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08.04.2019 | (rsn) - Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Jahr trete ich bei radsport-wews.com als Blogger die Nachfolge von Phillip Walsleben an. Ich werde euch nach jeder Station der Rad-Bundesliga berichten, wie es meiner Mannschaft und mir ergangen ist und was wir hinter den Kulissen erleben.
Wie in den vergangenen Jahren fiel bei "Rund um Düren“ der Startschuss zur Rad-Bundesliga. Und wie in jedem Jahr versuchten die bergfesten Fahrer dem Massensprint zu entkommen, wogegen die Sprinter hofften, dass auf den Schlussrunden wieder alles zusammen läuft.
So langsam fühle ich mich mit meinen 27 Jahren tatsächlich etwas alt. Nicht nur weil der neue Jahrgang ganze neun Jahre jünger ist als ich, sondern auch, weil ich bereits in meine zehnte aufeinanderfolgende Bundesliga-Saison bei den Männern gehe. Da sind schon einige Kilometer abgestrampelt worden. Viermal stand ich auf dem Podest in der Einzel-Gesamtwertung – nur eben noch nicht ganz oben. Wir werden sehen, ob ich vielleicht auch dort in diesem Jahr Phillip Walslebens Nachfolger werden kann, das wird aber ein harter Kampf.
Die erste Überraschung dieser Bundesliga-Saison gab es bereits vor dem Start. 15 Fahrer wurden für eine Dopingkontrolle "ausgelost“, teilweise gleich mehrere Fahrer vom selben Team. Auch ich durfte knappe 40 Minuten vor dem Start meine Blutprobe abgeben. Das war richtige Akkordarbeit der Kontrolleure, bis zu drei Fahrern wurde parallel Blut abgenommen. Anscheinend sind das die ersten Reaktionen auf den Erfurter Dopingfall, um das Kontrollnetz noch enger zu knüpfen. Scherzhaft verabschiedete ich mich von den Kontrolleuren mit "vielleicht bis später“.
Das Rennen begann zunächst verhalten, vereinzelt gingen kleinere Gruppen, jedoch konnte sich keine entscheidend absetzen. Unser Ziel war es, das Rennen schnell zumachen, um im besten Fall mit einer kleinen Gruppe auf die Schlussrunden zu gehen. Nach zwei selektiven Runden in der Eifel konnte sich am Ende der zweiten eine gut 15-köpfige Gruppe vom Feld absetzen. In dieser Gruppe waren wir, das Herrmann Radteam, und auch P&S mit jeweils vier Fahrern vertreten, Sauerland mit drei Fahrern.
Die Teams in Unterzahl waren dementsprechend nicht sonderlich motiviert, die Gruppe am Laufen zu halten. Eine typische Bundesliga-Uneinigkeit stellte sich ein und so wurden wir zwei Runden vor Schluss eingeholt. Im Massensprint zeigte P&S einen vorbildlichen Sprintzug und sicherte sich die ersten beiden Plätze. Leon Echtermann und ich hielten unsere Farben als Achter und Neunter hoch. Nicht wirklich das Ergebnis, das wir uns vorgenommen haben.
Ganz so viel Zeit für große Enttäuschung hatte ich jedoch mit meiner Mannschaft nach dem Rennen nicht, denn es gab ein überraschendes Wiedersehen: Ich wurde tatsächlich erneut für eine Dopingkontrolle ausgewählt, diesmal das volle Programm, dafür ohne Zeitdruck.
Soviel von mir zum Auftakt in Düren. Ich melde mich wieder Mitte Mai nach dem nächsten Bundesliga Rennen im Erzgebirge.
Beste Grüße
Christopher
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