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27.06.2018 | (rsn) - Sechs Mal in Folge und sieben Mal insgesamt hat Tony Martin (Katusha-Alpecin) nun schon den deutschen Zeitfahrtitel errungen. Bei der diesjährigen Austragung in Einhausen will der 33-Jährige nun den achten folgen lassen. "Natürlich würde ich meinen Titel gerne verteidigen. Mir ist aber auch bewusst, dass die Konkurrenz dieses Jahr so stark ist wie lange nicht mehr", äußerte sich Martin gegenüber radsport-news.com zu seinen Ambitionen.
Nach einer mehr als vierwöchigen Rennpause ist das 45 Kilometer lange Rennen am Freitagnachmittag auch eine Fahrt ins Ungewisse. Doch zumindest der Kurs ist dem in dieser Saison noch sieglosen Martin auf den Leib geschneidert.
"Mir gefällt die Strecke in Einhausen sehr gut. Besonders für die Zuschauer ist es schön, dass sie die Möglichkeit haben, die Fahrer drei Mal zu sehen. Da die Zeitfahren im allgemeinen immer bergiger werden, freue ich mich auf den Rouleur-Kurs ", kommentierte Martin die 15 Kilometer lange Runde im südhessischen Einhausen. "Nach dem schweren Giro habe ich mich gut erholt und das Gefühl im Training ist gut“, ergänzte er.
Mit dem Vorjahreszweiten Jasha Sütterlin (Movistar), der sich seinen Frust über die Nicht-Nominierung zur Tour de France aus den Beinen fahren will, dem Vorjahresdritten Nils Politt (Katusha-Alpecin), dem aufstrebenden Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) sowie Nikias Arndt (Sunweb) sieht sich Martin tatsächlich starken Konkurrenten gegenüber.
Zumindest Politt dürfte der topographisch wenig anspruchsvolle Kurs in die Karten spielen. "Der Parcours ist flach. Es heißt: treten, treten, treten. Man muss 52 bis 55 Minuten am Anschlag fahren, hat kaum eine Erholungsphase. Es geht darum, möglichst schnell seinen Rhythmus zu finden und diesen nach der Wende nicht zu verlieren", beschrieb Politt den High-Speed-Kurs gegenüber radsport-news.com.
Für Giro-Etappensieger Schachmann zu leicht?
Etwas zu leicht könnte die Strecke für den Vorjahresvierten Schachmann sein. "Ich denke, ein welliges Profil hätte mir sicher mehr gelegen", so der Berliner zu radsport-news.com. Deshalb sieht Schachmann Fahrer wie Sütterlin oder Politt im Vorteil.
Genauso wie Martin wird der 24-Jährige am Freitag sein erstes Rennen seit dem Giro d`Italia bestreiten, bei dem er eine Etappe gewann. "Ich fühle mich gut, weiß aber auch, dass ich einen perfekten Tag brauche, um das Podium zu schaffen. Die Favoriten sind sicher die Medaillengewinner aus dem vergangenen Jahr"; reichte Schachmann die Favoritenrolle an die Konkurrenz weiter.
Der gleichaltrige Politt, der im Frühjahr angekündigt hatte, sich künftig mehr auf die Klassiker denn auf das Zeitfahren konzentrieren zu wollen, dann aber aufgrund des für seinen Teamkollegen Ilnur Zakarin wichtigen Teamzeitfahren der Tour de France "einige Stunden auf dem Zeitfahrrad" trainiert hat, geht am Freitag ohne Druck ins Rennen. "Eine Medaille wäre natürlich wieder schön. Die Konkurrenz ist aber groß und ich werde einfach mein Bestes geben", meinte der Hürther.
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