Interview mit dem einzigen Deutschen am Start

Martens: "Bei La Doyenne kann ich nicht mit den Besten mithalten"

Von Joachim Logisch aus Lüttich

Foto zu dem Text "Martens:
Paul Martens (Lotto NL- Jumbo) | Foto: Cor Vos

23.04.2017  |  (rsn) - Die deutschen Hoffnungen beim 103. Lüttich-Bastogne-Lüttich (258 km) ruhen ganz alleine auf den Schultern von Paul Martens (Lotto NL- Jumbo). radsport-news.com sprach direkt vor dem Start der "Königlichen" mit dem gebürtigen Rostocker. Ein erfrischend ehrliches Interview.

Sie sind der einzige Deutsche, der heute hier am Start steht. Was sagen Sie dazu?
Paul Martens (fragt erstaunt zurück): Und Geschke?

Der musste seinen Start wegen Erschöpfung absagen.
Martens: Das sagt vielleicht genug über den derzeitigen Stand des deutschen Radsports für dieses Rennen aus. Lüttich-Bastogne-Lüttich ist neben Paris-Roubaix wohl der schwerste und prestigeträchtigste Klassiker. Es ist sehr traurig, dass hier nur ein Deutscher am Start ist. Vielleicht kommen aber wieder bessere Zeiten? In diesem Jahr ist ja der Start der Tour de France in Düsseldorf. Vielleicht gibt das wieder neuen Schwung.

Wie fühlen Sie sich?
Martens: Ich fühle mich gut und gesund. Aber das Level ist so hoch. Gerade dieses Rennen war in den letzten Jahren für mich immer zu schwer. Wenn ich realistisch bin, dann kann ich im Finale einfach nicht mitfahren.

Ihre Aufgaben heute?
Martens: Wir haben keinen Kapitän. Ich darf probieren, wie weit ich kommen kann. Ja, gut - vielleicht gibt es eine Überraschung. Man weiß es nicht. Wir haben unsere Kletterer nicht hier. Die spezialisieren sich dieses Jahr mehr auf die Rundfahrten. Darum haben wir diesmal auch eine etwas andere Einstellung zu diesem Rennen.

In diesem Jahr wurde die Entscheidung bei den Klassikern oft früher gesucht und nicht bis zur Ziellinie gewartet. Kommt Ihnen diese Taktik entgegen?
Martens: Auch bei diesem Klassikern sind Leute weggefahren, die im Endeffekt auch hätten warten können. Man kann nicht sagen, die Rennen sind offener. Die Besten fahren halt früher weg. Das eröffnet mir nicht wirklich Möglichkeiten. Wenn die Leute wegfahren, da kann ich im Finale und auch vorher nicht mitfahren (lacht).

Und heute?

Martens: Das Finale ist so eng zusammen, dass ich die Besten nicht schon 60 Kilometer vorher attackieren sehe.

 

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