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09.07.2017 | (rsn) - Es war ein heißer und harter Tag, an dem das Feld der 104. Tour de France mit Höchsttempo durch das Jura jagte. Doch nach 187,5 Kilometern der 8. Etappe von Dole zur Stadion de Rousses blieb die Spitze der Gesamtwertung unverändert. Bei Temperaturen erneut jenseits der 30-Grad-Marke sicherte sich schließlich der Franzose Lilien Calmejane (Direct Energie) mit einem Stundenmittel von 41,592km/h als Solist nach einer Attacke am letzten Anstieg des Tages aus einer Ausreißergruppe heraus den Tagessieg vor Robert Gesink (LottoNL-Jumbo/ +0:37) und seinem Landsmann Guillaume Martin (Wanty-Groupe Gobert/+0:50), der die Gruppe der Favoriten ins Ziel führte.
Mit seinem bisher größten Sieg eroberte de 24-jährige Calmejane, der sich auch von einem Krampf auf den letzten fünf Kilometern nicht stoppen ließ, zudem das Bergtrikot. "Mit den Krämpfen hatte ich einen Augenblick Befürchtungen. Aber was für eine Erleichterung nach dem Überfahren der Ziellinie. Das war heute so eine Gelegenheit, die ich unbedingt nutzen musste. Nicht immer lacht einem das Glück, aber heute war es so. Einfach fantastisch“, strahlte Calmejane, der seinem Teamchef Jean-René Bernaudeau an dessen 61. Geburtstag das schönste Geschenk machte und von diesem herzhaft umarmt wurde.
Der 30-jährige Gesink schaffte es trotz starker Leistung nicht mehr, auf den letzten Kilometern die Lücke zum Vuelta-Etappengewinner 2016 zu schließen. "Ich wollte gewinnen, aber ein Anderer war besser“, sagte der Niederländer, der bei dieser Tour auf Etappenjagd geht und keine Ambitionen im Gesamtklassement hat. "Ich habe versucht, bis zur Spitze vorzukommen und habe Pauwels und Roche abgehängt. Er (Calmejane) hatte Krämpfe, aber ich hatte auch kaum bessere Beine", bestätigte Gesink indirekt, dass die Etappe den Fahrern alles abverlangte.
Chris Froome (Sky) konnte mit Hilfe seines starken Teams letztlich souverän das Gelbe Trikot des Gesamtführenden verteidigen. Dabei warens eine Helfer - darunter auch Christian Knees, der vor allem in den Flachpassagen für Tempo sorgte - erstmals bei dieser Tour gefordert Der Brite führt unverändert mit zwölf Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Geraint Thomas, weitere zwei Sekunden dahinter folgt der Italiener Fabio Aru (Astana).
"Das war heute schon ziemlich hart. Heute wollten nämlich einige Teams das Gelbe Trikot erobern“, sagte Froome zur Etappe. "Da wir sie nicht fahren lassen konnten, mussten wir schnell hinterher.“ Im Ziel hatte der 32-Jährige schon die Königsetappe im Visier: "Vor allem nach so einem Tag wird es morgen sehr schwer und selektiv. Morgen könnte die Gesamtwertung explodieren - mit großen Abständen."
Auf den ersten 16 Positionen des Klassements gab es keine Änderungen, bester deutscher Profi bleibt Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe), der sich als Ausreißer probierte und, in der Ausreißergruppe fahrend, zwischenzeitlich sogar virtuell das Gelbe Trikot trug, dann aber zeitgleich mit der Froome-Gruppe ins Ziel kam. Deshalb belegt der Ravensburger weiterhin 1:24 Minuten hinter dem Titelverteidiger Rang 14.
"Wir hatten gehofft, dass die Gruppe mehr Vorsprung herausfahren kann. Schade, dass es nicht geklappt hat. Auch wenn ich im Gesamtklassement weit vorn bin, sollte man sich darüber nicht so viele Gedanken während des Rennens machen. Da geht es nur um das Tagesergebnis“, sagte Buchmann im Ziel.
