Simon Yates gewinnt 73. Vuelta a Espana

Viviani von weit hinten an allen vorbei zum 18. Saisonsieg

Von Eric Gutglück

Foto zu dem Text "Viviani von weit hinten an allen vorbei zum 18. Saisonsieg"
Elia Viviani (Quick-Step Floors) holt sich die Vuelta-Schlussetappe. | Foto: Cor Vos

16.09.2018  |  (rsn) – 67. Profisieg, 67. Jahreserfolg für Quick-Step Floors: Elia Viviani hat einmal mehr bewiesen, dass er im Jahr 2018 der wohl stärkste Sprinter ist. Der Italienische Meister verwies auf der Schlussetappe der 73. Vuelta a Espana von Alcorcon nach Madrid über 100,9 Kilometer den Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) mit deutlichem Vorsprung auf den zweiten Platz. Sein Landsmann Giacomo Nizzolo (Trek-Segafredo) wurde Dritter, Maximilian Walscheid (Sunweb) verpasste als Elfter knapp die Top Ten.

Dabei hatte es zunächst nicht nach dem dritten Vuelta-Etappensieg und Saisonerfolg Nummer 18 für Viviani ausgesehen. Zwar fanden sich seine Anfahrer Fabio Sabatini und Michael Morkov an der Flamme Rouge an der Spitze des Feldes wieder, doch der Sprinter war nirgends zu sehen. "Ich habe meinen Jungs nach der letzten Kurve gesagt, dass ich nicht am Hinterrad bin, damit sie den Sprint nicht Vollgas anziehen“, schilderte Viviani die knifflige Situation. Doch der 29-Jährige behielt die Ruhe, wählte das Hinterrad von Sagan und schoss förmlich auf den letzten Metern am linken Straßenrand an allen Kontrahenten vorbei zum Sieg.

Sagan, der seinen vorerst letzten Renntag nach bislang drei Jahren im Regenbogendress des Straßenweltmeisters verbrachte und im Jahr 2011 in Madrid triumphiert hatte, musste sich zum vierten Mal während dieser Vuelta mit dem zweiten Rang zufrieden geben. "Ich habe es versucht, aber es hat nicht gereicht für einen Sieg. Aber ich gratuliere Elia zum Sieg", sagte der Weltmeister, der im Ziel sichtlich enttäuscht war.

Viviani dagegen hatte allen Grund zur Freude. "Ein Sprint nach drei so harten Wochen bei der Vuelta ist schwierig. Ich habe viel Kraft liegen gelassen und gemerkt, dass es besser ist, wenn ich den Sprint kurz halte und aus dem Hintergrund angreife. Es war eine tolle Vuelta für uns als Team, weil auch mein Sprinterzug in den schweren Etappen alles gegeben hat für Enric Mas“, wusste er sich im Ziel zu bedanken.


Sein spanischer Teamkollege beendete die Rundfahrt als Gesamtzweiter hinter dem Briten Simon Yates (Mitchelton-Scott) und vor Miguel Angel Lopez (Astana). "Ich hatte noch eine Rechnung offen - das ist jetzt erledigt“, sagte Yates im Rückblick auf den Giro d‘Italia, bei dem ihm Chris Froome (Sky) auf der 19. Etappe noch das Rosa Trikot abgenommen hatte. "Ich habe daraus gelernt, bin die Vuelta ruhiger angegangen. In der entscheidenden letzten Woche hatte ich dann mehr Kraft“, sagte der Vuelta-Sieger, der sich überschwänglich bei seinem Team bedankte, das mit allen acht Fahrern Madrid erreichte.

So lief die Etappe:

Zunächst fuhr das Feld gemütlich im Bummeltempo in Richtung spanischer Hauptstadt. Dort standen schließlich elf Schlussrunden zu je 5,9 Kilometern an. Mit der ersten Zieldurchfahrt eröffneten Tiago Machado (Katusha-Alpecin), Stephane Rosetto, Loic Chetout (beide Cofidis) Alessandro De Marchi (BMC), Mikel Iturria (Euskadi-Murias) und Jetse Bol (Burgos-BH) das Rennen, doch mehr als zehn Sekunden an Vorsprung bekam das Sextett nicht zugestanden.

