Kriteriumsspezialist landet Coup in Linden

Nuber fährt Berg-DM nur, “weil sie in der Nähe ist“, und gewinnt

Von Christoph Adamietz aus Linden

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Simon Nuber von Team Möbel Ehrmann (Mi.) hat die Deutschen Bergmeisterschaften gewonnen. John Mandrysch wurde Zweiter, Bronze ging an Philip Mamos | Foto: Christoph Adamietz

16.06.2019  |  (rsn) - So spielt das Leben. Wären die Deutschen Bergmeisterschaften wie ursprünglich geplant im Mai im Erzgebirge in Langenweißbach ausgetragen worden, dann hätte es keinen Deutschen Meister Simon Nuber (Team Möbel Ehrmann) gegeben. Für den Pfälzer war es glückliche Fügung, dass der westpfälzische RSV Linden einsprang, denn nur weil das Rennen praktisch vor der Haustür stattfand, ging Nuber an den Start - und sicherte sich auch für ihn völlig überraschend den Sieg.

"Es ist nicht zu fassen. Wir sind hier ganz ohne Ambitionen hergekommen und nur gefahren, weil es in der Nähe liegt, es quasi ein Heimrennen ist. Wir fahren eigentlich nur Rennen hier in der Umgebung. Ich bin das Rennen sehr passiv angegangen, aber am Schluss kamen dann doch die Kriteriumsgene durch", erklärte Nuber nach dem 144 Kilometer langen Rennen rund um Linden gegenüber radsport-news.com.

Der 28-Jährige hatte es in der letzten der insgesamt 13 Runden in die entscheidende Spitzengruppe geschafft, die das Rennen im Sprint unter sich ausmachte. Die letzten verwinkelten 500 Meter ging Nuber aufgrund der Erfahrung aus zahlreichen Kriterien, die auf engen Rundkursen ausgetragen werden, am wagemutigsten an und spielte im Sprint schließlich seine Klasse aus. Er verwies dabei knapp Bundesligaspitzenreiter John Mandrysch (P&S Metalltechik) und Philip Mamos (Dauner Akkon) auf die Plätze zwei und drei. "Die Kurven am Ende lagen mir sehr, ich hatte ein gutes Hinterrad und da ich den ganzen Tag keinen Meter Führungsarbeit leisten musste, auch noch die nötigen Kraftreserven", so Nuber.

Als Vierter war Dominik Bauer (Dauner Akkon) bester U23-Fahrer, was ihm den Meistertitel in seiner Altersklasse bescherte. Auf den Plätzen fünf und sechs in der Tageswertung folgten Jonas Rutsch (Lotto - Kern Haus) und Jakob Geßner (Heizomat - rad-net), die das Podium in der U23 komplettierten. "Ich hatte schon eine Medaille als Ziel, dass es jetzt zum U23-Meistertitel gereicht hat, das macht mich überglücklich. Es gab im Finale viel Gespringe, aber ich habe mich voll auf den Sprint konzentriert", sagte Bauer zu radsport-news.com

Da Nuber nicht für die Rad-Bundesliga gemeldet ist und die Berg-DM der dritte Lauf der Rennserie ist, ging der Tagessieg an Mandrysch, der damit seine Führung in der Einzelwertung genau so ausbauen konnte wie sein Team P&S Metalltechnik die in der Mannschaftswertung.

So lief das Rennen:

Gleich in der ersten Runde bildete sich eine vier Fahrer starke Gruppe um Luca Henn (Lotto - Kern Haus), die aber nach den ersten elf Kilometern wieder gestellt war. Eingangs der zweiten Runde setzte sich Patrick Haller (Heizomat - rad-net) mit vier Fahrern vom Feld ab, doch auch diese Gruppe lief nicht so richtig rund. Schließlich setzten sich Marcel Fischer (Sigloch - Heilbronn), Kim Heiduk (Lotto - Kern Haus) und Jonas Härtig (Sauerland) an die Spitze des Rennen und bekamen einige Zeit später Gesellschaft von Florian Obersteiner (Herrmann Radteam).

In der siebten von 13 Runden zu je elf Kilometern fiel Heiduk zurück und das Feld, das zwischenzeitlich rund zwei Minuten Rückstand hatte, legte an Tempo zu. Verfolgergruppen um Haller, Jonathan Dinkler (P&S Metalltechnik), dem späteren U23-Sieger Bauer und Joshua Huppertz (Lotto - Kern Haus) wurden indes wieder gestellt.

Auch der Ausritt der Spitzenreiter war schließlich vier Runden vor dem Ziel vor allem durch die Arbeit des Teams Dauner Akkon beendet. In der drittletzten Runde war es schließlich Miguel Heidemann (Herrmann Radteam), der als Solist davonfuhr und sich zwischenzeitlich eine halbe Minute Vorsprung erarbeiten konnte. Allerdings wurde Heidemann zu Beginn der Schlussrunde im Anstieg durch die Nachführarbeit von P&S Metalltechnik und Lotto - Kern Haus gestellt.

Auf der Schlussrunde ging schließlich Rutsch in die Offensive, wodurch sich eine elf Fahrer starke Spitzengruppe bildete, die sich in der Anfahrt nach Linden noch etwas vergrößerte. So kam es zur Sprintentscheidung, in der Nuber das beste Ende für sich hatte.

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