Vorschau 69. Österreich-Rundfahrt

Durchbrechen Zoidl & Co. den Fünfjahres-Rhtythmus?

Foto zu dem Text "Durchbrechen Zoidl & Co. den Fünfjahres-Rhtythmus?"
Auch die 69. Österreich-Rundfahrt hat viele Berge im Programm. | Foto: Cor Vos

01.07.2017  |  (rsn) – Darf sich die 69. Österreich-Rundfahrt (2.1) wieder mal über einen heimischen Sieger freuen oder geht das Gesamtklassement wie in den letzten drei Jahren schon an einen internationalen Starter? Statistisch gesehen müssten die Österreicher wohl noch bis 2018 warten, denn die letzten "Ösi-Siege" durch Riccardo Zoidl (2013), Thomas Rohregger (2008) und Gerrit Glomser (2003) folgten jeweils im Fünfjahresrhythmus.

Doch mit Zoidl (Felbermayr-Simplon Wels), seinen Teamkollegen Stephan Rabitsch und Markus Eibegger, dem zuletzt bei der Slowenien-Rundfahrt auftrumpfenden Herrmann Pernsteiner (Amplatz BMC) sowie Daniel Geismayr (Vorarlberg) haben gleich fünf Österreicher Chancen, beim Heimspiel ganz weit vorne zu landen. Und auch Stefan Denilf (Aqua Blue) hat das Zeug dazu, sich im Vorderfeld der traditionell schweren Rundfahrt zu platzieren.

Die Konkurrenz hat es allerdings auch ohne den abwesenden Titelverteidiger Jan Hirt (CCC Sprandi) in sich. Katusha-Alpecin wird vom Esten Rein Taaramae angeführt, der auf die Unterstützung von Ilnur Zakarin bauen kann. Beim Russen muss man abwarten, wie seine Form nach dem Giro und mit Blick auf die Vuelta sein wird. Für einen Etappensieg ist Zakarin allemal gut.

Ebenfalls in die Karten spielt die Streckenführung dem Kolumbianer Miguel Angel Lopez (Astana), der allerdings aus verletzungsbedingten Gründen in dieser Saison nur die Tour de Suisse bestreiten konnte und auch dort nach einem Sturz aufgeben musste.

Auf der Rechnung haben sollte man auch den Vorjahresdritten Patrick Schelling (Vorarlberg) aus der Schweiz, den Spanier Delio Fernandez (Delko Marseille Provence), den Niederländer Pieter Weening (Roompot) sowie den Spanier Igor Anton (Dimension Data).

Gestartet wird die Österreich-Rundfahrt am Sonntag mit einem nur 800 Meter langen Berg-Prolog, in dem es von Graz hinauf zum Schlossberg geht. Dabei werden die Abstände denkbar gering bleiben. Tags darauf, wenn sich das Peloton auf den 194 Kilometer langen Weg von Graz nach Wien macht, können sich die Sprinter im Feld Hoffnungen auf ein Erfolgserlebnis machen, denn als einzige Steigung ist ein Kategorie-2-Anstieg zur Rennhälfte vermerkt.

In der österreichischen Hauptstadt wird Elia Viviani (Italienisches Nationalteam) der Mann sein, den es zu schlagen gilt. Seine Kontrahenten sind seine Landsleute Oscar Gatto (Astana) und Filippo Fortin (Tirol), der Niederländer Wouter Wippert (Cannondale-Drapac), der Ire Matt Brammeier, der Australier Leigh Howard (beide Aqua Blue), der Russe Alexander Porsev (Gazprom-RusVelo) und der Südafrikaner Ryan Gibbons (Dimension Data).

Zu schwer für die Sprinter wird der dritte Abschnitt. Auf den letzten 32 der 200 Kilometer von Wien nach Pöggstall steht gleich drei Mal der bis zu 20 Prozent steile Anstieg Jasenegg (2. Kat) auf dem Programm, letztmals sechs Kilometer vor dem Ziel. Bestes Terrain für entschlossene Ausreißer, wogegen sich die Klassementfahrer wohl noch bedeckt halten werden.