Gut 40 Kilometer vor dem Ende war die Gruppe gestellt, woraufhin sich unverzüglich Joey Rosskopf (BMC), Nikita Stalnov (Astana), Diego Rubio (Burgos-BH) und Garikoitz Bravo (Euskadi-Murias) auf den Weg machten. Doch auch diese Quartett fuhr nie mehr als 15 Sekunden vor dem Feld, weshalb zunächst Stalnov resignierte und schließlich sieben Kilometer vor dem Ende die Sprinterteams das Feld geschlossen Richtung Massensprint führten.

Dort eröffnete Danny Van Poppel (LottoNL-Jumbo) von der Spitze aus den Sprint, doch Viviani kam mit Schwung von hinten und fand die Lücke zum Sieg.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.09.2018Dennis soll BMC in Innsbruck zu drittem Zeitfahrgold führen

(rsn) - Nachdem es in den beiden vergangenen Jahren in den WM-Teamzeitfahren jeweils nur zur Silbermedaille gelangt hat, will BMC am Sonntag zum Auftakt der Straßenweltmeisterschaften von Innsbruck w

18.09.2018Sagan: “Radsport anzuschauen, finde ich langweilig“

(rsn) - Während Chantal Blaak (Boels-Dolmans) ihre Regentschaft als Weltmeisterin mit einem Sieg in ihrem letzten Rennen im Regenbogentrikot beendet hat, musste Peter Sagan (Bora-hansgrohe) auf ein l

18.09.2018Podcast Spezial: Wer waren die Gewinner und Verlierer?

(rsn) - Noch vor dem Schlusswochenende war nicht klar, wer sich am Ende den Gesamtsieg bei der 73. Austragung der Vuelta a Espana sichern wird. Doch auf den entscheidenden letzten beiden Bergetappen,

17.09.2018Denk: “Wir können nicht wirklich zufrieden sein“

(rsn) - Nach starkem Beginn endete die 73. Vuelta a Espana für das mit großen Ambitionen angetretene Team Bora-hansgrohe am Wochenende ernüchternd. Emanuel Buchmann konnte die hohen Erwartungen nic

17.09.2018Britische Rundfahrtasse stellen neuen GrandTour-Rekord auf

(rsn) - Die 73. Vuelta a Espana endete nicht nur mit dem persönlichen Triumph von Simon Yates (Mitchelton-Scott), der erstmals in seiner Karriere eine Grand Tour gewann. Der 26-jährige Brite setzte

17.09.2018Highlight-Video der 21. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Simon Yates (Mitchelton-Scott) hat als zweiter Brite nach Chris Froome (Sky) die Vuelta a Espana gewonnen und die Nachfolge seines Landsmanns im Roten Trikot angetreten. Am letzten Tag der Run

16.09.2018Yates nach Giro-Absturz mit neuer Taktik zum Vuelta-Coup

(rsn) – Im Moment großer Enttäuschungen sprechen Sportler gern von "wertvollen Erfahrungen", die sie daraus ziehen würden. Ganz ähnlich war der Wortlaut auch bei Simon Yates (Mitchelton-Scott) n

16.09.2018Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - Zum Start der 73. Vuelta a Espana sind in Malaga 176 Profis in insgesamt 22 Teams angetreten. Längst nicht alle werden am 16. September das Ziel in der Hauptstadt Madrid erreichen. Sturzverle

16.09.2018Viviani und Simon Yates jubeln in Madrid

(rsn) - Simon Yates (Mitchelton-Scott) hat als zweiter Brite nach Chris Froome (Sky) die Vuelta a Espana gewonnen und die Nachfolge seines Landsmanns im Roten Trikot angetreten. Am letzten Tag der Run

16.09.2018Mas und Lopez kicken Kruijswijk noch vom Podium

(rsn) - Nach einer kleinen Achterbahnfahrt an den vergangenen Tagen wird Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) die 73. Vuelta a Espana auf dem vierten Platz beenden. Damit wiederholte der Niederländer se

16.09.2018Valverde: “Man muss die Niederlagen akzeptieren“

(rsn) - Die Ambitionen waren groß gewesen. Und lange mischte die spanische Equipe Movistar im Kampf um den Gesamtsieg bei dieser Vuelta a Espana mit. Doch am Ende gehört das Team zu den großen Gesc

16.09.2018Lopez macht´s wie beim Giro und wird noch Dritter

(rsn) - Im Frühsommer wurde Miguel Angel Lopez (Astana) ohne einen Etappensieg Gesamtdritter des Giro d’Italia. Dreieinhalb Monate später wird der Kolumbianer die Spanien-Rundfahrt ebenfalls auf R

Weitere Radsportnachrichten

29.03.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

29.03.2025Wird Wiebes bei Gent-Wevelgem die erste Wiederholungstäterin?

