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07.03.2020 | (rsn) – Am Sonntag startet in Plaisir die 78. Austragung der Fernfahrt Paris – Nizza. Nehmen die Fahrer das WorldTour-Rennen mit "plaisir", zu deutsch "Vergnügen", in Angriff oder mit einem mulmigen Gefühl? Das Thema "Coronavirus“ wird die zum aktuellen Zeitpunkt 136 gemeldeten Fahrer sicherlich beschäftigen.
Das Virus hatte zuletzt schon dafür gesorgt, dass in Italien die Strade Bianche, Tirreno – Adriatico und auch Mailand – Sanremo abgesagt werden mussten. Das sorgt auf der einen Seite dafür, dass Teams ihre Aufgebote überarbeiteten und nun quasi ein „Best of“ ihres Kaders nach Frankreich schicken. Auf der anderen Seite sagten aber gleich sechs WorldTour-Teams – Ineos um Titelverteidiger Egan Bernal, Jumbo – Visma, Movistar, UAE Team Emirates, CCC, Mitchelton – Scott und Astana ihre Teilnahmen ab.
Um das Starterfeld aufzufüllen, wurden kurzerhand die beiden Zweitdivisionäre B&B Hotels und Circus – Wanty Gobert nachnominiert. Zudem dürfen die Mannschaften mit acht statt der eigentlich erlaubten sieben Fahrer an den Start gehen. Nach aktuellem Stand werden 17 Mannschaften die Fahrt zur Sonne bestreiten.
Um mögliche Übertragungswege des Corona-Virus zu verhindern, werden bei der Rundfahrt vor den Etappen keine Interviews durchgeführt, auch nach dem Rennen soll es keine Interviews und Pressekonferenzen geben. Bei der Siegerehrung soll es zudem zu keinem Kontakt zwischen Fahrern und Personen auf der Tribüne kommen. Zudem soll es verstärkt Absperrungen geben, um den Kontakt zwischen Fahrern und weiteren anwesenden Personen zu minimieren.
Quintana der Top-Favorit, Nibali neuer Herausforderer Nummer 1?
Durch die personellen Umstellungen und Teamabsagen hat sich auch noch einmal das Favoritentableau massiv verändert. Wie gehen es etwa Fahrer wie Vincenzo Nibali (Trek – Segafredo) an, die bei Tirreno – Adriatico hätten auf Gesamtwertung fahren sollen, nun aber plötzlich nach Frankreich reisen und sich die Kapitänsrolle mit Teamkollegen teilen müssen?
Nibali wird wohl mit Tour-Down-Under-Gewinner Richie Porte gemeinsame Sache machen (müssen). Allerdings stellte sein Sportdirektor Steven de Jongh klar. “Nibali wird unser Mann für die Gesamtwertung sein, Porte wird sich vor allem auf Etappen konzentrieren.“ Ob es dann auch so kommt, wird das Rennen zeigen.
Im Vorteil dürften auf jeden Fall die Fahrer sein, die Paris – Nizza von vornherein auf ihrem Zettel hatten, wie etwa Nairo Quintana (Arkéa - Samsic). Der Kolumbianer ist nach seinem Wechsel nach Frankreich in diesem Frühjahr förmlich aufgeblüht, hat bereits zwei Rundfahrten gewonnen und insgesamt vier Siege auf seinem Konto. Der Vorjahreszweite ist nach der Absage von Landsmann Bernal der wohl logische Topfavorit auf den Gesamtsieg. “Wir fahren zu Paris – Nizza um zu gewinnen. Wir haben die Mannschaft entsprechend aufgestellt“, erklärte Quintanas Sportdirektor Yvon Ledenois.
Aber auch das Trek-Duo Porte/Nibali kommt dafür genau so in Frage wie der in diesem Frühjahr ebenfalls stark fahrende Belgier Dylan Teuns (Bahrain – Merida). Und natürlich darf man die französischen Lokalmatadoren Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) und Romain Bardet (AG2R) nicht vergessen, die für den ersten Heimsieg seit 1997 sorgen wollen. Zumindest der Vorjahresfünfte Bardet hielt aber den Ball flach. “Meine Verfassung ist nicht so wie im letzten Jahr. Schuld daran sind die letzten zwei Wochen, in denen mein Sohn auf die Welt kam“, erklärte der AG2R-Profi, dass das Training und die Regeneration in dieser Zeit etwas zu kurz gekommen sei.
Schachmann die deutsche Klassementhoffnung
Die Streckenführung müsste eigentlich auch Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) in die Karten spielen, doch dieser hatte im Vorfeld erklärt, noch nicht in der entsprechenden Verfassung zu sein. “Unser Hauptziel sind Etappensiege“, kündigte entsprechend Tom Steels, Sportdirektor beim belgischen Rennstall, an. Ein Geheimfavorit dürfte der Kolumbianer Sergio Higuita (EF Education) sein. Der 22-Jährige gewann in diesem Jahr in seiner Heimat Colombia 2.1 gegen starke Konkurrenz und gibt nun sein Europadebüt in dieser Saison.
