Interview mit dem Cult Energy-Stölting-Teamchef

Große Kreul: Werden schon 2016 hier und da aufhorchen lassen

Foto zu dem Text "Große Kreul: Werden schon 2016 hier und da aufhorchen lassen"
Pressekonferenz des neuen Teams Cult Energy Stölting Group in Gelsenkirchen | Foto: Cult Energy Stölting Group

23.08.2015  |  (rsn) – Christian Große Kreul wird beim neuformierten Team Cult Energy – Stölting Group als Teamchef fungieren. Im Interview mit radsport-news.com spricht der Rechtsbeistand der Stölting Gruppe und Ex-Mountainbiker über das deutsch-dänische Projekt, sein Aufgabenfeld und wie viel Team Stölting in der neuen Mannschaft stecken wird.

In wieweit haben Sie in der laufenden Saison das Team Stölting bereits unterstützt?

Große Kreul: Ich habe das Team in erster Linie „hinter den Kulissen" unterstützt, dabei aber bereits wertvolle Erfahrungen für meine zukünftige Aufgabe sammeln können.

Wie waren Sie in die Verhandlungen mit Cult Energy eingebunden und wie fiel letztlich die Wahl als Teamchef auf Sie?

Große Kreul: In die Verhandlungen war ich als Syndikusanwalt der Stölting-Gruppe von Beginn an eingebunden. Die Wahl hat neben meinem juristischen Hintergrund sicherlich auch etwas mit meinen eigenen Radsport-Wurzeln zu tun. Als U23-Fahrer war ich zeitweise Mitglied der deutschen MTB-Nationalmannschaft und habe mich seither laufend mit den Entwicklungen des Sports beschäftigt. Ich spreche einfach noch immer „die Sprache" des Sports. Letztlich war die Besetzung der Stelle durch mich der Wunsch beider Seiten, was sich natürlich bereits jetzt weiter positiv auf das ohnehin gute Verhältnis zwischen CULT und Stölting auswirkt.

Sind Sie hauptsächlich für den administrativen Bereich zuständig oder sind Sie auch Entscheidungsträger im sportlichen Bereich, zum Beispiel was Neuzugänge anbelangt?

Große Kreul: Entscheidungsträger für den sportlichen Bereich werden in erster Linie die sportlichen Leiter Michael Skelde und Jochen Hahn sein. Ich habe viel Vertrauen in die Fähigkeiten der beiden. Sie werden sich aber natürlich vor einer Entscheidung mit mir abstimmen.

Was ist in Ihren Augen das Besondere am Team Cult Energy - Stölting Group?

Große Kreul: Das Team bringt eine besonders gute Mischung aus jungen, sehr talentierten Fahren und erfahrenen Kapitänen mit. Die Führung ist ebenfalls außergewöhnlich gut und auch die Sponsoren haben das sportliche Potential des Teams erkannt und verstanden. Besser kann man es sich erstmal kaum wünschen. Ich bin sicher, dass wir bereits im nächsten Jahr hier und da aufhorchen lassen werden.

Wäre es mit deutscher Betreibergesellschaft, Teamsitz in Gelsenkirchen und einem deutschen Teammanager nicht einfacher gewesen, die Lizenz in Deutschland zu lösen?

Große Kreul: Einfacher vielleicht, aber uns gefällt gerade die Internationalität. Es ist ein dänisches Team mit einem deutschen Kern. Wir wollten immer einen starken, seriösen Partner für das Projekt Pro-Continental und können uns keinen besseren als CULT wünschen. Außerdem werden die Unternehmen demnächst evtl. sogar noch auf anderen Ebenen zusammen arbeiten.

Mit Linus Gerdemann und Fabian Wegmann fahren zwei deutsche Aushängeschilder künftig in Ihrem Team. War dies auch ein entscheidender Punkt für den Zusammenschluss?

Große Kreul: Natürlich gefällt es uns, zwei so erfahrene und erfolgreiche deutsche Fahrer in unserem Team zu haben. Unsere dänischen Freunde und wir möchten auch, dass das Team in Deutschland als „Heimteam" wahrgenommen wird. Die Sache wird dadurch noch runder, ausschlaggebend war diese Tatsache letztlich jedoch nicht.

Als wie wichtig sehen Sie den Verbleib von Lennard Kämna?

Große Kreul: Ich persönlich sehe seinen Verbleib für die Zukunft als sehr wichtig an. Es gibt eben einfach nicht viele Zeitfahrweltmeister, die auch noch die Berge hoch kommen...

Wie viel Stölting wird letztlich in dem neuen Team stecken?

Große Kreul: Es wird eine Menge Stölting auf verschiedenen Ebenen in dem neuen Team stecken. Wir wollen das aber gar nicht so messen. Das Team operiert unabhängig von den Unternehmen der beiden Hauptsponsoren, quasi „in deren Mitte". Es soll für beide gleichermaßen da sein.

Bei Cult Energy haben einige Fahrer noch laufende Verträge für 2016. Wird man diese respektieren oder müssen alle Verträge durch den Zusammenschluss neu ausgehandelt werden?

Große Kreul: Wir werden natürlich alle UCI-Regeln auf das genaueste respektieren.

Worauf liegt bei Ihrer Arbeit in den nächsten Wochen das Hauptaugenmerk?

Große Kreul: In den nächsten Wochen werden sich die Verantwortlichen zunächst finden müssen, um gemeinsam in die Detailplanung für 2016 einzusteigen. Das werden wir im Rahmen der Eurobike tun, wo wir außerdem u.a. mit einigen Radherstellern über eine mögliche Unterstützung im kommenden Jahr sprechen werden. Es gibt diesbezüglich interessante Angebote, festlegen möchte ich mich allerdings erst nach Erwägung aller Möglichkeiten.

Nach welchen Kriterien wird man den Kader letztlich zusammenstellen?

Große Kreul: Primär nach sportlichen Kriterien. Die Nationalität spielt nur eine untergeordnete Rolle, wobei der dänisch/deutsche Kern natürlich schon erhalten bleiben soll.

Die Fragen an Christian Große Kreul stellte Christoph Adamietz

Weitere Radsportnachrichten

26.07.2025Roodhooft: “Waren teilweise planlos und wussten nicht, was wir hier machen“

(rsn) – Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) hat die 20. Etappe der Tour de France 2025 gewonnen und damit sein Grand-Tour-Triple komplettiert. Er löste sich aus der Spitzengruppe, die mit noch 16

26.07.2025Sprinter Groves feiert Solo-Sieg in Pontarlier

(rsn) – Der Sprinter Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) hat seinen Mitstreitern in der Ausreißergruppe ein Schnippchen geschlagen und die 20. Etappe der Tour de France von Nantua nach Pontarlie

26.07.2025Zwei Millionen Euro Ablöse für Evenepoel? Nächstes Kapitel im Wechselpoker

(rsn) – Ob Remco Evenepoel diesen Winter von Soudal – Quick-Step zu Red Bull - Bora – hansgrohe wechseln wird, beschäftigt seit Wochen die Gemüter. Verschiedene Journalisten melden verschieden

26.07.2025Niewiadoma, Vollering & Co. über ihre Chancen bei der Tour de France Femmes

(rsn) – Die 4. Tour de France Femmes steht in den Startlöchern. Sobald die Männer ihre 20. Etappe hinter sich gebracht haben, machen sich die Frauen auf den Weg zu ihrer ersten Etappe. Der Ausgang

26.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 20. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

26.07.2025Onley nahm den Kampf ums Podium auf und verlor - vorerst

(rsn) - Oscar Onley (Picnic – PostNL) hatte vor dem Start der 19. Etappe der Tour de France hinauf in die Skistation La Plagne einen großen Kampf angekündigt, um Florian Lipowitz (Red Bull – Bor

26.07.2025Acht Monate auf Bewährung für den Flitzer von Valence

(rsn) – Für seinen kurzen Moment der in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, den die französische Polizei im Ziel der 17. Etappe der Tour de France mit einem gut getimten Bodycheck schnell wied

26.07.2025Warum griff Roglic nach La Plagne an, statt Lipowitz zu helfen?

(rsn) - Als Primoz Roglic zu Beginn der 19. Etappe der Tour de France plötzlich attackierte, sah es nach einer guten Taktik aus, um Florian Lipowitz im Kampf um das Podium und dem Weißen Trikot zu u

26.07.2025Genau das Richtige für Puncheure und Klassikerjäger

(rsn) - Die 20. Etappe der Tour de France bietet eine letzte Chance für Ausreißer und Angreifer, bevor es nach Paris geht. Auf den 184 Kilometern von Nantua nach Pontarlier müssen immerhin 2.850 HÃ

26.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

25.07.2025Ausreißer Arensman foppt Pogacar zum zweiten Mal

(rsn) - Es war leider nicht herauszufinden, ob das Nordlicht aus der Provinz Gelderland mit dem größten Coup der Fangemeinde des FC St. Pauli aus Hamburg vertraut ist. Als der Bundesligaklub aus dem

25.07.2025Erst kurz hinter der Ziellinie geriet das Gelbe Trikot in Gefahr

(rsn) – Im Ziel der 19. Etappe der Tour de France wurde es für das Gelbe Trikot doch nochmal brenzlig. Ein übereifriger Ordner stürmte auf Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) zu und rannte d

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Dookola Mazowsza (2.2, POL)
  • Ethias-Tour de Wallonie (2.Pro, BEL)
  • Radrennen Frauen

  • Kriterium Offenbach (BLF, GER)