Nach dem Tour-Triumph von Roubaix

Degenkolb will die Berge überstehen und dann erneut zuschlagen

Foto zu dem Text "Degenkolb will die Berge überstehen und dann erneut zuschlagen"
John Degenkolb in Annecy am ersten Ruhetag der 105. Tour de France | Foto: Felix Mattis

16.07.2018  |  (rsn) - Für John Degenkolb (Trek-Segafredo) ist an diesem ersten Ruhetag der 105. Frankreich-Rundfahrt vieles anders. Seit gestern darf er sich Tour-de-France-Etappensieger nennen, eine Bezeichnung, auf die der Oberurseler seit 2013 hingearbeitet hat.

Sechs zweite Etappenplätze aus den vergangenen Jahren dokumentieren diesen strapaziösen Weg. In Roubaix konnte Degenkolb jedoch endlich diese Lücke in seinen Palmares schließen. Im Dreiersprint einer Spitzengruppe verwies er am Sonntag überlegen Greg Van Avermaet (BMC) und Yves Lampaert (Quick-Step Floors) auf die Plätze.

"Dadurch ist endgültig der Deckel drauf und die Schublade geht zu. Man wird mit dem Thema jetzt nicht mehr konfrontiert“, sagte Degenkolb in einer Presserunde am Ruhetag in Annecy und fügte an: "Es war auch einfach von der mentalen Seite wichtig: Ich bin wieder zurück und habe einen Sieg eingefahren.“ Seinen letzten Erfolg auf der WorldTour feierte mit der Schlussetappe der Vuelta a Espana 2015, anschließend folgte zu Saisonbeginn 2016 sein schwerer Trainingsunfall.

Für Degenkolb war der gestrige Etappensieg eine Art Déjà-vu zu seinem Erfolg bei Paris-Roubaix 2015. Auch dort fuhr er in der finalen Phase zusammen mit Van Avermaet und Lampaert vorne weg. "Wir waren in derselben Formation in Richtung Roubaix unterwegs. Damals kamen aber von hinten noch einige Fahrer hinzu, gestern bogen wir dagegen zu dritt auf die Zielgerade ein“, erinnerte er sich aber auch an die Unterschiede.

Am Ruhetag darf Degenkolb das Gefühl des Sieges sogar noch ein wenig intensiver auskosten. "Die Grundstimmung ist nun eine ganz andere. Die Tour geht noch zwei Wochen weiter. Aber das Gefühl des Sieges ist aber einfach toll und das muss man genießen", sagte er

Bereits am Abend seines Triumphs versuchte er zu reflektieren, was er wenige Stunden zuvor in Roubaix vollbracht hatte: "Gestern im Flieger, da hatte man auch mal eine Stunde für sich, wo man darüber nachdenken und den Moment genießen konnte. Da war Zeit zum Abschalten“, berichtete Degenkolb. Auch von seinen Kollegen bekam er Glückwünsche, so etwa  in der internen Whatsapp-Gruppe der deutschen Fahrer. "Da haben alle gratuliert, selbst Tony, der gar nicht mehr dabei ist“, sagte Degenkolb.

Zum Ruhetag reiste seine Familie an, mit der in er paar Stunden verbrachte. Morgen findet sein Tag hingegen größtenteils wieder auf dem Rad statt. Es geht in die Alpen, weniger das Terrain der 29-Jährigen. "Ein Etappensieg macht mich leider nicht zum Bergfahrer“, scherzte Degenkolb. An den kommenden drei Tagen steht sein niederländischer Kapitän Bauke Mollema im Fokus. Degenkolbs Aufgabe in den Alpen: "So lange wie es geht dabei zu bleiben und hier und da mal ein paar Flaschen holen. Ansonsten einfach überleben.“

Im Anschluss will er aber noch einmal angreifen. "Klar ziele ich noch auf einen weiteren Etappensieg ab. Wenn man eine Etappe gewinnen kann, dann liebäugelt man natürlich auch mit einer zweiten“, sagte Degenkolb, "die eine oder andere Chance kommt noch im Sprint und irgendwann bietet es sich vielleicht auch mal an, in die Fluchtgruppe zu gehen.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.07.2020Video-Rückblick: Bernals Weg zum Tour-Triumph

(rsn) - Vor genau einem Jahr gewann Egan Bernal (Ineos) als erster Kolumbianer die Tour de France. Nach einem harten Kampf über drei Wochen wurde der damals 22-Jährige am 28. Juli 2019 am Ende der 1

18.02.2020Tour-Sieger Bernal gewinnt Laureus World Sports Awards

(rsn) - Tour-de-France-Gewinner Egan Bernal (Ineos) ist als erster Radsportler seit Lance Armstrong mit dem Laureus World Sports Awards ausgezeichnet worden. Der 23-jährige Kolumbianer gewann die Wer

04.12.2019Van Aert: “Als würde ich bei lebendigem Leib brennen“

(rsn) - Wout Van Aert (Jumbo-Visma) hat sich erstmals die Aufzeichnung seines schrecklichen Sturzes bei der Tour de France angeschaut und im Rahmen der flämischen Doku-Serie Het Huis (Das Haus) ein I

15.11.2019Wetter-Wahnsinn bei Giro, Tour und WM

(rsn) - Extremwetter macht auch vor dem Radsport nicht halt. Eurosport hat in einem Video die fünf wildesten Szenen bei Radrennen zusammengefasst, die von Regen oder Schnee heimgesucht wurden.

24.10.2019Mitchelton - Scott: Vier Tour-Etappensiege als Saison-Highlights

(rsn) - Am Ende einer Saison, in der die GrandTour-Kandidaten Simon und Adam Yates sowie Esteban Chaves die großen Klassementhoffnungen nicht erfüllen konnten, zieht Mitchelton - Scott dennoch ein p

08.09.2019Van Aert sitzt erstmals seit Tour-Aus wieder auf dem Rad

(rsn) - "Guess what?! :)" - so betitelte Wout Van Aert am Sonntagmorgen eine Aktivität auf Strava. Und ja, ratet mal: Der Belgier saß erstmals seit seinem schweren Unfall im Einzelzeitfahren der Tou

06.09.2019Van Aert: OP-Fehler verlängerte die Zwangspause

(rsn) - Die Rechtskurve aus dem Tunnel unter dem Parc du Chateau heraus in die Rue d´Etigny, kurz vor der 1.000-Meter-Marke im Einzelzeitfahren der Tour de France in Pau: Maximilian Schachmann (Bora

16.08.2019Bardet wird in dieser Saison keine Rennen mehr bestreiten

(rsn) - Nach einer trotz des Gewinns des Bergtrikots enttäuschend verlaufenen Tour de France hat sich Romain Bardet (AG2R) dazu entschlossen, 2019 keine Rennen mehr zu bestreiten. "Gemeinsam mit dem

02.08.2019Van Aert: Nach zwei Operationen vor langer Rehabilitation

(rsn) - Nach zwei Operationen an seiner Oberschenkelwunde ist unklar, wann Wout Van Aert (Jumbo - Visma) wieder ins Peloton zurückkehren wird. Das teilte sein Team bereits vor einigen Tagen mit. Am D

02.08.2019Tour-Sieger Bernal kehrt nach der Clasica in seine Heimat zurück

(rsn) - Noch konnte Tour-de-France-Sieger Egan Bernal sein Gelbes Trikot seinen Fans in der Heimat nicht präsentieren. In der zu Ende gehenden Woche bestritt der Kolumbianer noch drei Kriterien in Be

02.08.2019Deceuninck - Quick-Step: Tour-Rückblick im Video

(rsn) - Mit drei Etappensiegen und 14 Tagen das Gelbe Trikot in den eigenen Reihen blickt Deceuninck - Quick-Step auf eine erfolgreiche Tour de France zurück. In einem selbst erstellten Video lässt

01.08.2019Greipel: “Die schlechteste Tour meiner Karriere“

(rsn) – André Greipel (Arkéa – Samsic) hat auf seiner Facebook-Seite seine neunte Tour de Frace bilanziert und betonte dabei, dass diese für ihn absolut nicht zufriedenstellend verlaufen ist.

