“Er ist komplett unwahr“

Froome dementiert Bericht über mögliches Schuldeingeständnis

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Froome dementiert Bericht über mögliches Schuldeingeständnis"
Chris Froome (Sky) bei der Vuelta a Espana. | Foto: Cor Vos

30.01.2018  |  (rsn) - Chris Froome (Sky) hat einen Bericht der Corriere della Sera dementiert, wonach er die Schuld für die zu hohe Salbutamol-Konzentration in seiner Urinprobe vom 7. September 2017 auf sich nehmen werde, um eine möglichst kurze Sperre zu erzielen. "Ich habe den Bericht in der Corriere della Serra heute Morgen gesehen - er ist komplett unwahr", schrieb der Brite auf seinem Twitter-Account.

Die italienische Zeitung hatte geschrieben, dass Froomes Frau Michelle Cound einen Mediator angeheuert habe, um eine Eingung mit dem Radsport-Weltverband zu erwirken, so dass der vierfache Tour-de-France-Sieger mit einer möglichst kurzen Sperre aus seiner Salbutamol-Affäre hervorgehen könnte. Auch lange Gerichtsverhandlungen könnten so umgangen werden.

Laut Corriere della Sera sähe man die Chancen auf einen Sieg vor Gericht beim Versuch, die Unschuld Froomes zu beweisen, als gering an, und würde daher auf ein taktisches Schuldeingeständnis setzen, um für nur sechs bis neun Monate gesperrt zu werden - rückwirkend ab dem 7. September, jenem Tag an dem Froome seine Urinprobe mit zu hoher Salbutamol-Konzentration abgegeben hatte. Somit könnte Froome zur Tour de France 2018 oder sogar zum Giro d'Italia 2018 wieder startberechtigt sein.

Froomes Team Sky gab auf eine Nachfrage von cyclingnews.com zunächst kein Statement zu der Geschichte der italienischen Zeitung ab, doch der in Südafrika trainierende Profi selbst meldete sich nun via Twitter zu Wort und dementierte die Meldung.

Froome hatte am 7. September 2017 nach der 18. Etappe der Vuelta a Espana eine Urinprobe abgegeben, in der eine Salbutamol-Konzentration von 2.000ng/ml nachgewiesen wurde. Erlaubt sind 1.000ng/ml. Am 20. September wurden er und das Team Sky darüber informiert. Die Öffentlichkeit erfuhr allerdings erst am 13. Dezember davon - durch Statements des Rennstalls sowie der UCI, kurz bevor die französische Zeitung Le Monde und der britische The Guardian Berichte veröffentlichen wollten.

Seitdem scheint die Marschrichtung von Froome, seinem Anwalts-Team um Mike Morgan und Team Sky zu sein, entweder zu beweisen, dass die zu hohe Salbutamol-Konzentration trotz Einhaltung der erlaubten Dosierung (bis zu 1.600 Mikrogramm innerhalb von 24 Stunden) durch andere Umstände wie etwa Dehydrierung zustande gekommen sei. Oder, wie zuletzt berichtet, dass eine Nierenfehlfunktion dafür verantwortlich gewesen sei.

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