(rsn) - Elfmal wurde Gent Wevelgem in Flanders Fields (1.WWT) bei den Frauen bislang ausgetragen und jede Edition brachte ein neues Siegergesicht. Titelverteidigerin Lorena Wiebes (SD Worx -Protime) s

29.03.2025Simmons nach gut 25 Minuten in Katalonien der Schnellste

(rsn) - Quinn Simmons (Lidl – Trek) hat die kurios verlaufene 6. Etappe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen. Der US-Amerikaner setzte sich auf dem auf 72 Kilometer verkürzten Kurs mit einer Attacke k

29.03.2025Tulett kann Vine nicht halten, aber gewinnt die Settimana Coppi e Bartali

(rsn) – Jay Vine (UAE – Emirates – XRG) hat auf der 5. Etappe der 40. Settimana Coppi e Bartali (2.1) seinen zweiten Tageserfolg der Rundfahrt gefeiert. Der im Klassement weit zurückliegende Au

29.03.2025Küng Sechster beim E3: “Kein Podestplatz, aber immerhin etwas“

(rsn) – Als radsport-news.com am Freitag nach dem E3 Saxo Classic (1.UWT) am Mannschaftsbus des Teams Groupama – FDJ ankam, der als allerletzter in der langen Reihe geparkt war, um mit Stefan Kün

29.03.2025Dritte Änderung der Katalonien-Etappe

(rsn) – Nach der zuerst gemeldeten, wetterbedingten Verkürzung der 6. Etappe der Katalonien-Rundfahrt sahen sich die Organisatoren des Events nun erneut gezwungen, "wegen extremen Windes“ das ne

29.03.2025Van der Poel wohl von Zuschauer bespuckt: Polizei ermittelt

(rsn) – Die Polizei im belgischen Ronse hat, so berichtet Het Laatste Nieuws (HLN), Ermittlungen gegen einen Zuschauer der E3 Saxo Classic (1.UWT) aufgenommen, der Spitzenreiter Mathieu van der Poel

29.03.2025Die “heiße Phase“ der Flandern-Klassiker beginnt

(rsn) – Mit dem Openingsweekend, der Classic Brugge-De Panne (1.UWT) und der E3 Saxo Classic (1.UWT) sind die ersten belgischen Eintagesklassiker der WorldTour 2025 schon Geschichte. Aber wie es

29.03.2025Die Strecken der Frauen und Männer bei Gent-Wevelgem 2025

(rsn) – Mit nur minimal veränderten Strecken wartet Gent-Wevelgem in diesem Jahr auf das Peloton der Frauen und der Männer. Beide Rennen werden knapp drei Kilometer kürzer, gehören mit 250,3 (MÃ

29.03.2025Teamleistung motivierte van der Poel nach Mangel an Respekt

(rsn) – Trotz des erneuten Sieges bei der E3 Saxo Classic (1.UWT) in Harelbeke wirkte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) etwas angesäuert. Zu Beginn des Rennens hatte sich eine große G

29.03.2025Van Aert und Visma finden zwei Gründe für enttäuschende E3 Classic

(rsn) – Während bei der 67. E3 Saxo Classic (1.UWT) mit Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck), Mads Pedersen (Lidl – Trek) und Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) drei Favoriten auf dem Pode

29.03.2025Schwerster Berg der Katalonien-Rundfahrt gestrichen

(rsn) – Die 6. Etappe der Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) wird wegen schlechten Wetters gekürzt. Der 2024 erstmals befahrene Col de Pradell (HC), der schwerste Berg der Rundfahrt, musste wegen heftige

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Volta Ciclista a Catalunya (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Volta ao Alentejo (2.2, POR)
  • Olympia`s Tour (2.2, NED)
  • Settimana Coppi e Barrtali (2.1, ITA)
  • Tour of Thailand (2.1, THA)