Noch einmal eine Angelegenheit für die schnellen Männer im Feld könnte die 3. Etappe sein, die mit 226 Kilometern zwar die längste der Rundfahrt ist. Allerdings müssen auf dem Weg von Wieselburg nach Altheim in der zweiten Rennhälfte nur drei Bergwertungen der 3. Kategorie gemeistert werden, die letzte mehr als 30 Kilometer vor dem Ziel.

Der Kampf ums Gesamtklassement entbrennt am Donnerstag, wenn die Ankunft auf dem Kitzbüheler Horn (Ehrenkategorie) ansteht. Gerade da die Etappe nur 83 Kilometer lang ist, kann man am Schlussanstieg ein Feuerwerk an Attacken erwarten. Der 7,6 Kilometer lange, im Schnitt zwölf Prozent steile Anstieg wird  größere Zeitabstände im Gesamtklassement bringen.

Die Königsetappe über den Großglockner steht tagsdrauf an. Von Kitzbühel nach St.Johann müssen die Fahrer 213 Kilometer zurücklegen und dabei den Felbertauern (1. Kat), den Iselberg (2. Kat), das auf 2.500 Metern Höhe gelegene Hochtor (Ehrenkategorie) sowie das gleich darauf folgenden Fuscher Thörl (2. Kat) überqueren. Zwar führen die letzten 60 Kilometer fast ausschließlich bergab, doch zum Ziel in St. Johann geht es noch einmal bis zu zehn Prozent bergauf, so dass hier entscheidende Sekunden herausgefahren werden können.

Die Schlussetappe von St. Johann nach Wels ist zwar in der ersten Rennhälfte recht hügelig, doch kann zum Abschluss der siebentägigen Rundfahrt noch einmal mit einer Sprintankunft gerechnet werden.

Zur Startliste:

Die Etappen:
Sonntag, 2. Juli, Prolog: Graz - Schlossberg, 800m
Montag, 3. Juli, 1. Etappe: Graz - Wien, 194km
Dienstag, 4. Juli, 2. Etappe: Wien - Pöggstall, 200km
Mittwoch, 5. Juli, 3. Etappe: Wieselburg - Altheim, 226km
Donnerstag, 6. Juli; 4. Etappe: Salzburg - Kitzbüheler Horn, 83km
Freitag, 7. Juli, 5. Etappe: Kitzbühel - St. Johann, 213km
Samstag, 8. Juli, 6. Etappe: St. Johann - Wels, 204km

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.04.2018Rundstreckenrennen soll für späte Entscheidung sorgen

(rsn) - Ein Rundstreckenrennen wird 2018 im Kampf um das rote Führungstrikot der Österreich-Rundfahrt die entscheidende Rolle spielen. "In den letzten Jahren hieß es immer, die Tour wird am KitzbÃ

09.07.2017Denifl: "Ich wusste, dass ich etwas Großes gewinnen kann"

(rsn) - Für viele überraschend hat Stefan Denifl (Aqua Blue Sport) die Österreich-Rundfahrt gewonnen. Im Interview mit radsport-news.com sprach der 29-jährige Österreicher darüber, wie dieser Er

08.07.2017Denifl lässt sich das Gelbe Trikot nicht mehr nehmen

(rsn) – Stefan Denifl (Aqua Blue Sport) hat es geschafft. Der 29-jährige Österreicher ließ auf der letzten Etappe der 69. Österreich-Rundfahrt (2.1) nichts mehr anbrennen uns sicherte sich bei s

07.07.2017Zoidl verpasst Heimcoup, Denifl vor Gesamtsieg

(rsn) – Riccardo Zoidl (Felbermayr-Simplon Wels) hat den ersten Etappensieg eines Österreichers bei der Heim-Rundfahrt knapp verpasst. Im Zweitersprint musste sich Zoidl auf der 226 Kilometer lange