Von Kilometer Null an wurde die Etappe knallhart ausgefahren, was folgte, war ein schier endloser Kampf um die Gruppe des Tages. Sylvain Chavanel (Direct Energie), der 2010 an der Station des Rousses triumphiert und das Gelbe Trikot erobert hatte, Greg Van Avermaet (BMC), Alexey Lutsenko (Astana) bildeten kurzzeitig eine prominent besetzte Spitzengruppe, die bei mehr als 50 km/h nach gut 30 Kilometern allerdings wieder gestellt wurde - vor allem, weil Sunweb das Trio nicht weglassen wollte.
Nachdem die Ausreißer wieder eingefangen waren, übernahm Quick-Step Floors bis zum Zwischensprint die Kontrolle im Feld für Kittel, der im Gegensatz zu anderen Sprintern in der extrem schnellen Anfangsphase nicht abgehängt wurde und hinter seinen Helfern zum Zwischensprint nach 45,5 Kilometern pilotiert wurde.
In Montbrond musste sich der dreimalige Etappensieger zwar Landsmann André Greipel (Lotto Soudal) und Michael Matthews (Sunweb) geschlagen geben, baute als Dritter seine Führung in der Punktewertung gegenüber Arnaud Démare (FDJ) allerdings auf 30 Punkte aus. Der Französische Meister kämpfte in einer Verfolgergruppe vergeblich um den Anschluss und kam am Ende mit mehr als 37 Minuten Rückstand auf den Etappengewinner ins Ziel. "Heute hatte ich nur ein Ziel. Das war der Sprint bei Kilometer 45. Mein Team hat mir sehr gut geholfen, dort hinzukommen. Dann war es einer der härtesten Sprints, die ich seit Beginn dieser Tour gefahren bin“, sagte Kittel, der es danach ruhiger angehen ließ und eine gute halbe Stunde die Skistation erreichte.
Nach dem Sprinter-Intermezzo konnte sich sogar eine 50 Fahrer starke Spitzengruppe mit Buchmann und Marcus Burghardt (beide Bora-hansgrohe) absetzen und, da Sky im Feld das Tempo drosselte, sich zeitweise 3:30 Minuten an Vorsprung herausfahren. Allerdings hatte die große Gruppe nicht lange Bestand, auch weil Buchmann in die Offensive ging und mit dazu betrug, dass sich mehrere Fahrer lösen konnten.
Der sehr aktive Van Avermaet initiierte schließlich 51 Kilometer vor dem Ziel die vorentscheidende acht Mann starke Spitzengruppe. Mit dabei waren außer dem Olympiasieger noch sein Teamkollege um Nicolas Roche, Jan Bakelants (Ag2R), Warren Barguil (Sunweb), Simon Clarke (Cannondale-Drapac), Serge Pauwels (Dimension Data) Gesink, Calmejane sowie Michael Valgren (Astana), der als letzter zur Gruppe noch aufschloss. Dagegen verpasste Buchmann den Absprung.
17 Kilometer vor dem Tagesziel, im Anstieg nach Combe de Laisia-Les Molunes (1. Kategorie), löste sich Calmejane schließlich von seinen Gefährten und fuhr – trotz zwischenzeitlicher Krämpfe – bei seiner Tour-Premiere einen souveränen Etappensieg nach Hause.
Im Feld dominierte Sky die das Geschehen, musste jedoch eine kleine Schrecksekunde durchstehen: In einer Abfahrt versteuerten sich Froome und Geraint Thomas in einer Kurve und kamen von der Strecke ab. Beide bleiben jedoch unversehrt. Bis auf eine erfolglose späte Attacke durch Daniel Martin (Quick-Step Floors) kurz vor dem Ziel verzichteten die Favoriten auf einen Schlagabtausch und kamen gemeinsam an der Stadion de Rousses an .
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