Bis zum Sturz an Vivianis Hinterrad

Eine Welle warf Ackermann in Hamburg aus der perfekten Position

Foto zu dem Text "Eine Welle warf Ackermann in Hamburg aus der perfekten Position"
Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) ging im Finale der Hamburger Cyclassics zu Boden. | Foto: Cor Vos

19.08.2018  |  (rsn) - Bis 1,5 Kilometer vor dem Ziel auf der Hamburger Mönckebergstraße lief die 23. Auflage der EuroEyes Cyclassics ganz nach Plan von Bora-hansgrohe. Das mit Weltmeister Peter Sagan angetretene deutsche Team hatte zuvor das 216 Kilometer lange Rennen gemeinsam mit den anderen Sprintermannschaften kontrolliert, um dann im Finale Shooting Star Pascal Ackermann zu lancieren.

Der Deutsche Meister sollte für den ersten Hamburg-Sieg von Bora-hansgrohe sorgen und wurde dazu von Cesare Benedetti, Marcus Burghardt, Andreas Schillinger und Michael Schwarzmann perfekt in Position gefahren. Doch dann ging Ackermann zu Boden, wodurch nicht nur sein Lead-out völlig aus dem Konzept gebracht wurde, sondern auch andere Fahrer in Mitleidenschaft gezogen wurden.

John Degenkolb (Trek-Segafredo) etwa, Hamburg-Sieger von 2013, konnte sich nur mit größter Mühe auf dem Rad halten und musste sich beim Sieg von Elia Viviani (Quick-Step Floors) schließlich mit Rang vier begnügen. Für den 24-jährigen Ackermann sprang bei Bora-hansgrohe Weltmeister Sagan in die Bresche. Doch der Slowake, noch immer nicht vollständig von den Folgen seines Sturzes bei der Tour de France genesen, war ebenfalls nicht vom Glück verfolgt und wurde auf den letzten Metern noch eingebaut, so dass nicht mehr als Rang zehn heraussprang.

"Ich bin natürlich sehr enttäuscht, aber am Sturz kann ich jetzt auch nichts mehr ändern“, sagte Ackermann, der mit 2:49 Minuten Rückstand auf Rang 102 die Cyclassics beendete. "Bis zum Sturz hatte ich unglaublich gute Beine und ich war noch richtig frisch im Finale, darum ist das umso bitterer. Das Team hat auch wieder super gearbeitet, und vor dem Sturz war ich am Rad von Viviani, also eigentlich in perfekter Situation“, meinte der Pfälzer, der sich auch zur Ursache seines Crashs äußerte: "Ich habe eine kleine Welle von links bekommen, und im nächsten Moment lag ich auch schon am Boden.“

"Wir haben viel gearbeitet und hatten alles unter Kontrolle. Im Finale haben wir alles richtig gemacht und das Rennen von vorne diktiert. Pascal und Peter waren in perfekter Position, aber dann ereignete sich der Sturz und unser ganzer Plan war durcheinandergeraten. Viel mehr kann man dazu nicht sagen, wir haben alles versucht, aber man kann eben nicht immer gewinnen“, sagte Bora-hansgrohe-Sportdirektor Jan Valach, der allerdings zufrieden zur Kenntnis nehmen konnte, dass sein Top-Star Sagan so langsam wieder an seine Bestform heranzukommen scheint.

Der Slowake selber freute sich weniger über das Ergebnis als über seine Vorstellung an sich, nachdem er am vergangenen Sonntag das EM-Straßenrennen vorzeitig hatte beenden müssen. "Die Cyclassics waren mein erstes richtiges Rennen nach der Tour und ich habe mich schon viel besser gefühlt als in Glasgow letzte Woche. Meine Beine werden von Tag zu Tag besser und ich bin auf einem guten Weg“, sagte Sagan, der am kommenden Samstag am Start der Vuelta a Espana stehen wird.

Da wird sein junger Teamkollege aller Voraussicht nach bereits im Einsatz sein. "Ich habe einige Hautabschürfungen, aber es sieht aus, als könnte ich am Donnerstag bei der Deutschland-Tour an den Start gehen“, gab Ackermann mit Blick auf seine Heimat-Rundfahrt erste Entwarnung. Und das war dann nicht aus Sicht von Bora-hansgrohe doch noch eine gute Nachricht nach diesem für die deutschen Sprinter enttäuschenden Tag.

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.08.2018Viviani: “Diesen Sieg werde ich mein Leben lang nicht vergessen“

(rsn) - Der Sieg bei den EuroEyes Cyclassics in Hamburg war für Elia Viviani (Quick-Step Floors) aus mehreren Gründen bemerkenswert. Der Sprinter konnte als erst zweiter Fahrer in der Geschichte des

19.08.2018Ackermanns Missgeschick kostet auch Degenkolb die Siegchance

(rsn) – Mit Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe), John Degenkolb (Trek-Segafredo) und André Greipel (Lotto Soudal) am Start standen die Chancen der Deutschen auf einen Heimsieg bei den EuroEyes Cyclas

19.08.2018Viviani wiederholt Vorjahrescoup, Ackermann im Finale gestürzt

(rsn) – Elia Viviani (Quick-Step Floors) hat bei den 23. Euroeyes Cyclassics (1.UWT) seinen Vorjahressieg wiederholt. Der Italienische Meister setzte sich nach 216 Kilometern in Hamburg in der Mönc

19.08.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 19. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

19.08.2018Jubelt in Hamburg erstmals seit 2015 wieder ein Deutscher?

Hamburg (rsn) – Vier Tage vor der neu ins Leben gerufenen Deutschland Tour und eine knappe Woche vor dem Start der Vuelta a Espana haben die Organisatoren der EuroEyes Cyclassics (1.UWT) einen perfe

18.08.2018Poitschke: “Ackermann wird einer der besten Sprinter der Welt“

(rsn) - Bora - hansgrohe wird bei den 23. Euro Eyes Cyclassics mit einem Sprinterduo antreten, um das die meisten anderen Teams den deutschen WorldTour-Rennstall beneiden dürften. Wie Sportdirektor E

17.08.2018Degenkolb verzichtet auf WM, hofft auf Erfolg in Hamburg

Berlin (dpa) - Tour-de-France-Etappensieger John Degenkolb (Trek- Segafredo) wird nicht an der Straßen-Weltmeisterschaft in Innsbruck teilnehmen. "Der Kurs ist einfach zu schwer. Das macht für mich

17.08.2018Greipel bekommt für die Cyclassics die volle Teamunterstützung

(rsn) - Drei Jahre nach seinem Sieg bei den Cyclassics in Hamburg will André Greipel (Lotto Soudal) am Sonntag in der Hansestadt erneut ganz oben auf dem Podium stehen. In einem seiner letzten Rennen

16.08.2018Démare mit Geduld und Rennintelligenz zum Cyclassics-Sieg?

(rsn) - 2012 gelang Arnaud Démare bei den Hamburger Cyclassics, die damals noch vom Energiekonzern Vattenfall gesponsert wurden, ein Traumdebüt. Der damals knapp 21-jährige Franzose ließ als Neopr

01.08.2018Arndt will Klettern und Sprinten unter einen Hut bekommen

(rsn) – Etwas müde sei er, dazu habe er noch immer ein leichtes Kratzen im Hals. Die drei Wochen bei der Tour de France haben Nikias Arndt (Sunweb) alles abverlangt. Doch neben der Erschöpfung mac

Weitere Radsportnachrichten

31.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

31.12.2025Reusser in neuen Sphären: “Glück ist Realität minus Erwartung“

(rsn) – Mehr als doppelt so viele Punkte wie die nun zweitplatzierte Vorjahresgewinnerin Elise Chabbey (FDJ – Suez): Marlen Reusser (Movistar) war 2025 die unangefochtene Nummer 1 im RSN-Jahresran

31.12.2025Die Strassacker-Trophäe zur RSN-Jahresrangliste 2025

(rsn) – Seit inzwischen 18 Jahren blicken wir von radsport-news.com in Form unserer RSN-Jahresrangliste auf die Saison der Radprofis aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz zurück u

30.12.2025Del Grosso wird in Diegem zum ´Mini-Mathieu´

(rsn) – Das Trikot des Niederländischen Meisters mit dem Sponsorennamen Alpecin in großen Lettern auf der Brust, dazu die oft verpönte weiße Rennhose: Diese Beschreibung trifft in diesem Crosswi

30.12.2025Pieterse bleibt in Diegem trotz Platten vor Schreiber

(rsn) – Fünfmal startete Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) in dieser Crosssaison – jedesmal in Weltcuprennen, bei denen die Niederländerin jeweils unter die besten Fünf kam. Gleich bei ihrem

30.12.2025Nach Sturz: Weltcup-Führender Sweeck muss Crosssaison beenden

(rsn) – Nach seinem Sturz beim Azencross in Loenhout ist für Laurens Sweeck die Crosssaison 2025/26 vorzeitig beendet. Wie sein Team Crelan – Corendon auf Instagram mitteilte, habe sich der 32-jÃ

30.12.2025Van Aert: Cross-WM nur bei Chance auf den Titel

(rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) wird kurz vor den Belgischen Cross-Meisterschaften über einen möglichen WM-Start entscheiden. Das bestätigte sein Trainer Mathieu Heijboer gegenübe

30.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

30.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

30.12.2025Eine konstante Tour mit Platz fünf gekrönt

(rsn) – Vor der Tour de Suisse ließ Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale)  mit seinem Ziel aufhorchen, die Tour de France unter den besten Fünf der Gesamtwertung abschließen zu wollen -

30.12.2025Bahnstars Klein und Süßemilch komplettieren Rembe - rad-net

(rsn) – Mit der Verpflichtung von zwei weiteren Hochkarätern des deutschen Frauen-Radsports ist die Personalplanung von Rembe – rad-net women abgeschlossen. Wie das neue deutsche Kontinental-Team

30.12.2025Griff an den Lenker: Fan entschuldigt sich bei van der Poel

(rsn) – Nach dem Azencross von Loenhout wurde weniger über Mathieu van der Poels sechsten Sieg im sechsten Rennen diskutiert als vielmehr über einen Zuschauer, der dem Weltmeister in den Lenker gr

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Antwerp Port Epic (1.1, BEL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)