Aktives NTT-Team führt Tour for All weiterhin an

Piccoli beschert Israel Start-Up Nation zweiten Sieg in drei Tagen

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Piccoli beschert Israel Start-Up Nation zweiten Sieg in drei Tagen"
Das Avatar von James Piccoli (Israel Start-Up Nation) auf dem Weg zum Sieg am Epic KOM. | Foto: Screenshot aus der Eurosport-Übertragung der Tour for All

06.05.2020  |  (rsn) - Auch am dritten Tag der e-Racing-Serie Zwift Tour for All hat ein Außenseiter den Größen der Szene die Show gestohlen und sich den Einzelsieg gesichert. James Piccoli gewann für Israel Start-Up Nation das mit 72,6 Kilometern und 981 Höhenmetern längste Rennen der fünftägigen Serie auf dem sogenannten Medio Fondo-Kurs in der fiktiven Insel-Welt Watopia mit drei Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Rudy Molard und sechs Sekunden vor dessen Landsmann und Teamkollegen Valentin Madouas (beide Groupama - FDJ).

Am Ende des knapp zehn Kilometer langen Schlussanstiegs hinauf zum sogenannten Epic KOM nutzte Piccoli ein Feder-PowerUp um sich virtuell kurzzeitig 9,5 Kilogramm leichter zu machen und der Konkurrenz so in der letzten steilen Schlussrampe 600 Meter vor dem Ziel davon zu sprinten.

"Wir sind sehr gut vorbereitet gewesen und es ist schön, jetzt ein Rennen gewonnen zu haben", freute sich Piccoli im Sieger-Interview von GCN über seinen Erfolg, der für Israel Start-Up Nation nach dem Erfolg von Freddy Ovett am Montag auf dem Innsbruckring bereits der zweite Einzelsieg in dieser Woche war.

"Ich habe das Feder-PowerUp extra für die letzten Meter aufgehoben, weil ich wusste, dass es dort nochmal steil bergauf gehen würde. Wir sind mit dem Team derzeit viel auf Zwiuft unterwegs, und unser Media Manager Sjors Beukeboom ist ein echter Zwift Wizard. Außerdem haben uns auch einige Coaches wichtige Tipps gegeben, um hier das Beste herausholen zu können", so Piccoli weiter.

NTT sammelt fleißig Punkte und baut Gesamtführung aus

In der Gesamtwertung schob sich sein Team mit nun 154 Punkten auf den zweiten Rang vor - punktgleich mit Alpecin - Fenix, das mit dem jungen Belgier Louis Vervaeke seinen besten Fahrer am Epic KOM auf Rang fünf brachte - noch eine Position vor Adam Yates (Mitchelton - Scott). Der Österreicher Hermann Pernsteiner (Bahrain - McLaren) fuhr 13 Sekunden nach Piccoli als Zehnter ins Ziel, direkt hinter den beiden NTT-Fahrern Stefan De Bod und Domenico Pozzovivo.

Diese beiden trugen so mit ihren Top-10-Ergebnissen dazu bei, dass NTT Pro Cycling mit 71 Punkten die Team-Tageswertung gewann und auch in der Gesamtwertung den Vorsprung weiter ausbaute. Mit 208 Zählern ist der südafrikanische Rennstall, für den Michael Gogl am Dienstag im virtuellen Richmond gewann, der Konkurrenz bereits weit enteilt - auch weil das Team nicht nur auf die Zielankünfte setzt, sondern bei den zahlreichen Zwischensprints attackiert und viele Punkte einheimst.

So lief das Rennen:

Schon früh im mit 72,6 Kilometern längsten Rennen der Zwift Tour for All hagelte es an den verschiedenen Wertungen einige Attacken. Unter anderem zeigte sich auch Piccoli bereits am Vulkan nach rund 20 Kilometern aktiv, doch die meisten Punkte sammelte dabei NTT Pro Cycling, das nacheinander mit Nic Dlamini, Gino Mäder und Victor Campenaerts in die Offensive ging.

