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24.04.2016 | (rsn) - Sonntag, 24. April - Nach einer warmen Dusche, einer großen Pizza und meinem Lieblingsbier sieht die Welt schon wieder anders aus. Heute war es zum Teil schon extrem kalt und bei starkem Schneefall bin ich teilweise eher blind die Abfahrten runtergefahren. Wie befürchtet kommt mein Körper mit diesen Bedingungen nicht wirklich klar, und als das Finale begann, waren meine Beine wie Eiszapfen. Überraschenderweise sind sehr viele Fahrer durchgefahren, was beweist, dass die meisten diese Art Rennen einfach "überleben" wollen. Es sind nämlich genau die Rennen, über die man noch Jahre später sprechen wird. Ich freue mich sehr für meinen Freund Wout Poels, dass er so ein Ding abgeschossen hat. Er ist jetzt nach Mathew Hayman (mein Trainingspartner) schon der zweite gute Bekannte, der ein Monument gewinnt. Ich scheine ein guter Trainingspartner zu sein...
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Samstag, 23. April - Auch bei der Teamvorstellung in einem großen Festzelt im Zentrum von Lüttich war das Wetter das Hauptthema der Gespräche. Viele Fahrer haben doch ein bisschen Angst vor einem "Doom-Szenario" (Untergangsszenario, d. Red.), dass es nämlich frühzeitig regnen oder sogar schneien könnte bei dementsprechend tiefen Temperaturen. Man kann sich dagegen nur sehr schlecht kleiden, da in den Abfahrten die Körpertemperatur sinkt und man in den Anstiegen in den Regenjacken extrem schwitzt. Ähnlich wie beim Amstel könnte es eine große Überraschung werden, wer am Ende auf dem Podium steht und auch die Top Ten komplett macht. Das Wetter kann man nicht beeinflussen, aber ich schicke dennoch ein Stoßgebet gen Himmel, dass es nicht zu nass wird...
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Freitag, 22. April - Der Freitag zwischen Flèche Wallone und Lüttich wird traditionell von den meisten Teams zur "Streckenbesichtigung" genutzt. Dieses Jahr hat die Organisation wieder kleine Punkte verändert und auch noch einen neuen Anstieg eingebaut (als wenn die Strecke nicht schon hart genug gewesen wäre), so dass ein Training auf dem Parcours definitiv keine Zeitverschwendung ist.
Der neue Kopfsteinpflaster-Anstieg, der auch noch sehr steil ist, wird das Rennen wahrscheinlich dahingehend verändern, dass eine kleinere Gruppe zur Schlussgeraden kommt, aber er wird das Rennen auch noch länger geschlossen halten. Die Organisatoren machen in meinen Augen den Fehler, dass sie denken, durch schwere Streckenführungen attraktivere Rennen zu bekommen. Die Fahrer haben aber Angst, zu früh ihre Körner auf die Strasse zu schmeißen und warten dementsprechend länger mit ihren Attacken. Falls die Wettervorhersage stimmen sollte, werden wir sowieso ein ganz besonderes Lüttich-Bastogne-Lüttich erleben.
Mittwoch, 20. April - Wir sind mit großen Ambitionen gestartet und am Ende mit unseren Kapitänen am Podium vorbeigeschrammt. Die Mur hat eines der ehrlichsten Finals des Jahres, also müssen wir damit zufrieden sein. Robert und Wilco waren den ganzen Tag in guter Position, Koen war in der Ausreißergruppe des Tages, als Team haben wir also gut funktioniert. Ich bleibe aber bei meiner Einschätzung: Ich mag dieses Rennen nicht. Die Straßenqualitaet ist eigentlich skandalös und ich bin froh, dass ich diesmal heil durchgekommen bin. Nun habe ich wieder ein Jahr Ruhe bis zum nächsten Flèche.
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Dienstag, 19. April - Wir haben es gestern und heute ruhig angehen lassen. Ein paar von uns haben natürlich ab und zu einen Hügel genutzt, um ein wenig Spannung auf die Muskeln zu bekommen, aber im Großen und Ganzen sind wir rund zwei Stunden locker gefahren - natürlich mit dem obligatorischen Kaffeestop. Für morgen haben wir mit Robert Gesink und Wilco Kelderman zwei Fahrer, die ein Top-Ergebnis einfahren können, und dabei werden wir sie so gut es geht unterstützen. Der Flèche Wallonne ist allgemein ein sehr "geschlossenes" Rennen und darum werden wir keine großen Überaschungen erleben. Am vorletzten Anstieg wird das Feld explodieren, dann fahren die besten 30-40 Fahrer zur Mur und ab da heißt es Mann gegen Mann. Klingt alles einfacher, als es in der Praxis letztendlich ist.
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Sonntag, 17. April: Ich denke, dass dies mein schlechtestes Amstel Gold Race war, das ich in meiner Karriere gefahren bin. Dabei hat es sich lange Zeit ganz gut "angefühlt", aber der Hagelschauer 50 Kilometer vor dem Ziel hat mir offenbar alle Kraft geraubt. Wie auch immer, die Gewissheit, dass ich keinen Anteil mehr am Rennngeschehen haben würde, hat mich mehr geschmerzt als meine Beine. Am Mittwoch geht es weiter, also muss ich hinter das heutige Rennen schnell einen Haken setzen.
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Samstag, 16. April: Das Amstel Gold Race steht vor der Tür, eines meiner Lieblingsrennen und gleichzeitig ein extrem wichtiges für unser Team, das ja hier in den Niederlanden beheimatet ist. In der Vorbereitung hätte ich mir zur Stärkung meines Selbstvertrauens das eine oder andere Ergebnis gewünscht, aber irgendwie fehlte mir in den ersten Rennen das gewisse Etwas.
Aber die Ardennen-Klassiker sind komplett anders als alle vorherigen Rennen, so dass ich mich nicht verrückt mache. Dieses Jahr haben wir im Gegensatz zum letzten Jahr, als wir mit einer jungen, unerfahrenen Truppe am Start standen, wieder ein starkes Kollektiv, was mir persönlich eine große Ruhe gibt.
Beim 51. Amstel Gold Race gibt es wegen Verletzungen (Gilbert) und Absagen (Valverde) weniger ausgesprochene Favoriten und ich denke, dass dadurch das ganze Rennen offener und weniger kontrolliert sein wird.
Letztendlich wird wahrscheinlich die letzte "Cauberg-Passage" auschlaggebend sein. Aber vielleicht kann man auch mit einer frühen Attacke doch für eine Überraschung sorgen.
Paul Martens wird in der kommenden Woche nicht nur von den drei Ardennen-Klassikern Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich berichten, sondern auch von den Trainings- und Erholungstagen dazwischen. In einem Blog auf radsport-news.com beschreibt der in den Diensten des niederländischen LottoNL-Jumbo-Teams stehende Deutsche seine Eindrücke und Erfahrungen.
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