Zumindest mit Außenseiterchancen gehen die beiden Österreicher Patrick Konrad und Felix Großschartner (beide Bora – hansgrohe) sowie die Franzosen Guillaume Martin (Cofidis) und Piere Latour (AG2R) ins Rennen. Aus deutscher Sicht dürfte Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) die besten Chancen auf ein Spitzenergebnis haben, nachdem es für ihn bei der Algarve-Rundfahrt mit Rang zwei schon sehr gut lief.
Für die Klassementfahrer wird es zum ersten Mal am Mittwoch ernst, wenn das 15 Kilometer lange Einzelzeitfahren von Saint-Amand-Montrond ansteht, das im ersten Teil zwei Anstiege parat hält. Um den Tagessieg werden vor allem Spezialisten wie Victor Campenaerts (NTT) - “das Zeitfahren ist mir auf den Leib geschneidert“, meinte der Belgier - und Stefan Küng (Groupama – FDJ), aber auch die beiden Deutschen Schachmann und Nils Politt (Israel Start-Up Nation) fahren. Schachmann könnte sich an diesem Tag schon ein kleines Polster auf die Konkurrenz herausfahren, ist er im Favoritenkreis doch der am stärksten eingeschätzte Zeitfahrer. Für die Kletterer wie Quintana wird es darum gehen, möglichst wenig Zeit einzubüßen.
Schlusswochenende ganz im Sinne der Kletterer
Die Bergfahrer werden dann aber am Schlusswochenende auf ihre Kosten kommen. Bis dahin müssen sie vor allem aufpassen, damit sie auf möglichen Windkanten in der ersten Wochenhälfte nicht ins Hintertreffen geraten. Als Auftakt wird die Freitags-Etappe mit vier Bergpreisen der 2. Kategorie und einem hügeligen Finale aufwarten. In Apt fällt zwar noch keine Vorentscheidung über den Gesamtsieg, aber das Klassement wird nach dem Zeitfahren weitere Konturen bekommen.
Die Vorentscheidung dürfte am kommenden Samstag fallen. Nach einer Bergwertung der 1. Kategorie und zwei weiteren Anstiegen der 2. Kategorie in der ersten Rennhälfte, geht es im Finale den 16 Kilometer langen und im Schnitt 6 Prozent steilen Schlussanstieg nach Valdeblore La Colmiane hinauf, wo sich genügend Möglichkeiten zur Attacke bieten. Gut möglich, dass es an diesem Tag zu größeren Zeitabständen kommen wird. Die Schlussetappe rund um Nizza wartet zwar nochmals mit zwei Bergwertungen der 1. Kategorie auf, die letzte davon steht aber schon 30 Kilometer vor dem Ziel an. So können an diesem Tag nur schlechte Witterungsverhältnisse, großes Defektpech oder extrem schwache Beine dem Spitzenreiter den Gesamtsieg kosten.
Sprinter mit zwei Chancen?
Die durch die Absage von Tirreno – Adriatico ebenfalls angewachsene Sprinterriege wird sich vor allem auf die Etappen zwei und drei am Montag und Dienstag konzentrieren. Hier werden Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe), Sam Bennett (Deceuninck – Quick-Step), Caleb Ewan (Lotto Soudal), Elia Viviani (Cofidis) und Giacomo Nizzolo (NTT) aufeinandertreffen. Auch dessen Teamkollege Max Walscheid hofft, in den Sprints reinhalten zu können.
Für die eher klassikererprobten Sprinter wie Peter Sagan (Bora – hansgrohe), John Degenkolb (Lotto Soudal), Jasper Stuyven (Trek – Segafredo) und Michael Matthews (Sunweb) könnte das erste Teilstück mit einer Bergwertung der 3. Kategorie kurz vor dem Ziel prädestiniert für einen Erfolg und das damit verbundene Führungstrikot sein.
Die klassischen Etappenjäger wie Philippe Gilbert, Thomas De Gendt (beide Lotto Soudal), Benoit Cosnefroy (AG2R), Politt, Weltmeister Mads Pedersen (Trek – Segafredo), Alaphilippe, Zdenek Stybar und Bob Jungels (alle Deceuninck – Quick-Step), Tiesj Benoot (Sunweb) und Lilian Calmejane (Total Direct Energie) dürfte das wellige fünfte Teilstück in Frage kommen. Für die Sprinter möglicherweise zu schwer, für die Klassementfahrer zu leicht, könnte es an diesem Tag sicherlich eine Gruppe probieren.
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