Interview mit dem Kuota-Lotto-Teamchef

Monreal: "Wir wollen unbedingt zur Bayern-Rundfahrt"

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Monreal:
Florian Monreal bei der Teampräsentation 2015 | Foto: Alfons Benz

21.10.2015  |  (rsn) - Das Team Kuota-Lotto blickt auf eine sehr erfolgreiche Saison 2015 zurück. Im Interview mit radsport-news.com spricht Teamchef Florian Monreal über die Gründe für die zahlreichen Siege, die Erwartungshaltung für 2016 und über die Bayern-Rundfahrt, zu der er und sein Team sich eine Einladung erhoffen.

Am vergangenen Wochenende haben ihre Fahrer die letzten Saisonrennen bestritten. Wie fällt Ihre Bilanz aus?

Monreal: Unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen. Wir hätten nie damit gerechnet, dass wir 27 Siege einfahren würden, darunter auch Erfolge bei UCI-Rennen durch Max Walscheid und Marcel Meisen.

Vor allem ab Mai lief es im Team rund. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Monreal: Das war der Zeitpunkt, ab dem wir ein zweigleisiges Rennprogramm hatten. Da hat das eine Team einen Erfolg eingefahren, und das andere wollte dem natürlich in nichts nachstehen. Die Jungs haben sich gegenseitig hochgezogen. So wurde diese erfolgreiche Phase praktisch zum Selbstläufer.

Mit welcher Erwartungshaltung gehen Sie in die kommende Saison?

Monreal: Es wird schwer, ein solches Jahr zu toppen. Unser Ziel ist es, dass sich das Team stabilisiert und in etwa auf dem Niveau weiterfährt, wie es 2015 der Fall war. Verstecken brauchen wir uns allerdings auch nicht.

Wird der Kader personell aufgestockt?

Monreal: Wir hatten im vergangenen Winter einen großen Umbruch. Diesen wird es diesmal auch aufgrund des Erfolges der Mannschaft nicht geben. Max Walscheid wechselt in die WorldTour (zu Giant-Alpecin, d.Red.), als Zugänge stehen Luca Henn und Moritz Backofen fest. Weitere Personalentscheidungen geben wir in den nächsten Tagen bekannt. Mehr als ein, zwei Positionen werden wir aber nicht mehr verändern.

Wie groß sind Ihre Hoffnungen, dass Kuota-Lotto 2016 bei der Bayern-Rundfahrt dabei sein wird, für die Ihr Team ja in der zurückliegenden Saison keine Einladung erhielt?

Monreal: Die Bayern-Rundfahrt ist ein großes Ziel für uns, mit Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt unser zweites großes Highlight in der ersten Saisonhälfte. Wir wollen unbedingt mit von der Partie sind. In der UCI Europe-Tour waren wir das beste deutsche Continental-Team, ich hoffe, dass dies honoriert wird. Zudem haben wir mit Daniel Westmattelmann einen starken Zeitfahrer, dem wir im Kampf gegen die Uhr einiges zutrauen würden.

Sie sprechen das Zeitfahren an, in der abgelaufenen Saison eine der Stärken des Teams. Wie kommt es, dass sich der Kampf gegen die Uhr zu einer Paradedisziplin entwickelt hat?

Monreal: In der Tat hat Daniel Westmattelmann starke Leistungen gebracht, auch Max Walscheid mit Rang zwei bei der Tour de Berlin und zuletzt Julian Braun mit der gleichen Platzierung beim Chrono des Nations U23. Dazu kommt Rang zwei im Teamzeitfahren der Bundesliga, wo wir nach einem Sturz in der Vorbereitung gehandicappt am Start standen. Letztlich hat unser Partner TWZK einen großen Einfluss auf unsere Performance im Zeitfahren, werden wir hier doch bestmöglich unterstützt.

Die Erfolge fuhr das Team in den Zeitfahren oder im Sprint durch Walscheid und Meisen ein. Am Berg dagegen konnten Ihre Fahrer wenige Akzente setzen, wie etwa bei der Portugal-Rundfahrt…

Monreal: Man kann nicht jedes Rennen auf Sieg fahren und die Portugal-Rundfahrt war für uns das erste Rennen nach der Sommerpause. Da war es wichtig mit Blick auf die zweite Saisonhälfte Rennkilomer zu sammeln. Und der Erfolg durch den Sieg von Max Walscheid bei Echt-Susteren (1.2) oder auch der Erfolg von Fred Dombrowski bei der Berg-DM und der Triumpf von Daniel Westmattelnmann im Bundesliga-Zeitfahren.

Apropos Bundesliga. Werden sie sich 2016 noch stärker auf die nationale Rennserie konzentrieren?

Monreal:
Da werden wir auf jeden Fall ein Auge drauf haben. Mit Max Walscheid sind wir in der Einzelwertung Achter geworden, und das, obwohl er aufgrund von Verletzungen das eine oder andere Rennen auslassen musste. In der kommenden Saison wollen wir aber schauen, dass wir einen Fahrer in der Einzelwertung in den Top Fünf, im Idealfall gar auf dem Podium haben.

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

03.07.2025Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3

03.07.2025Auch bei der 112. Tour wird die 3-Kilometer-Regel ausgeweitet

(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel

03.07.2025Neue GPS-Technologie wird auch bei Rad-WM in Ruanda eingesetzt

(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine

03.07.2025Tudor erweitert Partner-Portfolio prominent

(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber

03.07.2025Das Grüne Trikot der Tour de France

(rsn) – Was haben der Reifenhersteller Michelin, der Anbieter von Pferdewetten PMU, Mineralölkonzern BP oder Autohersteller Skoda gemeinsam? All die international tätigen Konzerne waren (oder sind

03.07.2025Nys: “Für einen Etappensieg muss ich mich selbst übertreffen“

(rsn) – Mit 29 Fahrern stellen die Belgier bei der am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France nach den heimischen Profis das zweigrößte Kontingent. Alle Augen sind dabei natürlich auf Do

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)