Weitere Radsportnachrichten

05.09.2025Pidcock verliert an Boden, aber nicht an Moral

(rsn) – Tom Pidcock (Q36.5) hat am Alto de L'Angliru am Ende der 13. Etappe bei der Vuelta a Espana (2.UWT) zwar Zeit auf seine direkten Konkurrenten ums Podium dieser 80. Spanien-Rundfahrt eingebü

05.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

05.09.2025Gall hat in den Top 5 der Vuelta seinen Spaß

(rsn) - Felix Gall (Decathlon - AG2R) kam mit einem Lächeln auf den Lippen von der Abfahrt des gefürchteten Angliru zum Teambus. Denn der Arbeitstag des Österreichers, die erste massive Kletterhera

05.09.2025Noch ein Kletterspektakel in Asturien

(rsn) - Nach dem harten Tag am Angliru geht die Vuelta a Espana in Asturien bergig weiter. Die 14. Etappe ist mit 135,9 Kilometern zwar relativ kurz, dafür umso intensiver. Auf dem Weg von Avilés na

05.09.2025“Da ziehe ich den Hut“: UAE hält Vingegaard in Schach

(rsn) – Die Königsetappe der Vuelta a Espana hinterließ ihre Spuren, auch bei Felix Großschartner (UAE – Emirates - XRG), "Das war das zweite Mal, dass ich hier hochgefahren bin - das letzte Ma

05.09.2025Highlight-Video der 13. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat die 13. Vuelta-Etappe gewonnen. Der 27-jährige Portugiese ließ über 202,7 Kilometer von Cabezon de la Sal zum Alto de l’Angliru im Bergaufdu

05.09.2025German Cycling mit Schachmann und Zimmermann nach Ruanda

(rsn) – Erwartungsgemäß ohne den Tour-de-France-Dritten Florian Lipowitz wird das deutsche Team bei der Straßen-WM in Ruanda (21. - 28. September) antreten. Der Profi von Red Bull - Bora – hans

05.09.2025Vingegaard: “Natürlich bin ich etwas enttäuscht“

(rsn) – Wie vor zwei Jahren hat sich Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) am berüchtigten Angliru mit Rang zwei begnügen müssen. Diesmal kam Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) vor dem D

05.09.2025Almeida bezwingt Vingegaard am Angliru mit hohem Tempo

(rsn) - Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) hat am Angliru die 13. Etappe der Vuelta a Espana vor dem zeitgleichen Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gewonnen, der das Rote Trikot verteidig

05.09.2025Grégoire stürmt am Burton Dassett Hill zum Sieg

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat bei der Tour of Britain (2. Pro) die Festspiele von Visma – Lease a Bike beendet und sich mit einem imponierenden Bergaufsprint den Sieg auf der 4.

05.09.2025Wiebes ist auch in Alkmaar unangreifbar

(rsn) – Es war etwas knapper als an den ersten drei Tagen, doch auch auf der 4. Etappe der 27. Simac Ladies Tour (2.WWT) hat Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) wieder alle ihre Konkurrentinnen hin

05.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 13. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Kosovo (2.2, 000)
  • Tour of South Bohemia (2.2, SVK)
  • Giro della Regione Friuli (2.2, ITA)
  • Tour of Istanbul (2.1, TUR)
  • Flanders Tomorrow Tour (2.2u, BEL)
  • Maryland Cycling Classic (1.Pro, USA)
  • Lloyds Bank Tour of Britain (2.Pro, GBR)
  • Radrennen Frauen

  • RiderMan Straßenrennen 1 (BLF, GER)