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05.05.2016 | (rsn) - Wird John Degenkolb ein zweiter Fall Marcel Kittel? Im letzten Jahr wurde der Sprinter nach einem von einer schweren Virusinfektion behinderten Frühjahr vom deutschen Team Giant-Alpecin wegen Formschwäche nicht für die Tour de France nominiert und wechselte danach zu Etixx-Quick-Step. Diesmal kämpft sich Degenkolb nach einem schweren Trainingsunfall ganz langsam wieder zurück ins Renngeschehen. Muss der letztjährige Gewinner der Monumente Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix auch um seine Teilnahme an der Frankreich-Rundfahrt bangen?
radsport-news.com fragte bei Teamchef Iwan Spekenbrink nach.
Iwan Spekenbrink: "John Degenkolb hatte im Januar einen schweren, traumatischen Unfall. Jetzt geht erst einmal die vollständige Wiederherstellung vor."
In Deutschland gibt es Befürchtungen, er könnte wie Kittel die Tour verpassen und nächstes Jahr die Mannschaft wechseln.
Iwan Spekenbrink: "Es gibt immer Gerüchte um Fahrer und Teams. Richtig ist, dass sein Vertrag Ende der Saison ausläuft. Ich bin aber überzeugt und habe die Information, dass er sich noch nicht anders entschieden hat. Sehen Sie, John Degenkolb und das Team Giant-Alpecin sind zusammen gewachsen. Beide haben sich gegenseitig viel zu verdanken. Jetzt lassen wir ihm alle Zeit, die er braucht, um wieder völlig fit zu werden und unterstützen ihn dabei in allen Belangen. Danach sind wir selbstverständlich daran interessiert, mit ihm über seine Zukunft zu sprechen."
Wie sicher sind Sie, dass Degenkolb bei der Tour dabei sein wird?
Iwan Spekenbrink: "Es ist zu früh, darüber zu spekulieren. Jetzt geht die vollständige Wiederherstellung vor. John ist auf einem guten Weg. Geplant ist, dass er als nächstes die Kalifornien-Rundfahrt bestreitet. Wenn alles nach Plan läuft, ist er bei der Tour de France dabei."
Giant-Alpecin hat mit Warren Barguil und Tom Dumoulin zwei Rundfahrtspezialisten. Da liegt die Vermutung nah, dass Sie demnächst mit einer Mannschaft an den Start gehen, die das Podium bei der Tour de France angreifen soll.
Iwan Spekenbrink: "Wir haben mit Warren Barguil ein Riesentalent, das aber noch Zeit braucht. Wir gehen immer die Ziele an, die die größten Chancen haben, erreicht zu werden. Barguil braucht noch einige Zeit, um vollständig unterstützt zur Tour gehen zu können. John Degenkolb hat schon bewiesen, dass er in der Lage ist, Leistungen auf Weltklasseniveau zu erbringen. Nikias Arndt ist auch ein Fahrer, der auf dem besten Weg dazu ist."
Wie wichtig ist John Degenkolb für ein deutsches Team wie Giant-Alpecin?
Iwan Spekenbrink: "Wir sind dabei, uns Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Deshalb werden wir das Team auch mit einer Development-Mannschaft ergänzen, für die die größten deutschen Talente fahren sollen. Auch das Profi-Team wird durch starke Fahrer verstärkt. Wir wollen den nächsten Schritt machen. Wir wollen als deutsches Team unseren Beitrag für den deutschen Radsport leisten."
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