RSN-Rangliste, Platz 10: Tony Martin

Nicht immer bei 100 Prozent gewesen

Foto zu dem Text "Nicht immer bei 100 Prozent gewesen"
Tony Martin (Quick-Step Floors) im WM-Zeitfahren von Bergen | Foto: Cor Vos

09.12.2017  |  (rsn) - Ein Etappensieg zu Beginn des Jahres bei der Valencia-Rundfahrt (2.1) und Ende Juni die Titelverteidigung im Zeitfahren der Deutschen Meisterschaften: Die sportliche Ausbeute von Tony Martin (Katusha-Alpecin) fiel 2017 angesichts der hohen Ansprüche recht mager aus.

"Wenn man nur die Platzierungen betrachtet, bin ich schon sehr enttäuscht von der Saison", sagte der siebenmalige Deutsche Zeitfahrmeister zu radsport-news.com. Mehrere Male fehlte nicht viel zu weiteren Siegen: So wurde Martin in drei Zeitfahren jeweils Zweiter und bei der Tour de France in seiner Paradedisziplin jeweils Vierter. "Aber insgesamt hatte ich mir mehr Top-Ergebnisse erhofft“, stellte er klar.

Vor allem das große Ziel - das Gelbe Trikot beim Grand Départ der Tour de France in Düsseldorf - verpasste er dann doch deutlich. "Ich hätte das Auftaktzeitfahren sehr gerne gewonnen und somit auf der 2. Etappe das Gelbe Trikot getragen", so Martin, der den Samstag in Düsseldorf als zugleich schönsten und enttäuschendsten Moment der Saison bezeichnete. "Die Stimmung war genial und der deutsche Radsport hat sehr viel Aufmerksamkeit bekommen. Für die neue deutsche Fahrergeneration war es der verdiente Lohn für den Anti-Dopingkampf der vergangenen Jahre", erklärte der 32-Jährige, der Anfang Juni zudem Gesamtdritter der Belgien-Rundfahrt geworden war.

Angesichts des Parcours' des WM-Zeitfahrens, das in Bergen mit einem Schlussanstieg aufwartete, war es keine Überraschung, dass Martin an den Medaillenrängen vorbeifuhr. Dabei war der Titelverteidiger lange Zeit gut unterwegs. Als Neunter fehlten ihm letztlich 18 Sekunden auf den Bronzeplatz. Enttäuschender war zuvor das WM-Mannschaftszeitfahren verlaufen, das er erstmals gemeinsam mit seinen Katusha-Alpecin-Teamkollegen bestritt. Hier landete die Schweizer Formation abgeschlagen auf Rang neun. Dennoch betonte der Neuzugang die positiven Aspekte: "Das Team hat sich 2017 sehr gut entwickelt, und wir sind als Gruppe zusammengewachsen."

Dennoch bleibt festzustellen, dass dem Wahl-Schweizer erstmals in seiner langen Profilaufbahn kein Sieg in einem internationalen Zeitfahren gelang. Als Gründe dafür nannte Martin "eine Mischung aus vielen Aspekten. Die Konkurrenz hat aufgeholt, ich war 2017 nicht immer bei 100 Prozent und es gibt leider immer weniger klassische flache oder profilierte lange Zeitfahren."

In der kommenden Saison will Martin wieder an bessere Zeiten anknüpfen und "um Top-Platzierungen bei den Klassikern, Etappensiege bei größeren Rundfahrten und speziell bei den Zeitfahren mitfahren." Priorität genieße dabei ein Spitzenresultat bei den Klassikern, bei denen er auch in dieser Saison hinter den Erwartungen zurückblieb.

2018 aber könnten sich nach dem Weggang von Alexander Kristoff vor allem in den großen Rennen auf Kopfsteinpflaster wie etwa Paris-Roubaix neue Chancen ergeben. "In den Klassikern will ich mich beweisen und zeigen, dass ich zu den Besten gehöre. Im Zeitfahren muss ich dies nicht mehr unter Beweis stellen. Dort will ich mich aber trotzdem in die Weltspitze zurückkämpfen", kündigte Martin an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.12.2017Die rsn-Trophäe “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Vorgestern hatte ich die große Ehre, André Greipel auf Mallorca die neue rsn-Trophäe "Fahrer des Jahres" zu überreichen. Den Preis für den besten deutschsprachigen Rennradler gibt´s bei

