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16.06.2019 | (rsn) - Luis Leon Sanchez (Astana) hat mit einer mutigen und starken Attacke im Finale der 2. Etappe der Tour de Suisse in Langnau im für seinen löchrigen Käse berühmten Emmental die Sprinter düpiert. Der 35-jährige Spanier setzte sich zwölf Kilometer vor dem Tagesziel aus einem da schon auf rund 60 Mann dezimierten Hauptfeld ab und fand so das entscheidende Schlupfloch, um als Solist zum Etappenerfolg zu fahren."Wir hatten uns abgesprochen, dass es darum gehen würde, am Schluss die Sprinter zu überlisten“, kommentierte Sanchez seinen dritten Saisonsieg
Sechs Sekunden hinter ihm sprintete Peter Sagan (Bora - hansgrohe) auf Etappenrang zwei, Matteo Trentin (Mitchelton - Scott) wurde nach 159,6 Kilometern auf einem dreimal zu fahrenden Rundkurs Tagesdritter. "Es war eine wirklich schwere Etappe und das Team hat einen tollen Job gemacht, das Rennen zu kontrollieren. Am Ende war ich im ersten Feld und bereit für den Sprint. Aber Astana ist ein starkes Rennen gefahren und als Sanchez vorne war, fehlte im Feld die nötige Kooperation", sagte Sagan, dessen teamkollege Maciej Bodnar bereits im gestrigen Auftaktzeitfahren Zweiter geworden war.
Die Gesamtführung übernahm Kasper Asgreen (Deceuninck - Quick-Step). Der Däne, der in diesem Jahr bereits Überraschungszweiter der Flandern-Rundfahrt geworden war und bei der Kalifornien-Rundfahrt nach einem Etappensieg am Lake Tahoe Gesamtrang drei belegte sowie die Punktewertung gewann, verpasste als Vierter in Langnau zwar die Bonifikationen im Ziel, hatte sich am letzten Zwischensprint des Tages aber bereits drei Bonussekunden gesichert.
Die reichten, um seine zwei Sekunden Rückstand aus dem Auftaktzeitfahren gegenüber Rohan Dennis (Bahrain - Merida) in einen Vorsprung von einer Sekunde zu verwandeln und das Gelbe Trikot zu übernehmen, obwohl Dennis zeitgleich mit ihm ins Ziel kam. Dagan ist zeitgleicher Gesamtzweiter vor dem Australier Dennis (+0:01) und dessen Landsmann Michael Matthews (Sunweb /+0:01).
"Es ist ärgerlich das Gelbe Trikot um ein paar Zehntelsekunden verpasst zu haben, aber ich bin zufrieden mit meiner Leistung", sagte Sagan mit Blick auf die knappen Abstände im Gesamtklassement und blickte schon zuversichtlich auf die kommenden Tage: "Die nächsten beiden Etappen sollten mir auch liegen, aber wir werden alles geben müssen, um erfolgreich zu sein.“
So lief das Rennen:
Nach acht Rennkilometern bildete sich um den Schweizer Claudio Imhof (Nationalteam) ein Ausreißer-Quartett, das aber bald wieder gestellt wurde. Als es kurz darauf zum ersten Mal den acht Kilometer langen und im Schnitt rund fünf Prozent steilen Schallenberg hinaufging, attackierten erneut drei Fahrer, und wieder war Imhof dabei. Dieses Trio fuhr bis zur ersten Passage des Chuderhüsi-Anstiegs (3 km bei ca. 9%) nach 33 Kilometern mehr als vier Minuten Vorsprung heraus.
Dann setzte sich Imhof von seinen beiden Begleitern ab und zog die nächsten 105 Kilometer als Solist durch. Bei der zweiten Zielpassage 54 Kilometer vor Etappenende hatte der Solist noch 2:04 Minuten Vorsprung auf das von Bahrain - Merida für Spitzenreiter Dennis kontrollierte Hauptfeld. 17 Kilometer später, als die letzte Passage des Schallenbergs geschafft war, musste sich Imhof jedoch bereits einholen lassen, weil im Feld nun das Tempo deutlich erhöht wurde.
Kurz vor der Bergwertung lancierte dann Omar Fraile (Astana) eine Attacke, der zunächst Asgreen und Roland Thalmann (Nationalteam Schweiz) folgten. Das Trio erreichte 21 Kilometer vor dem Ziel in Häbern den letzten Zwischensprint, an dem sich Asgreen Platz eins und damit drei Bonussekunden sicherte, bevor sich Fraile im letzten Anstieg zum Chuderhüsi zunächst von ihm und Thalmann absetzte. Doch der Spanier kam nicht richtig weg, so dass Asgreen wieder aufschließen und sich oben auch den letzten Bergpreis sichern konnte.
CCC und Sunweb holen Sanchez nicht mehr ein
In der Abfahrt rollte das inzwischen arg dezimierte Feld zusammen, bevor dann Sanchez die schließlich siegbringende Attacke zwölf Kilometer vor Schluss ritt. Der Spanier riss sofort eine ordentliche Lücke und baute seinen Vorsprung auf den folgenden fünf Kilometern bis auf 30 Sekunden aus.
Im Verfolgerfeld versuchten die Teams CCC mit Simon Geschke und Sunweb, den Abstand möglichst gering zu halten, um für Greg Van Avermaet und Michael Matthews noch einen Sprint um den Sieg zu ermöglichen. Sagan hingegen hatte nur noch Patrick Konrad an seiner Seite, so dass Bora - hansgrohe sich nicht an der Nachführarbeit beteiligte und der Slowake schließlich sechs Sekunden hinter Sanchez nur noch um Rang zwei spurten durfte.
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