--> -->
06.11.2019 | (rsn) - Seit dem 1. August ist der Transfermarkt im Radsport geöffnet und einige große Wechsel wurden seitdem bekanntgegeben. Wir schauen uns besonders prominente Transfers näher an und bewerten diese aus Sicht des Fahrers sowie der beteiligten Teams. Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer?
Teil 13: André Greipel (von Arkea - Samsic zur Israel Cycling Academy)
Mit 37 Lebensjahren und einer verkorksten Saison im Rücken gab André Greipel Anfang Oktober bekannt, dass er seinen Vertrag mit dem französischen Rennstall Arkéa - Samsic vorzeitig aufgelöst hat. Anstatt im kommenden Jahr noch bei den Bretonen zu bleiben und auch ohne große Erfolge wenigstens noch das sichere Geld zu kassieren, um dann entweder seine Karriere mit 38 zu beenden oder eben doch noch ein Jahr dranzuhängen, zog der Hürther die Notbremse - nicht um sofort aufzuhören, sondern um noch einmal neu durchstarten zu können.
Einen Urlaubsmonat später gab Greipel nun bekannt, wo die Reise hingeht: von der Bretagne nach Israel zur Israel Cycling Academy, jenem Team, das die WorldTour-Lizenz von Katusha - Alpecin übernehmen will und wohl auch wird. Endgültig steht das erst fest, wenn die UCI Mitte Dezember die WT-Lizenzen bestätigt hat.
Sinnvoller Abschied von Arkéa - Samsic
Für Greipel bedeutet der Schritt zum zweiten Mal hintereinander einen Sprung in kaltes Wasser, in ein ihm völlig unbekanntes Team. 2019 ging das in Frankreich nicht gut. Team-Manager Emmanuel Hubert hoffte offenbar, Greipel könne fast ohne Unterstützung Ergebnisse liefern. Das Team stellte dem Hürther, der auch das Pech hatte, dass Robert Wagner gesundheitsbedingt kaum zur Verfügung stand, bei der Tour de France hauptsächlich Bergfahrer an die Seite, die Warren Barguil helfen sollten. Im Sprint war der 'Gorilla' auf sich allein gestellt.
Greipel schaffte es, den sicher vorhandenen Frust darüber wegzulächeln und äußerte sich lediglich über sich selbst kritisch. Doch es war für jeden im Peloton zu sehen, dass dem einstigen Sprint-Ass schlicht die Unterstützung fehlte. Als dann Gerüchte die Runde machten, das Team werde für 2020 Nairo Quintana verpflichten, müssen bei Greipel die Alarmglocken zu schrillen begonnen haben: Mehr Sprinthelfer würde er auch im kommenden Jahr wohl kaum bekommen, das Team plant in Richtung Berge.
Katusha-Übernahme der Türöffner für Greipel in Israel?
Der Abschied von den Franzosen war also der letzte Abzweig, bevor er wahrscheinlich in einer Sackgasse gelandet wäre. Mit der Israel Cycling Academy meldete sich dann im Herbst ein Team, das zwar bislang auch nicht für überragend agierende Sprintzüge bekannt ist, das aber durchaus Potential für dieses Terrain mitbringt und die Rolle des Sprinters bislang nicht annähernd vergleichbar gut besetzt hatte.
Der Türöffner dürfte hier der Zusammenschluss mit Katusha - Alpecin gewesen sein. Denn mit Nils Politt und Rick Zabel kommen zwei seiner engsten Trainingspartner - gemeinsam bilden sie die Instagram-Gruppe 'Trainingstiere' - von Katusha - Alpecin nach Israel.Â
Gorilla Greipel vereint mit Giraffe Politt und Löwe Zabel
Gut möglich, dass sie sich bei der Teamleitung um die Teameigner Ron Baron und Sylvan Adams sowie Manager Kjell Carlström für Greipels Verpflichtung stark gemacht haben, damit der künftig bei den Klassikern für Kumpel Politt fahren kann und wiederum Politt bei der Tour de France für Kumpel Greipel - der Gorilla für die Giraffe und die Giraffe für den Gorilla, mit Löwe Zabel als Anfahrer, wenn man nach den Spitznamen der 'Trainingstiere' geht.
