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03.05.2016 | (rsn) - Der Giro d'Italia ist natürlich viel mehr als ein Testlauf für die Tour de France. Marcel Kittel (Etixx-Quick-Step) bezeichnete die Italien-Rundfahrt im Winter immer wieder als erstes großes Saisonziel.
Der Erfurter will in Italien beziehungsweise zu Rundfahrtbeginn auch schon in den Niederlanden glänzen und Etappensiege feiern. Und trotzdem dürfte der Giro auch einen klaren Fingerzeig in Richtung Frankreich-Rundfahrt geben - nicht nur, was das Kräfteverhältnis zwischen ihm und André Greipel (Lotto Soudal) angeht, sondern auch, was das zweite große Winter-Thema rund um Kittel betrifft: die Zusammenstellung des Sprintzugs.
Sieben Massensprints hat Kittel in diesem Jahr bereits für sich entschieden, nur einen in Koksijde bei den Drei Tagen von De Panne gegen Elia Viviani (Sky) verloren. Und ein Mann war bei allen Erfolgen des Erfurters in dieser Saison dabei: Fabio Sabatini. Der 31-jährige Italiener hat den Kampf um den letzten Platz im Sprintzug vor Kittel für sich entschieden, das Duo scheint ähnlich gut zu harmonieren, wie es zuvor mit Tom Veelers bei Argos- beziehungsweise Giant-Shimano war.
Eine Bestätigung dafür ist nun auch die Giro-Nominierung von Etixx-Quick-Step. Sabatini ist genauso dabei wie der Pole Lukasz Wisniowski, der an fünf der sieben Kittel-Siege in diesem Jahr mitwirkte und nur bei der Algarve-Rundfahrt fehlte. Beide haben sich in den vergangenen Monaten zu offensichtlich unverzichtbaren Bestandteilen des Sprintzuges gemausert.
Nicht dabei sind in Italien hingegen andere schnelle Männer wie Tom Boonen, Gianni Meersman, Guillaume Van Keirsbulck, Iljo Keisse, der verletzte Fernando Gaviria und vor allem Maximiliano Richeze. Der Argentinier war im Winter als Anfahrer verpflichtet worden, fehlte dann aber im Februar verletzungsbedingt, war nur bei zwei Kittel-Siegen mit von der Partie und hat die Anfahrer-Rolle längst an Sabatini verloren.
Natürlich wird der Sprintzug in Frankreich an einigen Stellen anders aussehen als in den kommenden drei Giro-Wochen. Zum Beispiel übernimmt dann der in Italien fehlende Tony Martin mit Sicherheit eine wichtige Rolle auf den letzten Kilometern bis hin zum Teufelslappen, wie er es in dieser Saison auch schon mehrfach tat. Beim Giro dürfte diese Aufgabe dem starken Zeitfahrer Bob Jungels zufallen, der Wisniowski und Kittel, als Sabatini am Berg abgehängt wurde, auf der 1. Etappe der Tour de Romandie auf die Zielgerade führte.
Kittel betonte im Winter, dass man flexibel bleiben wolle, was die Zusammensetzung des Sprintzuges betrifft, und das dürfte generell auch Bestand haben. Doch Sabatinis und Wisniowskis Positionen scheinen bereits sehr gefestigt, wogegen Richeze momentan nicht zum engsten Kreis um Kittel gehört und nun auch keine Chance hat, sich in Italien in diesen hineinzuarbeiten.
Abgesehen von den Sprints mit Kittel setzt Etixx-Quick-Step beim Giro auf den "Bergaufsprinter" Gianluca Brambilla sowie Matteo Trentin, der ebenfalls aus kleineren Gruppen heraus Sprints für sich entscheiden kann. Für die Berge hat man mit David De La Cruz, Carlos Verona und Bob Jungels drei Youngster dabei, die alle einen Freifahrtschein bekommen und sich ausprobieren dürfen. Hinzu kommt als neunter Mann der fleißige Helfer Pieter Serry.
Der Kader von Etixx-Quick-Step: Gianluca Brambilla, David De La Cruz, Bob Jungels, Marcel Kittel, Fabio Sabatini, Pieter Serry, Matteo Trentin, Carlos Verona, Lukasz Wisniowski
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