Ö-Tour: Prologsieg und Gesamtführung, Brändle 2.

Steimle gelingt in Wels der größte Karriereerfolg

Von Peter Maurer aus Wels

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Jannick Steimle (Vorarlberg - Samsic) hat den Prolog zur 71. Österreich Rundfahrt gewonnen. | Foto: JFK/Expa Pictures/Österreich Rundfahrt

06.07.2019  |  (rsn) – Der 23-jährige Schwabe Jannik Steimle (Vorarlberg – Santic) kürte sich mit dem Sieg im 2,6 Kilometer langen Prolog der 71. Österreich Rundfahrt zum ersten Gesamtführenden der siebentägigen Tour durch die Alpenrepublik. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 52,941 Stundenkilometer verwies er den großen Favoriten, den Österreichischen Zeitfahrmeister Matthias Brändle (Israel Cycling Academy) auf den zweiten Platz. Dritter wurde der Belgier Pieter Vanspeybrouck (Wanty – Gobert).

"Das ist der größte Erfolg in meiner bisherigen Karriere. Auch jetzt mit dem Führungstrikot ist ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Ich hoffe, dass ich es morgen verteidigen kann", berichtete der erste Träger des Roten Trikots im Gespräch mit radsport-news.com. "Ich muss sagen, dass ich mich schon stark vor der Rundfahrt gefühlt habe, bin aber relativ nervös in das Rennen gegangen. Ich wusste, dass ich vorne reinfahren konnte. Dass es am Ende für den Sieg reicht ist natürlich umso schöner", fügte der aus Weilheim an der Teck stammende Steimle der seit zwei Jahren für das österreichische Kontinentalteam fährt.

So lief das Rennen:

Der junge Österreicher Julian Gruber (Sport.Land.Niederösterreich) eröffnete den Prolog um 12:30 Uhr in der Welser Innenstadt. In den vergangenen beiden Jahren war die zweitgrößte Stadt Oberösterreichs Schauplatz der Schlussetappen, 2019 erfolgte der Auftakt auf der Ringstraße. Schon als 21. des 121 Fahrer umfassenden Feldes ging Steimle auf die 2,6 Kilometer lange Schleife und brannte mit 2:50 Minuten die Richtzeit auf den Asphalt. Danach musste er über eineinhalb Stunden am Hot Seat Platz nehmen, bis das Endergebnis feststand.

"Ich wusste, dass einige schnelle Leute noch kommen, es waren eineinhalb schlimme Stunden, Brändle kam ja als Letzter erst. Es war richtig eng, aber ich bin umso glücklicher über den Sieg. Das Schlimmste war aber das lange Warten am Teambus, bis das Ergebnis dann feststand", erzählte Steimle, der nun als erster Fahrer das Führungstrikot der Österreich Rundfahrt übernahm.

Nicht ganz nach Wunsch war der Prologsieg aber für seinen sportlichen Leiter Werner Salmen. Denn nun muss das österreichische Team schon auf der 1. Etappe Führungsarbeit übernehmen. Mit dem Schweizer Patrick Schelling haben die Vorarlberger einen Mitfavoriten um den Gesamtsieg im siebenköpfigen Kader. "Natürlich steht das Team mit unserem Kapitän im Vordergrund. Ich traue mir noch einiges zu bei der Rundfahrt und gehe auch morgen auf Etappensieg, der Abschnitt sollte mir liegen. Leider muss das Team für mich arbeiten, wir hatten einen anderen Plan, aber ich werde nicht mit Absicht Zweiter", kündigte Steimle an.

Weniger Freude gab es beim Prologzweiten Brändle, der das orangefarbene Wertungstrikot als bester heimischer Fahrer übernahm. "Die Enttäuschung überwiegt bei mir. Ich wollte unbedingt gewinnen, aber am Ende war Jannik um eine Sekunde schneller. Auf der Gegengerade war viel Wind am Ende, zwei Kurven vermasselt und dann ist eine Sekunde schnell verloren", resümierte der Vorarlberger und fügte an: "Die 2,6 Kilometer waren zu kurz für mich, ideal aber für die Sprinter“. Vor dem Beginn der Rundfahrt sprach er von einem Etappensieg, den er 2019 im Fokus hat: "Es war eine super gute Möglichkeit, aber es waren knappe drei Minuten."

Zweitbester Österreicher wurde Patrick Gamper (Tirol KTM Cycling Team), der damit die Führung in der 2019 neu geschaffenen U-23-Wertung übernahm. Von den Topfavoriten in der Gesamtwertung absolvierte Carlos Betancur (Movistar) den Prolog am schnellsten. Der Kolumbianer landete mit einem Rückstand von acht Sekunden auf Rang 20, zwei Plätze hinter ihm wurde Schelling mit der gleichen Zeit 22ter.

Auch Riccardo Zoidl (CCC Team) benötigte mit Rang 26 2:58 Minuten für die 2,6 Kilometer: "Meine Beine waren gut, die Abstände waren knapp und vor allem war es wichtig nicht zu stürzen. Für eine bessere Zeit musst du alles optimal erwischen um ganz vorne zu sein. Das ist mir nicht ganz gelungen", sagte der Österreicher. Immerhin nahm er aber Titelverteidiger Ben Hermans (Israel Cycling Academy) drei Sekunden ab. Der Belgier landete mit einem Rückstand von elf Sekunden auf Rang 42.

Tages- und Gesamtwertung:
1. Jannik Steimle (Vorarlberg - Santic) 2:50
2. Matthias Brändle (Israel Cycling Academy) + 0:01
3. Pieter Vanspeybrouck (Wanty - Gobert) + 0:04
4. Tom Wirtgen (Wallonie - Bruxelles) s.t.
5. Emil Liepins (Wallonie - Bruxelles)
6. Josef Cerny (CCC Team) + 0:05
7. Tom Devriendt (Wanty - Gobert) + 0:06
8. Patrick Gamper (Tirol KTM Cycling Team) s.t.
9. Lukasz Owsian (CCC Team) s.t.
10. Enrico Gasparotto (Dimension Data)

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