Mit Politt und Zabel im Umfeld darf man sich durchaus vorstellen, dass Greipel 2020 wieder stärker ist als 2019 - zumal ihn in der abgelaufenen Saison auch lange ein Virus geschwächt hatte. Wie gut das Trio harmoniert, davon dürfen sich Fans übrigens am Sonntag bei einer gemeinsamen Ausfahrt in Köln selbst ein Bild machen.Â
Alternative Corendon - Circus ausgestochen
Wie viele Angebote Greipel nach der schwachen Saison 2019 hatte, ist nicht genau bekannt. Sicher scheint aber, dass 'Gringo' auch mit dem Rennstall von Mathieu van der Poel im Gespräch war.
Corendon - Circus nämlich wird seit Monaten mit Alpecin als potentiellem neuen Sponsor in Verbindung gebracht. Das Gerücht hat sich durch einen von Fotografen begleiteten Besuch van der Poels beim Alpecin-Friseur-Truck am Rande der WM in Yorkshire weiter verschärft und gilt inzwischen mehr als offenes Geheimnis, denn als Gerücht. Und natürlich hat Alpecin als deutsches Unternehmen großes Interesse daran, auch einige deutsche Testimonials an Bord zu haben - und nachdem Politt und Zabel durch die Katusha-Übernahme vertraglich an die Israel Cycling Academy gebunden waren, blieben nicht mehr viele Kandidaten auf dem Transfermarkt übrig.
Eine Win-Situation für alle Beteiligten
Greipel wäre also auch dort sicher gern gesehen gewesen. Doch am Ende scheinen die enge Beziehung zu Politt und Zabel sowie der WorldTour-Status und möglicherweise auch ein paar Euro mehr Gehalt den Ausschlag für die Israel Cycling Academy gegeben zu haben.Â
In jedem Fall aber ist der Transfer eine Win-Win-Win-Situation: Arkéa - Samsic hat Budget freigemacht für die Umstrukturierung des Teams, die Israel Cycling Academy hat neben Kletter-Ass Daniel Martin und Klassiker-Kapitän Politt nun auch einen Top-Sprinter und Greipel selbst fährt künftig wieder Seite an Seite mit zwei seiner besten Rad-Kumpels.Â
(rsn) - Mark Cavendish wird auch im kommenden Jahr noch dem Profi-Peloton angehören – jedenfalls wenn es nach dem Briten geht. Wie das belgisch-niederländische Portal Wielerflits aus mehreren Quel
(rsn) – Einen großen Namen hat er im Radsport bereits, doch das ist eher Zufall: Der Schwede Nils Van der Poel – weder verwandt noch verschwägert mit Adrie, Mathieu oder David van der Poel – k
(rsn) – Fast alle Radprofis der ersten Division haben für die Saison 2022 Planungssicherheit, der Transfermarkt hat längst wieder einen Gang runtergeschaltet. Doch nicht bei allen WorldTour-Fahre
(rsn) - Die Geschichte des Qhubeka-Profiteams ist mit der Auflösung des Rennstalls an ihr vorläufiges Ende gelangt. Doch Gründer und Manager Douglas Ryder bleibt dem Radsport treu und schickt in de
(rsn) - Davide Rebellin steht vor seiner 30. Profisaison, die der mittlerweile 50 Jahre alte Italiener für das italienische Kontinental-Team Work Service Vitalcare Vega bestreiten wird. Ende des Jahr
(rsn) - Gemeinsam mit seinem Landsmann Biniam Ghirmay (Intermarché - Wanty - Gobert) zählt der Eritreer Henok Mulubhran zu den talentiertesten Fahrern des afrikanischen Kontinents. Folgerichtig hatt
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des (Profi)-Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder
(rsn) - Nachdem er von seinem UAE Team Emirates keinen Vertrag über 2021 hinaus erhalten hat, wird Maximiliano Richeze wahrscheinlich seine Karriere beenden. Das kündigte der 38-jährige Argentinier
(rsn) - Nach insgesamt fünf Jahren beim belgischen Team Alpecin - Fenix, das bis Ende 2019 unter dem Namen Corendon - Circus unterwegs war, wird Marcel Meisen seine Karriere im Trikot des deutschen S
(rsn) – Mit seinen beiden Parforceritten beim Critérium du Dauphiné sorgte Mark Padun (Bahrain Victorious) für Schlagzeilen im Vorfeld der Tour de France. Viele bezweifelten die Leistungen des 25
(rsn) - Nach seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung mit Jumbo - Visma bis Ende 2025 steht Primoz Roglic vor vier weiteren Jahren beim niederländischen Rennstall, für den er seit 2016 nicht weniger
(rsn) – Während in den vergangenen Jahren zahlreiche Fahrer das Team DSM wegen Differenzen über die Arbeitsweise des Rennstalls verlassen haben, ist Chris Hamilton damit ausgesprochen zufrieden un
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d
(rsn) – Milan Fretin (Cofidis) hat die 4. Etappe der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) für sich entschieden und damit seinen zweiten Saisonsieg nach der Clásica de AlmerÃa gefeiert. Der Belgier gewan
Das Team um Lars Wackernagel hat einen schwierigen Winter hinter sich. Nachdem Ende letzten Jahres die Firma P&S Metalltechnik ihren Rückzug als Sponsor verkündete, stand das Team kurzzeitig ohne Ha
(rsn) – Christian Scaroni (XDS – Astana) hat die 1. Etappe der Tour des Alpes-Maritimes (2.1) gewonnen und damit den zweiten Sieg in zwei Tagen eingefahren. Die 162 Kilometer von Contes nach Gour
(rsn) – “Ein ruhiger Tag im Büro“ ist die Übersetzung einer im englischen Sprachraum gängigen Phrase, wenn es darum, bemüht zu versuchen, Langeweile ein wenig positiver zu umschreiben. Abges
(rsn) – Vor wenigen Tagen hat Geraint Thomas sein Karriereende offiziell gemacht. Nach der laufenden Saison ist Schluss. 19 Jahre Profitum sind dann vorbei. In dieser Zeit hat sich der Waliser als Ã
(rsn) – Viel Unlust und wenig Ordnung sorgten auf der 4. Etappe der Andalusien-Rundfahrt (2.Pro) für einen Ausreißersieg. Diego Uriarte (Kern – Pharma) war der große Profiteur. Der 23-Jährige
(rsn) – Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hat die 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) über 165 Kilometer vom Abu Dhabi Cycling Club nach Breakwater im Massensprint gewonnen. Der Belgier holte seinen
(rsn) - Dylan Groenewegen (Jayco - AlUla) tritt nicht mehr zum Start der 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) an. Der Niederländer, der am Vortag in einen der Stürze im Finale verwickelt war, muss darauf
(rsn) – Jordi Meeus hat mit einem perfekten Auftritt im Sprintfinale die 3. Etappe der 51. Volta ao Algarve (2.Pro) für sich entschieden und seinem Team Red Bull – Bora – hansgrohe den sechsten
(rsn) – Romain Bardet (Picnic – PostNL) hat die Volta ao Algarve (2.Pro) auf der 3. Etappe vorzeitig verlassen müssen. Der französische Kletterer kam gut 23 Kilometer vor dem Ziel in Tavira zu F
(rsn) – Christian Scaroni hat dem Team XDS – Astana den ersten Saisonsieg beschert und auch seinen furiosen eigenen Saisonauftakt endlich gekrönt. Der 27-jährige Italiener mit dem markanten Ober