Der Schweizer Mäder und Stundenweltrekordler Campenaerts aus Belgien attackierten 30 Kilometer vor dem Ziel sogar zusammen und zogen kurzzeitig ein Zweier-Mannschaftsfahren auf. Sie wurden sieben Kilometer später aber wieder gestellt. Etwas später nahm der Spanier Pello Bilbao (Bahrain - McLaren) reißaus und erarbeitete sich einen ordentlichen Vorsprung. Am Fuß des Schlussanstiegs betrug sein Vorsprung auf die Favoriten beinahe eine Minute - ein Novum im e-Racing unter Beteiligung von WorldTour-Teams.

Bilbao, Vervaeke und Pozzovivo attackieren im Finale

Doch am Berg kam die Favoritengruppe kontinuierlich wieder näher. Kurzzeitig befand sich auch Pernsteiner noch zwischen Bilbao und Verfolgerfeld, doch drei Kilometer vor dem Ziel, als der Spanier schließlich in einer kurzen Zwischenabfahrt gestellt wurde, waren elf Mann wieder beisammen. Nun versuchte es der Belgier Louis Vervaeke für Alpecin - Fenix mit einem Angriff und fuhr einen Kilometer lang an der Spitze. Doch sein Vorstoß kam zu früh.

Domenico Pozzovivo (NTT Pro Cycling) führte die Gruppe an Vervaeke vorbei und in den Schlusskilometer hinein. Der Italiener benutzte nun ein Burrito-PowerUp, so dass die Fahrer hinter ihm für zehn Sekunden keinen Windschatten hatten. Sein Schachzug wirkte clever genug, um den Sieg bringen zu können. Dann aber gab das französische FDJ-Duo Molard und Madouas Vollgas und stellte den Italiener wieder, bevor Piccoli sein Ass in Form des Feder-PowerUps aus dem Ärmel zog und davonspurtete.

Das vierte Rennen wird am Donnerstag wieder auf einer flacheren Strecke ausgetragen, dem durch Wald und Wüste führenden Sand & Sequoias-Rundkurs in Watopia. 42,6 Kilometer und 294 Höhenmeter stehen dann auf dem Programm - bei topfebener Zielankunft in der virtuellen Wüste.

Ergebnis:
1. James Piccoli (Israel Start-Up Nation) 1:41:56 Stunden
2. Rudy Molard (Groupama - FDJ) + 0:03 Minuten
3. Valentin Madouas (Groupama - FDJ) + 0:06
4. Lucas Hamilton (Mitchelton - Scott) + 0:07
5. Louis Vervaeke (Alpecin - Fenix) + 0:09
6. Adam Yates (Mitchelton - Scott) + 0:09
7. Jesper Hansen (Cofidis) + 0:10
8. Stefan De Bod (NTT Pro Cycling) + 0:10
9. Domenico Pozzovivo (NTT Pro Cycling) + 0:11
10. Hermann Pernsteiner (Bahrain - McLaren) + 0:13

Team-Tageswertung:
1. NTT Pro Cycling 71 Punkte
2. Groupama - FDJ 58
3. Israel Start-Up Nation 48
4. Mitchelton - Scott 42
5. Bahrain - McLaren 29
6. Alpecin - Fenix 22
7. Cofidis 21
8. EF Pro Cycling 13
9. Rally Cycling 0
9. CCC 0

Gesamtwertung:
1. NTT Pro Cycling 208 Punkte
2. Alpecin - Fenix 154
2. Israel Start-Up Nation 154
4. EF Pro Cycling 142
5. Mitchelton - Scott 131
6. Groupama - FDJ 82
7. CCC 60
8. Cofidis 59
9. Bahrain - McLaren 58
10. Rally Cycling 56

Mehr Informationen zu diesem Thema

08.05.2020Meintjes ringt Hamilton an der virtuellen Alpe d’Huez nieder

(rsn) - In einem packenden Zweiersprint an der virtuellen Alpe d’Huez hat sich Louis Meintjes (NTT) den Sieg im abschließenden fünften Rennen der Zwift Tour for All geholt. Der Südafrikaner verwi

08.05.2020Moolman-Pasio im virtuellen Alpe d´Huez in eigener Liga

(rsn) - Ashleigh Moolman (CCC - Liv) hat auch die abschließende Königsetappe der Zwift Tour for All gewonnen und sich damit ihren dritten Sieg bei der fünftägigen virtuellen Rundfahrt gesichert. D

08.05.2020Die Startlisten des fünften Rennens der Tour for All

(rsn) - Das fünfte und letzte Rennen der Zwift Tour for All führt heute über 46,5 Kilometer erneut durch die fiktive Inselwelt Watopia und endet mit dem zwölf Kilometer langen Schlussanstieg hina