06.07.2017Lopez siegt solo am Kitzbüheler Horn, Denifl im Gelben Trikot

(rsn) - Miguel Angel Lopez (Astana) hat bei der 69. Österreich-Rundfahrt seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der 23-jährige Kolumbianer, der aufgrund von mehreren Verletzungen in jüngster Zeit er

05.07.2017Viviani siegt am längsten Tag, Vanmarcke behält Gelbes Trikot

(rsn) – Elia Viviani (Nationalteam Italien) hat auch auf der mit 226 Kilometern längsten Etappe der Österreich-Rundfahrt (2.1) zugeschlagen. Der Italiener setzte sich auf der Fahrt von Wieselburg

04.07.2017Slagter siegt nach Attacke am Jasenegg, Vanmarcke behält Gelb

(rsn) - Tom Jelte Slagter (Cannondale-Drapac) hat die anspruchsvolle 2.Etappe der Österreich-Rundfahrt (2.1) gewonnen. Der Niederländer setzte sich nach 199 Kilometern von Wien nach Pöggstall im Sp

03.07.2017Viviani holt sich Windkantenetappe, Vanmarcke das Gelbe Trikot

(rsn) - Elia Viviani ist auf der 1. Etappe der 69. Österreich-Rundfahrt (2.1) seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Der 28-jährige Sky-Profi, der in Österreich im Trikot der italienischen Nationa

02.07.2017Gatto gewinnt Berg-Prolog zum Auftakt der Österreich-Rundfahrt

(rsn) - Oscar Gatto (Astana) hat den Auftakt der 69. Österreich-Rundfahrt (2.1) gewonnen. Der 32-jährige Italiener setzte sich im nur 800 Meter langen Berg-Prolog von Graz hinauf zum Schlossberg in

26.06.2017Im falschen Trikot zum Titel - Martin muss 2.500 Franken Strafe zahlen

(rsn) - Tony Martin (Katusha-Alpecin) ist vom Radsportweltverband UCI mit einer Strafe von 2500 Schweizer Franken belegt worden. Der viermalige Zeitfahrweltmeister hatte bei den Deutschen Meisterschaf

21.06.2017Angelt sich Unzué im dritten Versuch Landa?

(rsn) - Die spanische Movistar-Mannschaft ist an einer Verpflichtung von Mikel Landa vom Team Sky interessiert. Das bestätigte Manager Eusebio Unzué gegenüber der Tageszeitung El Pais. Der Vertrag

10.06.201769. Österreich-Rundfahrt mit vier WorldTour-Teams und vielen Bergen

(rsn) - Für die 69. Österreich-Rundfahrt (2. - 9. Juli / 2.1) haben mit Katusha-Alpecin, Cannondale-Drapac, Astana und Dimension Data vier WorldTour-Teams gemeldet. Hinzu kommen eine italienische Na

Weitere Radsportnachrichten

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

31.03.2025Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

30.03.2025Clever und stark: Roglic nach Katalonien bereit für den Giro

(rsn) - Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat mit seinem Gesamtsieg bei der Katalonien-Rundfahrt eindrucksvoll bewiesen, dass er in bestechender Form ist. Der 35-jährige Slowene zeigte nic

30.03.2025Wiebes macht die 100 voll und feiert Titelverteidigung

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat bei der 12. Ausgabe von Gent-Wevelgem in Flanders Fields Women Elite die Konkurrentinnen erwartungsgemäß in den Schatten gestellt und nach 168, 9 K

30.03.2025Ayuso zahlt bei Heim-Niederlage gegen Roglic Lehrgeld

(rsn) - Gleich drei Spanier reihten sich direkt hinter dem Sieger Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) in die Ergebnisliste der 104. Katalonien-Rundfahrt ein. Juan Ayuso (UAE - Emirates - XRG),

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine