Van Avermaet und Geschke führen Aufgebot an

“Tourneuling“ CCC geht auf Etappenjagd

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "“Tourneuling“ CCC geht auf Etappenjagd"
Das CCC Team geht 2019 auf Etappenjagd | Foto: Cor Vos

01.07.2019  |  (rsn) - Zum zehnten Mal geht es für das CCC-Team zur Tour de France. Nach neun Teilnahmen in den Farben von BMC startet die Mannschaft erstmals mit polnischer Lizenz bei der Frankreich-Rundfahrt. Mit dem zweimaligen Etappensieger Greg Van Avermaet hat die Mannschaft von Jim Ochowicz, die nun als erstes polnisches Profiteam in Frankreich am Start steht, auch ihren  Superstar mit dabei. Elf Tage lang trug der Olympiasieger von 2016 schon das Maillot Jaune und speziell am ersten Tag rund um Brüssel wird er bis in die Fingerspitzen motiviert sein.

"Es ist sehr speziell, dass der Tourstart in Belgien ist. Vor der Familie und den Freunden in das größte Rennen der Saison zu starten, gibt mir Extramotivation. Auch gefällt es mir, dass ich der letzte Belgier war, der das Gelbe Trikot trug und ich bin sehr stolz darauf. Ohne Geheimnis, ich will eine Etappe gewinnen", erklärte der 34-Jährige in der Presseaussendung seines Rennstall, in der der achtköpfige Tourkader bekannt gegeben wurde.

Neben dem Belgier schickt das Team weiteree Etappenjäger zur Tour. Ganz klar, der Fokus der polnischen Debütanten ist nicht auf die Gesamtwertung gerichtet. "Ohne einen Klassementfahrer haben wir alle Freiheiten, um auf eigene Resultate zu fahren und das macht es richtig aufregend. Nicht nur für mich, sondern für die gesamte Mannschaft. Ich habe letztes Jahr niemals erwartet, das Gelbe Trikot für acht Tage zu tragen und das ist eine gute Erinnerung daran, dass du jede Möglichkeit bei so einem Rennen nutzen musst und aggressiv von der ersten bis zur letzten Etappe fährst", fügte Van Avermaet an.

Das Erlebnis eines Etappensieges kennt auch der Deutsche Simon Geschke, der seine siebte Tour de France in Angriff nimmt. 2015 gewann er in Pra-Loup in den Alpen den 17. Tagesabschnitt der 102. Frankreich-Rundfahrt, aus einer Fluchtgruppe heraus. "Die Aufregung ist immer groß, wenn es zur Tour de France geht. Es ist aber spezieller in diesem Jahr, da ich mit einem neuen Team antrete. Wir können es sicher zu einem guten Erlebnis machen", ist sich Geschke sicher.

Neue Rolle auch für Michael Schär

Der Freiburger will seine Erfahrung und vor allem seine Beine einsetzen, um ein gutes Ergebnis für das Team zu erzielen. Der 33-Jährige sieht es aber als Vorteil an, dass CCC keinen Fokus auf die Gesamtwertung legt. "In solchen Rennen kann viel passieren und ich bevorzuge es von Tag zu Tag zu schauen, was möglich ist. So habe ich auch 2015 meine Etappe gewonnen", fügte Geschke an.

Aufgrund einer Verletzung bei der Katalonien-Rundfahrt verpasste er fast das gesamte Frühjahr, nun startet Geschke mit einigen Rennkilometern weniger in seine siebte Tour. "Bei der Tour de Suisse bin ich noch nicht ans Limit gegangen, aber der Fortschritt seit der Verletzung ist kontinuierlich. Ich habe das Bestmögliche am und abseits des Rades gemacht und bin mir sicher, dass ich während der Tour in eine gute Form komme."

Eine neue Rolle eröffnet sich mit der Taktik auch für Michael Schär, der in den vergangenen Jahren auf den Flachetappen immer wieder die Kapitäne von BMC beschützte. "Ich bin nicht unglücklich darüber. Für mich gibt es mehr Freiheiten und ich kann mal in die Fluchtgruppen gehen. Einen besonderen Tag habe ich mir nicht angestrichen, aber ich werde jeden Tag als Möglichkeit sehen, etwas zu zeigen", freute sich der 32-Jährige.

Zum achtköpfigen Aufgebot gehören auch Alessandro de Marchi aus Italien, der Neuseeländer Patrick Bevin, der Belgier Serge Pauwels sowie die beiden Tourdebütanten Joey Rosskopf aus den Vereinigten Staaten und der Pole Lukasz Wisniowski. "Es ist zwar unsere zehnte Tour, aber das erste Mal, dass wir ohne Klassementfahrer antreten. Das ist neues Terrain für uns und deshalb haben wir acht hochmotivierte Fahrer mit dabei, deren primäres Ziel es ist eine Etappe zu gewinnen. Das wird nicht einfach, aber wir haben erfahrene Teilnehmer mit dabei, denen das schong gelungen haben. Die meisten von ihnen haben heuer ein Level an Freiheit, wie sie es noch nie zuvor gekannt haben", erklärte Teammanager Ochowicz.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.07.2020Video-Rückblick: Bernals Weg zum Tour-Triumph

