Nach zehn Jahren im Profi-Peloton

Gerald Ciolek tritt ab

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Gerald Ciolek (Stölting) hat seine Profikarriere beendet. | Foto: Cor Vos

30.01.2017  |  (rsn) – Jetzt ist es offiziell – auch Gerald Ciolek hat seine Profikarriere beendet. Der 30 Jahre alte Pulheimer ist nach Dominik Nerz, Fabian Wegmann und Linus Gerdemann der vierte prominente Deutsche, für den die Saison 2016 die letzte auf dem Rad war. "Gerald wird dieses Jahr nicht im Profi-Peloton unterwegs sein. Es ist zunächst keine Rückkehr in den Profiradsport als Aktiver geplant", wurde Cioleks Manager Ken Sommer auf tour-magazin.de zitiert. Informationen darüber, was Ciolek für die Zukunft plant, konnte Sommer nicht geben.

Cioleks größter Erfolg war der Sieg bei Mailand-Sanremo im Jahr 2013, als er in einem denkwürdigen Rennen, das wegen Schnee und Eis zwischenzeitlich unterbrochen werden musste, die beiden Top-Favoriten Peter Sagan und Fabian Cancellara auf die Plätze verwies. Damit war er nach Rudi Altig und Erik Zabel erst der dritte Deutsche, der den italienischen Frühjahrsklassiker gewinnen konnte.

Erstmals ins Rampenlicht war Ciolek bereits 2005 gefahren, als er im Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften in Mannheim sensationell Robert Förster und Erik Zabel bezwang. Im Jahr darauf gewann Ciolek in Schweinfurt vor Zabel, als dessen Nachfolger er schon früh gehandelt wurde, die 6. Etappe der Deutschland Tour, das Nürnberger Altstadtrennen und wurde schließlich im Herbst in Salzburg U23-Weltmeister.

Danach wechselte Ciolek zu den Profis, bei denen er trotz diverser großer Erfolge aber nie die sehr hohen Erwartungen erfüllen konnte. Nach zwei Jahren bei T-Mobile/HTC-Highroad wechselte er zum damals noch einzigen deutschen WorldTour-Team Milram. Nach dessen Auflösung Ende 2010 fuhr er ein Jahr für das belgische Quick-Step-Team, ehe er sich für drei Jahre dem südafrikanischen Zweitdivisionär MTN-Qhubeka anschloss.

Zur Saison 2016 kehrte Ciolek nach Deutschland zurück und unterschrieb beim Team Stölting, das erstmals mit einer Professional Continental-Lizenz ausgestattet war. Allerdings blieb der Sprinter ohne Sieg. Beste Ergebnisse waren Rang fünf bei den Deutschen Meisterschaften und Platz sechs bei Rund um Köln. Nach der Auflösung des Rennstalls fand Ciolek ebenso wie seine beiden Teamkollegen Gerdemann und Wegmann keinen neuen Arbeitsgeber mehr.

In seinen zehn Profijahren gelangen ihm insgesamt 20 Siege, darunter eine Etappe der Vuelta a Espana (2009), eine weitere Etappe der Deutschland Tour (2008), vier Abschnitte der Bayern-Rundfahrt sowie drei der Österreich-Rundfahrt. Seinen letzten Sieg feierte Ciolek im Februar 2014, als er eine Etappe der Andalusien-Rundfahrt gewann.

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