08.05.2020Highlight-Video des vierten Tages der Tour For All

(rsn) - Grega Bole (Bahrain - McLaren) hat bei den Männern das vierte Rennen der Zwift Tour for All auf der Strecke Sand & Sequoias gewonnen. Der routinierte Slowene setzte sich nach 42,6 Kilometern

07.05.2020Erath lässt sich von Dygert locken und verpasst knapp den Sieg

(rsn) - Tanja Erath (Canyon - SRAM) hat nur knapp den Sieg beim vierten Rennen der Zwift Tour for All auf der Strecke Sand & Sequoias in der fiktiven Inselwelt Watopia verpasst. Die 30-Jährige musste

07.05.2020Bole siegt in der Wüste als ´letzter Überlebender´ der Sprinter

(rsn) - Zahlreiche Top-Sprinter standen am Start des vierten Rennens bei der Zwift Tour for All, doch am Ende gewann in der virtuellen Wüste der fiktiven Inselwelt Watopia einer, der eigentlich als A

07.05.2020Die Startlisten des vierten Rennens der Tour for All

(rsn) - Das vierte Rennen der Tour of All wird heute auf einer flachen Strecke ausgetragen. Es ist der durch Wald und Wüste führenden Sand & Sequoias-Rundkurs in Watopia. 42,6 Kilometer und 294 Hö

07.05.2020Highlight-Videos des dritten Tages der Tour For All

(rsn) - Dritter Tag, dritter Sieg für das Team CCC - Liv bei der Zwift Tour for All. Auf der mit 72,9 Kilometern und 981 Höhenmetern längsten Etappe der fünftägigen e-Racing-Serie gewann, wie sch

06.05.2020Tour for All: Moolman-Pasio am Berg eine Klasse für sich

(rsn) - Dritter Tag, dritter Sieg für das Team CCC - Liv bei der Zwift Tour for All. Auf der mit 72,9 Kilometern und 981 Höhenmetern längsten Etappe der fünftägigen e-Racing-Serie gewann, wie sch

06.05.2020Highlight-Videos des zweiten Tages der Tour For All

(rsn) - Am zweiten Tag des Tour for All hatte im Frauenrennen wieder CCC-Liv allen Grund zum Jubeln. Nachdem Marianne Vos den Auftakt gewonnen hatte, setzte sich am Dienstag ihre Teamkollegin Ashleigh

06.05.2020Die Startlisten des dritten Rennens der Tour for All

(rsn) - Am heutigen Mittwoch steht bei der Zwift Tour for All das mit Abstand längste Rennen auf dem Programm. Es geht in die fiktive Welt von Watopia, wo der Medio Fondo absolviert werden muss - ein

06.05.2020Tipps und Tricks zum Zwift-Racing von Tanja Erath

(rsn) - Tanja Erath (Canyon - SRAM) weiß, was sie tut, wenn sie in dieser Woche bei der Zwift Tour for All in die Pedale tritt. Die 30-Jährige hat sich im Herbst 2017 in der Zwift Academy durchgeset

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2024Tarling will Fokus auf Klassiker legen

(rsn) – Wenn Josh Tarling (Ineos Grenadiers) erfolgreich ist, dann im Zeitfahren. Als der heute 20-Jährige vor zwei Jahren den Sprung von den Junioren direkt zu den Profis machte, überzeugte der B

21.11.2024GPS-Tracking: Tour de Suisse und Tour of Austria wollen UCI zuvorkommen

(rsn) – Die tödlichen Unfälle von Gino Mäder, André Drege und Muriel Furrer in den vergangenen 17 Monaten werden zumindest bei Rundfahrten in der DACH-Region, also in Deutschland, Österreich un

21.11.2024Wiggins-Schulden deutlich höher als zunächst angenommen

(rsn) – Offenbar sind die Schulden von Bradley Wiggins deutlich höher als bisher angenommen. Als im Juni ein Insolvenzverfahren gegen den Tour-de-France-Sieger von 2012 eröffnet wurde, weil seine

21.11.2024Uijtdebroeks denkt über Rallye-Karriere nach

(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt

(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be

20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy

20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven

(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi

20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum

(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine