Landa als Siebter nun drei Minuten hinter Gelb

Movistars Dreizack wurde in den Alpen stumpf gefahren

Von Peter Maurer

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Auch auf der 11. Etappe versuchte es Alejandro Valverde früh und scheiterte | Foto: Cor Vos

19.07.2018  |  (rsn) – Mit drei Klassementfahrern startete das spanische Team Movistar in die Tour de France 2018. Deshalb rätselten viele Experten über die Taktik und nur die wenigsten rechneten damit, dass mit Alejandro Valverde, Nairo Quintana und Mikel Landa alle drei Kapitäne bis zu den Alpenetappen den Anschluss an die Topfahrer würden halten können. Zwar verloren Quintana und Landa durch Defekte und Stürze etwas an Zeit, allerdings nicht soviel, dass ihre Chancen gemindert wurden,

Schon auf der gestrigen 11. Etappe versuchte es Alejandro Valverde früh und scheiterte nach einer langen Solofahrt. Der Spanier verlor über drei Minuten auf das Gelbe Trikot von Geraint Thomas (Sky). Und auch auf dem 12. Abschnitt kam die baldige Flucht von Valverde, der sich mit einer größeren Gruppe schon am Col de La Madeleine absetzen konnte. Zwischenzeitlich kletterte der 38-jährige Spanier zwar auf den virtuellen dritten Platz zurück, aber nach der Attacke von Steven Krujswijk (LottoNL-Jumbo) am Col de la Croix de Fer musste Valverde reißen lassen.

Dahinter begann dann seine Mannschaft in Person von Tour-Debütant Marc Soler eine Tempoverschärfung im Feld der Favoriten zu initiieren. Doch der vom Stil dem jungen Indurain ähnelnde Spanier schaffte es weder die Pace bis zum Gipfel hochzuhalten noch einige der Helfer von Thomas und Chris Froome (Sky) abzuschütteln.

Selbst der durch den ständig am Funk quatschenden Mikel Landa zurückbeorderte Andrey Amador vermochte gegen die Dominanz des britischen Teams wenig anzurichten. "Sky sieht schon sehr stark aus und sie sind auch sehr stark. Wir hoffen jetzt auf die Etappen in den Pyrenäen und vielleicht können wir dort nochmals angreifen", erklärte der sportliche Leiter von Movistar, Jose-Luis Arrieta, nach der Etappe.

Landa: „Wir werden es weiterhin versuchen“

Auf den 21 Kehren hoch zum Etappenziel nach Alpe d’Huez probierte es dann der Kolumbianer Nairo Quintana. Aber auch der Sieger des Giro 2014 und der Vuelta 2016 konnte sich nicht entscheidend absetzen und fiel sogar zurück, als sein Landsmann Egan Bernal die Favoriten zurückführte und danach das Tempo hochhielt. "Es war ein sehr schneller und schwieriger Tag und ich hatte am letzten Anstieg keine Kraft mehr. Ich habe alles rausgehauen, was ich hatte. Jetzt muss man die nächsten Tage abwarten, wie es läuft", erklärte der zweimalige Gesamtzweite der Tour de France. Mit einem Rückstand von 4:13 Minuten auf Thomas ist Quintana derzeit Neunter.

Lediglich Mikel Landa, in den letzten Jahren noch Edelhelfer für Chris Froome bei Sky konnte am Ende der Etappe, dank dem taktischen Geplänkel an der Spitze, nochmals Anschluss finden an die Topfahrer. Aber als Siebter in der Gesamtwertung hat er schon einen Rückstand von 3:13 Minuten aufzuweisen. Vor allem kämpfte der Spanier noch mit den Sturzverletzungen aus dem Roubaix-Abschnitt: "Mein Rücken tat mir sehr weh, aber am Ende im Rennmodus merkte ich nicht mehr viel davon. Für mich war es im Finale dann zufriedenstellend".

Zumindest die Führung in der Mannschaftswertung konnte die spanische Equipe verteidigen. "Wir sollten zufrieden sein. Wir hatten die Absicht Sky zu attackieren, aber es war einfach nicht möglich. Vielleicht gibt es noch mehr Chancen und wir werden es weiterhin versuchen", gab sich Landa noch kampflustig. Ob der Ausgang der Alpenetappen eine Änderung in der Teamstrategie der Spanier herbeiführt, dazu wollte sich letztjährige Gesamtvierte nicht wirklich festlegen: "Es spielt keine Rolle, wer der Anführer ist. In meinem Fall werde ich weiter für den Sieg, das Podium, einen Etappensieg oder was auch immer kämpfen."

Fest steht aber, dass die gute Ausgangslage des spitzen Dreizacks der Spanier nach den schweren Alpentagen passé ist.

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