigung von sieben Prozent eignet sich der Anstieg aber dennoch bestens für den Ulmer Johannes Adamietz (Team Sauerland) zum regelmäßigen Bergtraining.

“Die Steige ist für mich praktisch direkt vor meiner Haustür und ist für mich mit ihrer Länge bestens geeignet für jede Form von Intervalltraining. Ich baue den Anstieg eigentlich immer ins Programm ein, wenn ich dran vorbeifahre “, erklärte der 20 Kilometer von der Steige entfernt lebende Adamietz gegenüber radsport-news.com die Vorzüge seines Hausberges, an dem er laut Strava auch den Rekord hält.

In Profirennen wurde der Anstieg noch nicht in Angriff genommen, für die Radsportler der Region gehört die Steige aber zum festen Repertoire. Der Anstieg beginnt im bekannten Touristenort Blaubeuren direkt am Blautopf, einer Karstquelle, wo ein sehr langes und noch nicht komplett erschlossenes Höhlensystem beginnt.

Die Auffahrt die Sonderbucher Steige hinauf schlängelt sich ohne Serpentinen den Hang entlang und verläuft sehr gleichmäßig, viel flacher als sieben Prozent wird die Steigung nicht, aber auch nicht viel steiler. Die Asphaltbedingungen beschreibt Adamietz als “gut“, die Verkehrslage als “meist beruhigt.“ Aber: “An Wochenenden und im Feierabendverkehr kann mehr los sein“, fügte der 22-Jährige an.

Typisch für einen Albaufstieg kommt man am Ende der Steigung auf der Albhochfläche an. “Man kann entsprechend nicht auf der anderen Seite wieder runterfahren, ist also kein Pass“, erklärte der Vizemeister der U23-Straßen-DM von 2019. Will man entsprechend wieder bergabfahren, so muss man dies über die Strecke tun, auf der man die Steige bereits erklommen hat. Langweilig wird dies aber nicht. “Auch bergab macht die Steige Spaß“, meinte Adamietz.

Auch wenn der Anstieg nicht sonderlich lang ist, wer sich unterwegs dennoch ein Päuschen gönnen will, der sollte dies nach etwa Dreiviertel der Steigung tun. “Da hat man einen sehr schönen Blick auf das gesamte Blautal“, verriet Adamietz, der zudem den Startort der Steigung, Blaubeuren, für einen Coffee Stop empfahl.

Wem die Sonderbucher Steige zu wenig Klettererlebnis gibt, der kann übrigens nach dem Erklimmen des Anstieges einmal quer über die Albhochfläche in Richtung Nordwesten pedalieren. “Dort hat man nach ca. 30 Kilometer Fahrt auf der Nordseite der Schwäbischen Alb die Möglichkeit etwas längere Anstiege mit 300 bis 400 Höhenmetern zu absolvieren“, so Adamietz abschließend.

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