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05.05.2020 | (rsn) - Ashleigh Moolman-Pasio (CCC - Liv) hat in den Gemäuern ihres Anwesens am berühmten Rocacorba-Anstieg vor den Toren von Girona für den zweiten Sieg des Teams CCC - Liv bei der Zwift Tour for All gesorgt. Die Südafrikanerin gewann auf ihrem Smarttrainer das zweite Rennen der fünftägigen e-Raing-Serie für Profi-Teams auf dem virtuell nachgebauten WM-Kurs von 2015 im US-amerikanischen Richmond durch eine späte Attacke mit sieben Sekunden Vorsprung vor der US-Amerikanerin Lauren Stephens (Tibco - SVB) und ihrer Teamkollegin Marianne Vos, die am Montag auf dem Innsbruckring triumphiert hatte.
CCC - Liv gewann so auch in der Tages-Teamwertung mit einem Punkt Vorsprung vor Tibco - SVB, das wiederum aber die Gesamtführung übernahm. Mit 161 Punkten haben die US-Amerikanerinnen jetzt 28 Zähler Vorsprung auf CCC - Liv und 43 auf die nach dem Montag noch führende deutsche Mannschaft Canyon - SRAM. Deren beste Fahrerinnen waren auch am Dienstag Jess Pratt aus Australien und die Deutsche Tanja Erath, die auf den Plätzen sieben und acht landeten. Beide wurden erst 2,5 Kilometer vor dem Ziel in der steilen 23rd Street von den sechs Besten abgehängt.
"Ich musste wirklich dafür arbeiten. Ich war im gesamten Rennen recht aktiv und habe viele Punkte an den Bergwertungen gesammelt. Aber auch Marianne hat einen unglaublichen Job gemacht, mir den Rücken frei zu halten. Es war super aufregend und es hat mir richtig Spaß gemacht", freute sich Moolman-Pasio im ersten Sieger-Interview von GCN.
Dabei profitierte die Südafrikanerin von einer in den vergangenen Wochen angeeigneten Expertise. "Ich muss zugeben, dass ich etwas Erfahrung mitbringe, weil ich die Zwift Classics im April gefahren bin und während dem Lockdown hier in Spanien viel Zeit auf Zwift verbracht habe", so Moolman-Pasio per Video-Schalte aus ihrer Rocacorba-Villa, die auch als Gasthaus für Radsport-Touristen vermietet wird.
Feder-PowerUp macht siegbringende Attacke noch explosiver
"Ich wusste daher, dass es ein Tag für explosive Kletterer sein würde, also wollte ich das Rennen so schwer wie möglich machen, damit meine letzte Attacke wirklich Schaden anrichten könnte. Denn die war genau so geplant." Moolman-Pasio attackierte 700 Meter vor dem Ziel am Ende der kurzen Schlusssteigung, die auf die 500 Meter lange und flacher werdende Zielgerade von Richmond führt, und setzte sich sofort deutlich aus der sechsköpfigen Spitzengruppe ab. "Ich muss aber auch sagen, dass ich Glück hatte, eine Feder zu haben." Das Feder-PowerUp, das Moolman-Pasio bei der Attacke nutzte, reduziert das Gewicht der Fahrer für 15 Sekunden um 9,5 Kilogramm. Die fünf unterschiedlichen PowerUps bekommen die Teilnehmer beim Überfahren der Sprintwertungen zugelost.
So lief das Rennen:
Schon am Ende der zweiten von fünf jeweils 9,2 Kilometer langen Runden auf dem "Cobbled Climbs"-Rundkurs in Richmond waren nur noch neun Frauen an der Spitze des Rennens beisammen. In der dritten Runde schaffte Pratt von hinten wieder den Anschluss, so das dann auf den zwei Schlussrunden zehn Frauen den Sieg ausfochten. Dabei attackierte Moolman-Pasio über den Libby Hill und sammelte dort drei Punkte, ließ sich dann aber wieder einholen.
In der Schlussrunde kam es wieder am Libby Hill zur vorentscheidenden Selektion, weil sich die Gruppe in die Länge zog. Die entscheidende Lücke entstand dann aber einen Kilometer später in der steilen 23rd Street. Dort setzten sich sechs Frauen um Moolman-Pasio, Vos, Stephens und deren Teamkolleginnen Kristen Faulkner und Nina Kessler sowie Kristabel Doebel-Hickok von Rally Cycling ab und hatten schnell 25 Sekunden Vorsprng auf die vier Verfolgerinnen. Dahinter gab Pratt zwar mit Erath am Hinterrad alles, um die deutsche Sprinterin nochmal nach vorne zu bringen, doch die Lücke war zu groß und die Vorentscheidung gefallen.
Im letzten kurzen Anstieg hinauf zur Zielgeraden bestimmte dann zunächst Stephens das Tempo, doch kurz vor der Kuppe aktivierte Moolman-Pasio ihr Feder-PowerUp und spurtete allen davon zum Sieg.
Am Mittwoch steht bei der Zwift Tour for All das in Sachen Distanz mit Abstand längste Rennen auf dem Programm. Es geht in die fiktive Welt von Watopia, wo der Medio Fondo absolviert werden muss - ein 72,9 Kilometer langer Kurs über 981 Höhenmeter ohne Runden und mit einer Bergankunft am sogenannten Epic KOM.
Ergebnis:
1. Ashleigh Moolman-Pasio (CCC - Liv) 1:0946 Stunden
2. Lauren Stephens (Tibco - SVB) + 0:07 Minuten
3. Marianne Vos (CCC - Liv) + 0:10
4. Kristabel Doebel-Hickok (Rally Cycling) + 0:10
5. Kristen Faulkner (Tibco - SVB) + 0:18
6. Nina Kessler (Tibco - SVB) + 0:32
7. Jess Pratt (Canyon - SRAM) + 0:47
8. Tanja Erath (Canyon - SRAM) + 0:54
9. April Tacey (Drops) + 1:02
10. Christine Majerus (Boels - Dolmans) + 1:02
Team-Ergebnis:
1. CCC - Liv 94 Punkte
2. Tibco - SVB 93
3. Canyon - SRAM 48
4. Rally Cycling 41
5. Boels - Dolmans 39
6. Drops 31
7. Twenty20 Pro Cycling 27
8. Valcar - Travel & Service 12
9. FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope 0
Gesamtwertung:
1. Tibco - SVB 161 Punkte
2. CCC - Liv 133
3. Canyon - SRAM 118
4. Twenty20 Pro Cycling 86
5. Boels - Dolmans 83
6. Rally Cycling 69
7. Valcar - Travel & Service 66
8. FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope 48
9. Drops 36
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