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23.05.2016 | (rsn) – Marcel Kittel fährt mittlerweile für Etixx-Quick-Step, über John Degenkolb kursieren Wechselgerüchte – doch mit Simon Geschke bleibt zumindest der dritte deutsche Leistungsträger dem Giant-Alpecin-Team treu. Der Tour-Etappensieger von 2015 verlängerte seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit dem deutschen Rennstall vergangene Woche bis Ende 2018.
Dabei hat er sich mit seinem Triumph von Pra Loup eine Trumpfkarte beschafft, die er nun ausspielen konnte. "Als Etappensieger bei der Tour braucht man sich jedenfalls keine Sorgen zu machen, gar kein Angebot zu bekommen“, berichtete Geschke gegenüber radsport-news.com auch von weiteren Offerten.
"Allerdings wollten die meisten Teams noch länger mit einem Angebot warten. Giant hat die ersten Angebote gemacht, und da wollte ich nicht so lange pokern. Mein Frühjahr war ja auch nicht gerade ein As im Ärmel“, sagte der Freiburger, der im Winter aufgrund von Knieproblemen nicht wie gewünscht trainieren konnte. Zudem musste ihm Anfang Mai eine Platte aus der Schulter entfernt werden, die ihm im Frühjahr 2015 in Folge eines Schlüsselbeinbruchs eingesetzt worden war.
Die Gespräche mit Giant-Alpecin über eine mögliche Vertragsverlängerung liefen bereits seit dem vergangenen Jahr – der nun erfolgte Vertragsabschluss ist auch ein Zeichen der Wertschätzung, die der 30-Jährige mittlerweile genießt. "Es ist natürlich immer ein gutes Zeichen, wenn das Team langfristig mit einem plant“, sagte Geschke, der 2009 beim Vorgänger Skil-Shimano Profi wurde und der Ende 2018 auf dann zehn Jahre in der Mannschaft von Iwan Spekenbrink wird zurückblicken können – jetzt auch zu verbesserten Bezügen, wie der gebürtige Berliner bestätigte: "Mein letzter Vertrag kam ja 2013 zustande. Seitdem hat sich bei mir und im Team auch einiges getan“, erklärte er.
In den kommenden beiden Jahren wird sich nach Geschkes Auffassung zwar nicht viel an seinem Programm verändern. "Ich bin ja immer noch derselbe Fahrer“, meinte er. Aber auch im Hinblick darauf, dass Giant-Alpecin mit Tom Dumoulin und Warren Barguil künftig auch in den Gesamtwertungen der großen Rundfahrten vorne landen will, wird Geschkes Rolle doch eine andere sein. “Was das angeht, so bin ich als Helfer in den Bergen wichtiger fürs Team geworden, auch wegen meiner inzwischen größeren Erfahrung. Da bin ich natürlich hilfreicher als zum Beispiel im Sprintzug“, fügte er an.
Aber Geschke definiert sich nicht nur über seine Helferrolle, sondern will auch seine Palmares erweitern. "Ich werde in den kommenden beiden Jahren probieren, bei schweren Eintagesrennen wie den Ardennenklassikern in Top-Form zu sein. Ein großes Ziel ist es zudem, noch mal im Führungstrikot einer GrandTour zu fahren oder die Bergwertung einer WorldTour-Rundfahrt zu gewinnen“, sagte er.
Einen ersten Griff nach einem Bergtrikot kann er schon im Juni wagen, wenn die Tour de Suisse in seinem Programm steht. “Ich mag die Tour de Suisse sehr. Leider bin ich sie bis jetzt nur einmal gefahren“, sagte Geschke, der bisher zweimal am Start des Critérium du Dauphiné stand, gewissermaßen der Konkurrenzveranstaltung zur Schweiz-Rundfahrt.
“Die Dauphiné hat mir bis jetzt nie so richtig Spaß gemacht. Letztes Jahr war ich noch platt vom Giro und bin ausgestiegen, und vor vier Jahren habe ich mir dort einen Mittelhandknochen gebrochen“, berichtete er von seinen schlechten Erfahrungen und fügte schmunzelnd an: "Außerdem fahre ich im Juli ja hoffentlich dann noch genug in Frankreich.“ Nach seinem Auftritt im vergangenen Jahr dürfte Geschke bei Giant-Alpecin für die 103. Tour de France gesetzt sein.
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