18.12.2017Oft knapp geschlagen, aber am Jahresende ganz vorn

(rsn) - André Greipel ist der Gewinner der Radsport-News-Rangliste 2017. Der Hürther verwies John Degenkolb knapp auf Platz zwei. Dafür erhält Greipel als erster die neugeschaffene Trophäe als un

18.12.2017Die Radsport-News-Jahresrangliste 2017

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2017 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

17.12.2017Das ganz große Ding hat gefehlt

(rsn) - Einen Einstand nach Maß beim neuen Team, gute Klassikerauftritte ohne Sieg, eine vom Sturzpech begleitete Tour de France sowie die krankheitsbedingte WM-Absage: Die Saison 2017 hielt für Joh

16.12.201714 Siege - keiner jubelte öfter

(rsn) - In der zurückliegenden Saison hatte kein Fahrer öfter Grund zum Jubel als Marcel Kittel (Quick-Step Floors). Überragend waren dabei die fünf Etappensiege allein bei der Tour de France, wo

15.12.2017Bei den Ardennenklassikern geglänzt

(rsn) - Dank einer abermals sehr starken Saison ist Michael Albasini (Orica-Scott) auf Platz vier bester Schweizer in der Radsport-News-Rangliste. Der 36-Jährige feierte 2017 nicht nur drei Siege, so

14.12.2017Das ganze Jahr über auf hohem Niveau

(rsn) - Trotz eines wieder sehr starken Bob Jungels ist in diesem Jahr Jempy Drucker (BMC) bester Luxemburger in der Radsport-News-Rangliste. Der 31-Jährige fuhr insgesamt 23 Top-Ten-Ergebnisse ein,

13.12.2017Beim Critérium du Dauphiné in Top-Verfassung

(rsn) - In Folge der Verpflichtungen von Peter Sagan und Rafal Majka rückte Emanuel Buchmann bei Bora-hansgrohe 2017 in die zweite Reihe - jedenfalls in den großen Rundfahrten. Sowohl bei der Tour d

12.12.2017Nicht nur der Giro 2017 macht Hoffnung für die Tour 2018

(rsn) - Nachdem er bereits beim Giro d`Italia 2016 mit seinem sechsten Gesamtrang und dem Sieg in der Nachwuchswertung zu imponieren wusste, zählte Bob Jungels (Quick Step-Floors) auch in diesem Jahr

11.12.2017In Düsseldorf nur knapp am Gelben Trikot vorbei

(rsn) - Stefan Küng (BMC) hat sich in der vergangenen Saison endgültig einen Ruf als formidabler Zeitfahrer erarbeitet. Der Schweizer war nicht nur an den BMC-Siegen in den Mannschaftszeitfahren der

10.12.2017Nach der besten Saison der Karriere von BMC verabschiedet

(rsn) - Auch wenn er den herben Rückschlag verkraften musste, kurzfristig aus dem Aufgebot für seine Heimat-Rundfahrt genommen worden zu sein, absolvierte Silvan Dillier (BMC) eine bärenstarke Sa

09.12.2017Auf der Straße durchgestartet, bei der Teamsuche im Wartemodus

(rsn) - Im Vorjahr noch ohne einen einzigen Punkt, ist Colin Stüssi (Roth-Akros) auf Platz elf der Aufsteiger der diesjährigen Rangliste und zugleich bester KT-Fahrer. Der Schweizer bewies vor allem

Weitere Radsportnachrichten

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

31.03.2025Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

30.03.2025Clever und stark: Roglic nach Katalonien bereit für den Giro

(rsn) - Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat mit seinem Gesamtsieg bei der Katalonien-Rundfahrt eindrucksvoll bewiesen, dass er in bestechender Form ist. Der 35-jährige Slowene zeigte nic

30.03.2025Wiebes macht die 100 voll und feiert Titelverteidigung

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat bei der 12. Ausgabe von Gent-Wevelgem in Flanders Fields Women Elite die Konkurrentinnen erwartungsgemäß in den Schatten gestellt und nach 168, 9 K

30.03.2025Ayuso zahlt bei Heim-Niederlage gegen Roglic Lehrgeld

(rsn) - Gleich drei Spanier reihten sich direkt hinter dem Sieger Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) in die Ergebnisliste der 104. Katalonien-Rundfahrt ein. Juan Ayuso (UAE - Emirates - XRG),

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine