Tirreno-Adriatico: Hepburn erster Gesamtführender

Mitchelton - Scott schlägt Jumbo - Visma mit Hilfe des Wetters

Von Felix Mattis

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Mitchelton - Scott auf dem Weg zum Teamzeitfahr-Sieg bei Tirreno-Adriatico. | Foto: Cor Vos

13.03.2019  |  (rsn) - Mit einer rasend schnellen Fahrt und etwas Glück hat das Team Mitchelton - Scott das Mannschaftszeitfahren zum Auftakt von Tirreno-Adriatico gewonnen. Die australische Mannschaft profitierte auf dem 21,5 Kilometer langen, flachen Parcours von Lido di Camaiore davon, als letztes Team gestartet und dadurch auf trockener Straße unterwegs gewesen zu sein. Michael Hepburn, Brent Bookwalter, Luke Durbridge und Kapitän Adam Yates waren sieben Sekunden schneller als die 35 Minuten zuvor noch auf feuchter Strecke fahrende Mannschaft Jumbo - Visma um Tony Martin, Paul Martens und Primoz Roglic. Dritter wurde mit 22 Sekunden Rückstand das Team Sunweb um Tom Dumoulin, das wie Mitchelton - Scott trockene Straßen vorgefunden hatte.

"Wir waren hier schon oft nah dran, und ich denke heute hatten wir, mit unserem späten Start, auch das Glück auf unserer Seite", sagte Hepburn im Sieger-Interview. Der Australier hatte als Erster seines Teams den Zielstrich überquert und durfte daher das Trikot des Gesamtführenden überstreifen. Im Vorjahr verpasste Mitchelton - Scott den Sieg in Lido di Camaiore um vier Sekunden.

"Wir haben diese Etappe wirklich anvisiert, nicht nur wegen heute, sondern auch um Adam Yates für den Rest der Woche eine gute Ausgangsposition im Gesamtklassement zu geben", so Hepburn. "Deshalb war es unser großes Ziel, heute Zeit zu gewinnen."

Yates hat durch den Auftaktsieg seines Teams nun sieben Sekunden Vorsprung auf Roglic und 22 auf Dumoulin sowie 37 auf den Franzosen Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step). Dessen belgische Mannschaft war noch eine weitere halbe Stunde vor Jumbo - Visma auf völlig nasser Straße unterwegs gewesen. Geraint Thomas und Wout Poels verloren mit dem Team Sky als Tagesfünfte 47 Sekunden.

Rennen von Zwischenfällen mit Passanten überschattet

Glück hatte Mitchelton - Scott aber nicht nur mit dem Wetter. Kurz vor dem Ziel an der Strandpromenade von Lido di Camaiore lief dem australischen WorldTour-Team um ein Haar noch eine Passantin mit ihrem Hund vor die Räder. Die Frau bemerkte das aber noch im allerletzten Moment und stoppte mitten auf der Straße, um einen folgenschweren Zusammenstoß zu vermeiden.

Dieses Glück hatten Oscar Gatto und Rafal Majka von Bora - hansgrohe nicht. Sie waren knapp anderthalb Stunden zuvor an anderer, engerer Stelle nicht mehr in der Lage auszuweichen, als ein Passant trotz der Anwesenheit von drei Streckenposten die Straße überquerte. Dort kam es zum Zusammenstoß bei mehr als 50 Stundenkilometern. Die beiden konnten das Rennen beenden, mussten aber im Ziel behandelt werden. Ob sie am Donnerstag zur 2. Etappe antreten können, ist unklar. Bora - hansgrohe beendete das Rennen mit 1:57 Minuten Rückstand auf Rang 19.

Eine frühe Richtzeit hatte, auf noch pitschnasser Strecke, die als fünftes gestartete Mannschaft EF Education First in 23:21 Minuten gesetzt. Die US-Amerikaner wurden 20 Minuten später aber von Deceuninck - Quick-Step auf dem Hot Seat abgelöst, bevor dann Jumbo - Visma die Führung übernahm und auch gegenüber der im Trockenen gestarteten Konkurrenz von Sunweb verteidigte. Es sah so aus, als würde sich das Ergebnis vom Teamzeitfahren der UAE Tour vor zwei Wochen wiederholen, doch dann unterbot Mitchelton - Scott als letztes gestartetes Team die Bestzeit der Niederländer.

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