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22.09.2016 | (rsn) – Nicht Tony Martin, Marcel Kittel oder André Greipel - Jasha Sütterlin ist nach drei Etappen der Eneco Tour bester deutscher Fahrer in der Gesamtwertung des letzten WorldTour-Etappenrennens der Saison. Als aktuell Vierter hat Sütterlin bei unverändert 14 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Rohan Dennis (BMC) weiterhin sogar das Podium im Blick.
Die Grundlage für das erfreuliche Zwischenergebnis legte der Freiburger im Zeitfahren von Breda, in dem er am Dienstag hinter Dennis und Jos van Emden (LottoNL-Jumbo) Dritter wurde – für ihn selber unerwartet.
"Ich war sehr überrascht, ich hatte gehofft, dass ich eventuell unter die besten 20 komme. Umso glücklicher war ich natürlich mit Platz drei“, erklärte Sütterlin nach der gestrigen Etappe gegenüber radsport-news.com. Die Zurückhaltung und die Überraschung resultierten aus der Streckenlänge von lediglich 9,6 Kilometern – für den Zweiten der Deutschen Meisterschaften von Streufdorf eigentlich zu wenig, um seine Stärken ausspielen zu können. "Ich kann lange Zeitfahren besser, alles was Richtung 30-40 km geht, kommt mir mehr entgegen“, sagte Sütterlin. "Am Dienstag aber hatte ich wirklich super Beine und jetzt freue ich mich schon auf das Mannschaftszeitfahren...“
Das steht am Freitag in Sittard-Geleen an und wird nach Sütterlins Auffassung "eine kleine Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg bringen. Ich denke, die Abstände werden nicht allzu groß sein, aber groß genug, dass auf den letzten Etappen durch Zeitbonifikationen keine Unterschiede mehr gemacht werden können“, prognostizierte er.
Sein Team will im 20.9 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr auf Sieg fahren. "Wir haben die besten Zeitfahrer hier dabei und ich denke auch das wir um Platz eins oder zwei mitfahren können“, meinte er mit Blick auf seine starken Mannschaftskollegen wie Alex Dowsett und Ion Izaguirre, die im Gesamtklassement auf den Positionen elf und zwölf geführt werden.
Obwohl er etwas besser platziert ist als die beiden, wird Movistar nach Sütterlins Vermutung am Schlusswochenende in erster Linie für Izaguirre fahren. "Ich denke, unsere Taktik bleibt so, dass wir auf die Karte Ion Izaguirre setzen. Er ist sehr gut in Form“, sagte er. Das bedeutet aber nicht, dass Sütterlin nicht auch die Chance auf das in Reichweite scheinende beste Ergebnis seiner bisherigen Profikarriere entgehen lassen will. "Keine Frage, ich werde natürlich auch schauen, dass ich mit vorne dabei bleibe und vielleicht fahren wir sogar beide unter die ersten fünf bis zehn“, benannte er sein Wunschszenario.
Vielleicht aber ist sogar noch mehr drin, sollte Movistar im Teamzeitfahren gegenüber der Konkurrenz wie BMC oder LottoNL-Jumbo Sekunden gutmachen. Die beiden abschließenden Etappen durch die Ardennen nämlich sind diesmal nicht ganz so schwer wie in den vergangenen Jahren und könnten in Lanaken (Samstag) und in Geraardsbergen (Sonntag) sogar mit Sprintankünften enden, die keine Änderungen im Gesamtklassement mehr zur Folge haben dürften.
So weit aber will Sütterlin noch nicht denken. "Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben, aber bei solchen Klassikeretappen gehört immer auch eine Menge Glück dazu. Die Form stimmt auf jeden Fall, an den Beinen scheitert es hoffentlich nicht“, sagte er.
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