(rsn) - Vor genau einem Jahr gewann Egan Bernal (Ineos) als erster Kolumbianer die Tour de France. Nach einem harten Kampf über drei Wochen wurde der damals 22-Jährige am 28. Juli 2019 am Ende der 1

18.02.2020Tour-Sieger Bernal gewinnt Laureus World Sports Awards

(rsn) - Tour-de-France-Gewinner Egan Bernal (Ineos) ist als erster Radsportler seit Lance Armstrong mit dem Laureus World Sports Awards ausgezeichnet worden. Der 23-jährige Kolumbianer gewann die Wer

04.12.2019Van Aert: “Als würde ich bei lebendigem Leib brennen“

(rsn) - Wout Van Aert (Jumbo-Visma) hat sich erstmals die Aufzeichnung seines schrecklichen Sturzes bei der Tour de France angeschaut und im Rahmen der flämischen Doku-Serie Het Huis (Das Haus) ein I

15.11.2019Wetter-Wahnsinn bei Giro, Tour und WM

(rsn) - Extremwetter macht auch vor dem Radsport nicht halt. Eurosport hat in einem Video die fünf wildesten Szenen bei Radrennen zusammengefasst, die von Regen oder Schnee heimgesucht wurden.

24.10.2019Mitchelton - Scott: Vier Tour-Etappensiege als Saison-Highlights

(rsn) - Am Ende einer Saison, in der die GrandTour-Kandidaten Simon und Adam Yates sowie Esteban Chaves die großen Klassementhoffnungen nicht erfüllen konnten, zieht Mitchelton - Scott dennoch ein p

08.09.2019Van Aert sitzt erstmals seit Tour-Aus wieder auf dem Rad

(rsn) - "Guess what?! :)" - so betitelte Wout Van Aert am Sonntagmorgen eine Aktivität auf Strava. Und ja, ratet mal: Der Belgier saß erstmals seit seinem schweren Unfall im Einzelzeitfahren der Tou

06.09.2019Van Aert: OP-Fehler verlängerte die Zwangspause

(rsn) - Die Rechtskurve aus dem Tunnel unter dem Parc du Chateau heraus in die Rue d´Etigny, kurz vor der 1.000-Meter-Marke im Einzelzeitfahren der Tour de France in Pau: Maximilian Schachmann (Bora

16.08.2019Bardet wird in dieser Saison keine Rennen mehr bestreiten

(rsn) - Nach einer trotz des Gewinns des Bergtrikots enttäuschend verlaufenen Tour de France hat sich Romain Bardet (AG2R) dazu entschlossen, 2019 keine Rennen mehr zu bestreiten. "Gemeinsam mit dem

02.08.2019Van Aert: Nach zwei Operationen vor langer Rehabilitation

(rsn) - Nach zwei Operationen an seiner Oberschenkelwunde ist unklar, wann Wout Van Aert (Jumbo - Visma) wieder ins Peloton zurückkehren wird. Das teilte sein Team bereits vor einigen Tagen mit. Am D

02.08.2019Tour-Sieger Bernal kehrt nach der Clasica in seine Heimat zurück

(rsn) - Noch konnte Tour-de-France-Sieger Egan Bernal sein Gelbes Trikot seinen Fans in der Heimat nicht präsentieren. In der zu Ende gehenden Woche bestritt der Kolumbianer noch drei Kriterien in Be

02.08.2019Deceuninck - Quick-Step: Tour-Rückblick im Video

(rsn) - Mit drei Etappensiegen und 14 Tagen das Gelbe Trikot in den eigenen Reihen blickt Deceuninck - Quick-Step auf eine erfolgreiche Tour de France zurück. In einem selbst erstellten Video lässt

01.08.2019Greipel: “Die schlechteste Tour meiner Karriere“

(rsn) – André Greipel (Arkéa – Samsic) hat auf seiner Facebook-Seite seine neunte Tour de Frace bilanziert und betonte dabei, dass diese für ihn absolut nicht zufriedenstellend verlaufen ist.

Weitere Radsportnachrichten

07.05.2024Ein Hauch von Mailand-Sanremo

(rsn / ProCycling) – Die Fahrt über die Po-Ebene, ein langer Anstieg in der Mitte der Strecke, das Erreichen der ligurischen Küste und Passagen durch malerische kleine Städtchen – es ist eine E

07.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

06.05.2024Roglic: Pyrenäen-Besichtigung, Höhen-Camp und Dauphiné geplant

(rsn) – Während Jonas Vingegaard aufgrund seiner schweren Verletzungen aus dem Massensturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt im Mai nicht mit seinem Team Visma – Lease a Bike im Höhentr

06.05.2024Pogacar stellt wie im kindlichen Spiel historische Episoden nach

(rsn) - Tadej Pogacar kopiert beim 107. Giro d´Italia große Szenen der Vergangenheit. Das qualifiziert ihn für den Radsport-Oscar. Das Rosa Trikot könnte er mit zu viel Spielerei aber auch riskie

06.05.2024Thomas: “Der späte Angriff war sicher nicht der Plan“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf dem dritten Teilstück des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)