Interview mit dem Cult Energy-Stölting-Neuzugang

Ciolek: "Bei MTN habe ich zuletzt das Vertrauen vermisst"

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Ciolek:
Gerald Ciolek fährt 2016 für Cult Energy-Stölting Group. | Foto: Cor Vos

17.11.2015  |  (rsn) - Vor einigen Tagen wurde Gerald Ciolek als Neuzugang beim deutsch-dänischen Zweitdivisionär Cult Energy-Stölting Group vorgestellt. Im Interview mit radsport-news.com spricht der Kölner über die Gründe für seinen Wechsel, die Hoffnungen auf eine Wildcard für Mailand-San Remo sowie über einen möglichen Tour-Start in Düsseldorf im Jahr 2017.

Warum konnten Sie sich nach drei Jahren bei MTN-Qhubeka mit dem Team nicht mehr auf eine Vertragsverlängerung einigen?

Ciolek: "Das Team hatte andere Ziele und Pläne. Ich denke, dass es in der Konstellation für beide Seiten das beste ist, im nächsten Jahr getrennte Wege zu gehen."

Wie bewerten Sie Ihre Zeit bei MTN-Qhubeka?

Ciolek: "Ich hatte eine super Zeit bei MTN, es war wirklich ein Team, an dem mein Herz hing. Es war ein Risiko und ein Schritt ins Ungewisse, der sich dennoch voll ausgezahlt hat. Es sind viele Erfahrungen, Eindrücke und Erfolgserlebnisse, die ich aus der Zeit mitnehme."

Was hat für Sie den Ausschlag gegeben, zu Cult Energy-Stölting zu wechseln?

Ciolek: "Es ist ein aufstrebendes Team, das den Fokus wieder mehr auf den deutschen Markt legt. Die Mischung aus Erfahrung und vielen jungen Fahrern gefällt mir, aber ich treffe auch viele bekannte Gesichter wieder."

Welche Rolle hat bei der Verpflichtung Ihr "Entdecker“ Jochen Hahn gespielt?

Ciolek: "Ich hatte immer guten Kontakt zu Jochen, auch als es um den Wechsel ging. Es ist gut, mit ihm jemanden im Team zu haben, auf dessen Aussagen man sich verlassen kann."

Wie bewerten Sie die Chancen Ihres neuen Teams, eine Wildcard für Mailand-San Remo zu bekommen - das Sie ja 2013 gewonnen haben - und wie wichtig wäre Ihnen eine Teilnahme?

Ciolek: "Es wäre super und sehr wichtig für die Mannschaft, so ein großes Highlight im Jahr zu haben. Wie die Chancen stehen, kann ich nicht bewerten."

Bei MTN Qhubeka waren Sie gerade zu Beginn als "Star-Fahrer" auch eine Art Mentor für die jungen Afriukaner. Bei Cult Energy-Stölting stehen sehr viele junge Fahrer im Aufgebot. Sehen Sie es auch als Ihre Aufgabe an, den Teamkollegen auf und neben der Rennstrecke zur Seite zu stehen?

Ciolek: "Man muss den Neo-Profis heute ja nicht mehr den Radsport erklären. Viele kommen aus U23 und aus Continental-Teams, die ähnlich professionell aufgestellt sind wie ein Profi-Team. Aber dennoch kann man immer wieder seine Erfahrungen einbringen, was natürlich auch zu meinen Aufgaben gehören wird."

In den letzten beiden Jahren konnten Sie nur wenig Siege einfahren, bei Cult Energy-Stölting Group sind Sie aufgrund Ihrer vergangenen Erfolge und weil es eben auch ein zum Großteil deutsches Team ist, aber wieder sehr im Fokus. Denken Sie, dass Sie in einem bekannten Umfeld wieder an vergangene Erfolge anknüpfen können?

Ciolek: "Ich bin immer am besten bei solchen Teams gefahren, die realistische Erwartungen hatten und mir vollen Support und Vertrauen geschenkt haben. Das habe ich zuletzt bei MTN vermisst, bin aber zuversichtlich, das im nächsten Jahr wieder zu finden und somit auch wieder Erfolge feiern zu können"

Düsseldorf bewirbt sich intensiv um den Tour-Start 2017. Wäre es für Sie als Rheinländer ein großes Fernziel, mit Cult Energy-Stölting Group dort am Start zu stehen?

Ciolek: Düsseldorf ist einer der schönsten Vororte von Köln (lacht). Ein Tour-Start dort wäre eine große Sache und für den deutschen Radsport ein wichtiger Schritt. Dort mit dem neuen Team am Start zu stehen, wäre ein Ziel, auf das wir gerne hinarbeiten würden"

Weitere Radsportnachrichten

17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hätte eigene Leistung bei der Tour “niemals erwartet“

(rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n

17.11.2025Huens verstärkt Groupama, Verre findet neues Zuhause

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.11.2025Tour du Ghana: Müllers Team gewinnt Prolog – und hat morgen frei

Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird es selten

17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus

(rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o

17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheit“

(rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei

17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte

(rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit

17.11.2025Eigene Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht

(rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk

17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart

(rsn) – Die Liste an potenziellen Grand Departs im Ausland in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und Tour-Chef Christian Prudhomme

17.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg

(rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue

16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein

(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser

16.11.2025Nys nach packendem Finale in Hamme mit besserem Ende für sich

(rsn) – Dramatischer hätte der dritte Lauf zur X20 Badkamers Trofee in Hamme nicht laufen können. Nachdem sich Thibau Nys (Baloise - Glowi Lions) und Cameron Mason (Seven) nahezu über den gesamt

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)